Kapitel 5: auch das noch!

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Die Polizei und auch die Feuerwehr schienen nicht begeistert von unserer Aktion, aber Nick musste die ganze Zeit über grinsen. Zugegeben, ich fand das auch alles sehr witzig, aber mir war nicht ganz klar, was auf der Wache wirklich alles passieren würde. ,,Was habt ihr euch denn dabei gedacht?", fragte eine sehr unfreundliche Stimme eines Polizisten. Natürlich antworteten Nick und ich nicht darauf. Wieso auch?

Dann hörte ich auf einmal dieses Klicken von Kameras hinter uns und den Polizisten, die uns mit Handschellen aneinander ketteten. Auch Nick schien es gehört zu haben und wir drehten uns gleichzeitig um. Ich kniff meine Augen zu, als der Kameramann mit Blitz fotografierte. Im Augenwinkel sah ich eine Frau heranstürmen, die aus einem kleinen Elektroauto ausgestiegen war. Mir wurde erst bewusst, wer das war, als sie genau vor mir stand. Sie hielt einen kleinen weißen Block und einen Stift in der Hand.

Beide gleichzeitig sagten wir, als wir uns in die Augen schauten:,,Was machst du denn hier?" Dann mussten wir lachen. Nick schien wohl auch langsam zu verstehen, dass es meine Mutter war, die da vor uns stand. ,,Ich mache nur meinen Job Miriam. Aber dass du einfach so nicht mehr nach Hause kommst und dann...also...ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.", sagte sie und schaute Nick an.

,,Ich... also das war ja alles keine Absicht... und ich war ja auch nicht allein...", versuchte ich mich herauszureden. Ich sah zu Nick hoch und er bedachte mich mit einem wundervollen Lächeln. Und diese Augen..., dachte ich mir, aber aus meinen Gedanken wurde ich schnell herausgerissen. ,,Weist du eigentlich, was wir uns für Sorgen gemacht haben? Deine Freundinnen sind alle angereist und selbst dein Bruder hat mit geholfen dich zu suchen. Und dann finde ich dich verhaftet und locker fünf Kilometer von unserem neues Zuhause entfernt... das ist einfach zu viel für meine Nerven!", sagte meine Mutter äußerst wütend.

,,Sind Sie gleich fertig mit dem Interview? Wir wollen die beiden Störenfriede jetzt auf die Wache fahren.", lenkte ein Polizist vom Thema ab. ,,Nein bin ich nicht!", schrie meine Mutter ihn an und er ging ganz verdattert ein paar Meter zurück. ,,Miriam. Was hast du dir dabei gedacht?", fragte sie nun mehr liebevoll. ,,Und was habt ihr beiden überhaupt gemacht? Und wie kommst du überhaupt hier her? Und kennst du den da überhaupt?", sie wies auf Nick und ihr Redefluss ging mir langsam aber sicher auf die Nerven. ,,Mama jetzt hör doch mal auf! Das ist ja furchtbar.", unterbrach ich sie. ,,Kannst du nicht einfach wie eine Zeitungsreporterin an die Sache ran gehen? Ohne, dass jeder merkt, dass wir verwandt sind?", schnauzte ich sie an und sie presste ihre Lippen aufeinander. Das tat sie immer wenn sie sauer war.

,,Es hat sich alles eben so ergeben. Und wo liegt bitte dein Problem? Ist Nick dir nicht gut genug? Oder hast du direkt wieder irgendwelche Schlüsse gezogen?", fragte ich genauso schnell wie meine Mutter vor mir und Nick musste sich denken, dass unsere Familie insgesamt wohl ziemlich bescheuert sein muss. ,,Also... ich dachte.. ihr wärt....?", fragte meine Mutter, die langsam rot wurde. ,,Nein sind wir nicht Mama. Was denkst du von mir?", schrie ich wütend. Ich fuchtelte mit meinen Händen herum, bis mir auffiel, dass Nicks Hand ja auch an meinen befestigt war.

Ich schaute ihn an und stellte fest, dass er sein Gesicht ein wenig verzerrte. Er musste Schmerzen haben. ,,Ach du scheiße. Oh man Nick das tut mir so Leid...", versuchte ich zu erklären. ,,Kein Ding.", sagte er nur, was wenig glaubwürdig klang. Meine Mutter schaute zwischen uns hin und her bis sie schließlich sagte:,,Er passt gut zu dir Miri."

Ich konnte es nicht fassen. Das war doch wirklich nicht zu glauben. Erst taucht sie einfach so auf, dann denkt sie wir hätten was miteinander gehabt und jetzt spielte sie auf eine Beziehung an? Das war doch alles unmöglich. Nur nicht durchdrehen. Ganz ruhig Miriam. Ein... und ausatmen... und ein.... und...

,,Sind Sie denn jetzt fertig?", fragte der Polizist von eben nun etwas freundlicher. Ein Blick auf Mamas Block verriet mir, dass sie immer noch nichts über das wusste, was wir getan hatten, aber sie antwortete nur: ,,Ja natürlich gehen Sie nur." Ich war sehr verwirrt. ,,Ich erzähl dir alles Zuhause. Dann kannst du den Artikel von da an die Redaktion schicken.", flüsterte ich ihr im Vorbeigehen zu. Ich wusste ganz genau, wie wichtig es für meine Mutter war, ihren Job gut zu machen. Sie lächelte mich noch einmal an und sagte:,,Danke Miriam." und dass etwas leiser:,,Was machst du nur immer? Seid du klein bist, muss man sich Sorgen um dich machen..."

Nick und ich wurden in das Polizeiauto gesetzt und dann fuhren wir los. Wenn Nick nicht da gewesen wäre, hätte ich eine furchtbare Angst gehabt, vor dem was nun passieren würde...

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hopeless lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt