Kapitel 11 Empty inside

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Emily's Sicht

Warmes Braun bohrte sich in das tiefe blau meinerseits. Blau welches zu meinen Augen gehörte. Warm so hätte ich die braunen Augen vor langer Zeit beschrieben. Vor sehr langen Monaten als das braun noch zu mir gehört hatte. Hatte. Das Wort drückte aus das die braunen Augen zu meiner Vergangenheit gehörten. So war das Warme in den braunen Augen weit weg für mich. Vermutlich waren es die Erinnerungen die das Warme in den Augen hervorgelockt hatten. Doch mir wurde jetzt bewusst, nachdem ich es geschafft hatte genauer hinzusehen, dass keine Wärme zu erkennen war, in den Augen der Person die gegenüber von mir stand. Reine Kälte war zu erkennen. Das Warme in dem braun welches ich kannte, war verschwunden. Stattdessen hatte sich Kälte auf die Augen gelegt. Reine Kälte, die einem Einblick in die Seele des jeweiligen Besitzers der Augen gab.

"Augen sind wie ein offenes Buch.", hieß es und es stimmte.
Nur mit viel Mühe konnte man seine eigene Seele vor anderen verstecken.  Nur mit viel Mühe konnte man seine Gefühle unterdrücken. Jedoch bedeutete es, dass man Kraft benötigte.

Stark zu sein ist ein Kampf. Ein Kampf, den man nur verlieren kann wenn, das eigene Herz gebrochen ist.

Wenn das eigene Herz gebrochen war, konnte einem die Kraft entfliehen. Die Kraft die man dafür benötigte um seine Gefühle der Öffentlichkeit nicht Preis zu geben.

Es stimmte wirklich. Mit einem gebrochenen Herzen konnte man den Kampf "Stark zu sein" nur verlieren. Schon einzig und alleine ein Blick in die Augen von der Person gegenüber von mir, zeigte mir den Schmerz von ihm. Liam. Mein erster Gedanke war Liam. Seine Seele war gebrochen, seine Augen kalt und leer. Dennoch konnte ich den Schmerz in seinem Innern entziffern.
Innerlich tat es mir weh ihn so zu sehen. Es war das Ebenbild von meinem alten Ich. Dem ich welches mich in den Wahnsinn getrieben hatte und das täglich. Alkohol und Drogen, all das war mein altes Ich. All das war meine Vergangenheit, die ich mit viel Mühe hinter mir gelassen hatte.

In dem Moment an dem ich an meine Vergangenheit zurück dachte, machte ich womöglich, den größten Fehler, den ich hätte begehen können, in dem Augenblick.

Ich verschloss mich.

Verschloss mich von der Öffentlichkeit und zeigte keinerlei Emotionen.  Keiner sollte mein gebrochenes Herz sehen. Welches immer mehr zu bröckeln schien bei dem Anblick von Liam.

Liam. Die Person die mich förmlich verfolgte.

Nach all den schweren Tagen sowie Monaten, die ich hinter mir gelassen hatte, gab es keinen Platz mehr um Schwäche zu zeigen.
Es gab nur noch Platz für Stärke.
Im Innern war ich zwar nicht ganz Heil. Die Wunden der letzten Monate waren noch dabei um zu heilen. Jedoch konnte ich nicht zum wiederholten Male aufgeben.

Liam litt? Dann wusste er wie ich in all den schmervollen Jahren gelitten hatte.

Keiner verdiente Mitleid oder zumindest nicht Liam. Mitleid war scheußlich,  denn damit kannte ich mich aus.

Auf eine Weise war Mitleid eine Strafe. Doch auf der anderen Seite wiederum nicht. Deshalb war es in meinen Augen keine Strafe für Liam, dass er von mir kein Mitleid bekam.
Die Strafe war womöglich für ihn, dass ich ihm keine Aufmerksamkeit schenkte.  Zwar stand er vor mir, doch er verdiente es nicht, von mir angesprochen zu werden.

Das tiefe braun von ihm brannte sich in meine Augen. So als würde er in ihnen etwas suchen. Vielleicht wollte er Einblick in meine Seele, doch vielleicht gab es noch einen anderen Grund warum er wie geband in die Augen von mir schaute.  Einen Grund, den ich nicht erraten konnte. Zu sehr war ich damit beschäftigt gewesen meiner kalten Geste Stand zu halten.

Er sollte nicht sehen, wie sehr ich im Innern litt, obwohl ich beinahe alles in meinem neuen Leben zu haben schien.  Beinahe, jedoch gab es Dinge in meinem Leben die mir noch fehlten. Dinge die mir zeigten, dass mein Herz noch lange nicht geheilt war.

Don't forget who I am (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt