Twenty-Three

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,,S-Sir Min?"

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Geschockt sahen wir uns beide in die Augen. Es war still in dem Raum. Selbst die Uhr an der Wind schien verstummen zu sein. Sir Mins Augen, die zuvor groß waren, verengten sich zu seinen boshaften dünnen Augen. ,,Wie ich sehe störe ich wohl." gab er in seinem kalten Ton von sich.

Mein Herz rutschte mir bis in die Hose und alles in meinem Kopf begann sich zudrehen. ,,S-Sir Min es ist nicht wonach es aussieht." gestand ich mit einem Stottern und spürte wie die Wärme meine Wangen füllten. ,,Ach ja Herr Kim? Sogar sie nur dafür da, dass sie meine Angestellten sexuell belästigen." Sein Zischen ging in eine Art Knurren über und voller Zorn hämmerte er den dunkelblauen Ordner mit meiner Arbeit auf den Tisch.

,,Machen sie sich lieber nützlich!"

Eiskalt sagte er mir diese Wort. Es fühlte sich an als würde ein Dolch in meiner Brust stecken und mein Blut langsam und sicher an der kalten Metallklinge runter tropfen. Es schmerzte sehr diesen Ausdruck und Worte von ihm zuhören. Noch nie habe ich Sir Min so gesehen. Er wirkte wütend und enttäuscht. War es, weil ich Hyuna eine Umarmung gegeben habe?

Als ich realisierte wo mein Arm lag, wurde ich dunkel rosa und nahm meinen Arm weg. Der Fakt das mein Arm um ihre zierliche Taille war, machte alles schlimmer als es schon ist. ,,Du liebst ihn nicht, Namjoon?" hinterfragte Hyuna vorsichtig und strich mit ihrer Hand über meine Wangen, die schon wieder nass waren.

Meine Gefühle hatte ich nicht unter Kontrolle. Ich wusste nicht wo ich oder wann ich weinen sollte. Ich kannte das Gefühl der Trauer kaum. Es war nie ein Thema für mich. Emotionen waren ein Nebeneffekt des Da seins für mich. Nur Freude war das einzige was ich öfter empfand.
Sonst war mir alles gleichgültig.

,,Namjoon. Shhh. Shhh. Bitte komm runter." versuchte mich Hyuna, meine geliebte Arbeitskollegin aufzumuntern. Ein Schluchzen entfloh meinen Lippen und mein Körper schmerzte. Voller Verzweiflung drückte ich meinen Kopf gegen ihren dünnen Körper und suchte Schutz bei ihr.

Eine Hand, die so weich wie ein Kissen war, legte sich an meinen Kopf und streichelte immer wieder diesen. ,,Alles wird gut Namjoon. Vertraue mir." Mit einem Lächen sah mich sie an. Sie lies ihre mütterliche Seite strahlen und strich mit ihrem Daumen über die Stirn. ,,Du solltest dir eine Auszeit nehmen. Solange wird Kim Taeyeon deine Arbeit einnehmen." flüsterte sie und ihre roten Lippen bewegten sich beim Reden.

,,D-das geht nicht." zitterte meine Stimme und ein Wimmern folgte danach. Meine Hände verfingen sich in meinen Haaren und ich selbst musste das neue Gefühl verstehen. ,,Ganz ruhig Namjoon. Ich bring dich jetzt nach Hause. Sei du selbst. Ruhe dich ein Tag aus und zeig ihm das du was gutes bist."

,,Du hast recht. I-ich sollte ich selbst sein und nicht eingeschüchtert sein." Ein Lächeln breitete sich auf Hyunas Lippen aus. ,,Gut. Ich werde Taeyeon Bescheid sagen, dass sie hier einspringen soll. Sir Min sollte dies nicht stören. Er soll eher sehen was für ein gemeine Person ist." sagte Hyuna scharf und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Ihre Haut war hell und passte dennoch zu ihrem schwarzen Haar. Selbst der auffallende Lippenstift harmonierte dazu.

Langsam löste ich mich von ihr und griff nach meiner Tasche. Einmal rieb ich über meine nassen Augen und sah hoch. Meine Augen sahen mein eigenes Spiegelbild. Rot waren meine Augen und in dem Sonnenlicht glitzerten meine nassen Wangen. Es faszinierte mich wie Trauer einen Menschen aussehen lies. Trauer war unberechenbar.

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