Die Death

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Kapitel 2: Die Death

Langsam zog ich mich an der Reling hoch und wünschte mir, dass ich in meinem Leben ein wenig mehr Sport getrieben hätte. Zumindest ein bisschen. Dann stand ich auf dem Deck. Es war nicht sonderlich groß, aber das war mir herzlich egal. Ich ging auf die große Metalltür zu und betete, dass sie nicht verschlossen sein würde. Und ich hatte Glück, sie war offen. Ich zog sie ein paar Zentimeter auf und quetschte mich dann durch den schmalen Spalt hinein. Ich wollte so wenig Lärm wie möglich verursachen, also tapste ich leise den Gang entlang. Plötzlich vernahm ich leise Stimmen, welche aus einem Raum kamen, der vielleicht zwei Meter von mir entfernt war. Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich dem Durchgang näherte. Ich presste meinen Körper gegen die kalte Metallwand, zwang mich so leise wie möglich zu atmen und lauschte aufmerksam dem Gespräch. Vielleicht würde ich ja ein paar Informationen bekommen. „Ich habe keine Lust mehr...", sagte eine der Stimmen. „Selbst schuld, du hättest bei der Party halt nicht so eskalieren dürfen. Also reiß dich zusammen", sagte die andere Stimme. „Ich weiß, aber der Käpten hätte mir doch deswegen keinen Schiffsarrest geben müssen", schmollte wieder der Erste und der Zweite begann zu lachen: „Tja, Pech gehabt." Daraufhin waren sie beide eine Weile still. Ein paar Minuten wartete ich noch ab, bis ich mich dazu entschloss, mir ein sicheres Versteck zu suchen.

Eine Weile war ich durchs Schiff geschlichen, hatte mir die verschiedensten Ecken angeschaut, bis ich die Tür zu einem kleinen Lager geöffnet hatte. Es war perfekt: Hier war wenig eingelagert, doch man konnte sich gut hinter den Kisten verstecken. Zudem lag er ziemlich nah bei der Küche, sodass ich auch etwas zu Essen hätte. Einfach Perfekt!

Ich verbrachte mehrere Stunden auf dem Schiff, ohne auch nur einen Mucks von mir zu geben. eingekauert saß ich in einer kleinen Ecke, hatte die Hände um meine Beine geschlungen und weinte vor mich hin, natürlich weiterhin darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen. Ich machte mir solche Sorgen um Marvin und empfand sogleich auch einen enormen Hass auf meinen Vater. Dass er ein Arschloch war, war mir zwar schon lange klar, doch ich verstand einfach nicht warum er gerade jetzt so ausgerastet ist. Am Tag davor war doch noch alles in Ordnung gewesen, oder?
Ich beschloss nicht weiter über meinen Vater nachzudenken, sollte er mir doch den Buckel herunter rutschen. Mir sollte es nun egal sein. Er wollte nichts mehr von mir wissen? Gut, dann ich auch nichts mehr von ihm. Jedoch machte mir die Krankheit meines Bruders weiter zu schaffen. Bis gestern hatte ich noch Hoffnung gehabt, dass es nicht so schlimm sei, doch da lag ich anscheinend falsch. Es traf doch immer die Falschen. Womit hatte er das verdient? Er war doch nur ein unschuldiges und liebes Kind. Er hatte in seinem Leben nie etwas böses getan, wie hätte er auch? Er war doch erst Fünf.
Weitere liefen Tränen meine Wangen hinab. Mein Shirt war schon vollkommen durchnässt, doch mir war das ziemlich egal. Was ist schon ein nasses Shirt im Anbetracht meiner restlichen Probleme?
Plötzlich ertönte eine laute Durchsage, die mich halb zu Tode erschreckte: „Aufpassen, wir werden jetzt abtauchen." Abtauchen? Ein heftiger Ruck ging durchs Schiff und schnell rannte ich zu dem kleinen Bullauge, dass sich auch in meiner Kammer befand und leider musste ich mit ansehen, wie sich der Meeresspiegel immer weiter anhob. Das hier war ein scheiß U-Boot, stellte ich entsetzt fest. Warum hatte mich keiner vorgewarnt? Nein. Nein. Nein. Ich musste hier irgendwie wieder raus. Panisch sackte ich zu Boden und klammerte mich an der Wand fest. Ich würde hier unten sterben, da war ich mir sicher. Ich kniff die Augen zusammen und wartete auf meinen Tod, der aber irgendwie ziemlich lange auf sich warten lies. Zögerlich öffnete ich meine Lider wieder und entspannte mich augenblicklich, als ich keinerlei Wasser ausmachen konnte. Mir war zwar immernoch mulmig bei dem Gedanken, dass ich mich Unterwasser befand, immerhin hatte ich von einer Teufelsfrucht gegessen, aber langsam konnte ich mich daran gewöhnen. Ganz langsam.

Ich schaute auf die leuchtenden Zeiger meiner Armbanduhr. 01:17 Uhr. Ich war mir sicher, dass die Besatzung dieses Schiffes wohl schon längst schlafen würde, also raffte ich mich nocheinmal auf meine müden Beine und öffnete die schwere Metalltür. Ich sah nach rechts, dann nach links, nur um sicher zu gehen, dass tatsächlich niemand mehr hier herumgeisterte. Die Luft war rein. Auf leisen Sohlen schlich ich den Flur entlang und horchte an der nächstbesten Tür. Das Glück war mir anscheinend hold, denn als ich sie öffnete, entpuppte sich der Raum als ein großes Badezimmer. Mehrere Toilettenkabinen, ein großes Waschbecken, das mehrere Wasserhähne besaß. Zudem wurde eine Wand von einem riesigen Regal eingenommen. Dieses Regal hatte viele große Schubladen und an einigen waren Namen angebracht worden, so als würden diese den Personen gehören. Desweiteren wurden manche auch anderweitig beschriftet, sodass klar erkennbar war, was sich in eben jener Schublade befand. An der anliegenden Wand befand sich außerdem noch eine Milchglastür, die ebenfalls mit einem Zettel beschriftet war. 'Dusche' stand dort in Großbuchstaben geschrieben. Ich öffnete eben diese und erblickte auch sogleich mehrere Duschkabinen. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit. Schnell nahm ich mir ein Handtuch aus dem großen Schrank und kramte ein paar saubere Klamotten aus meiner Tasche. Ohne mir weiter über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen, sprang ich unter die Dusche. Mir war durchaus bewusst, dass ich mich beeilen musste und dass mein Handeln gefährlich war, da ja jederzeit jemand rein kommen könnte, trotzdem ließ ich mir Zeit und genoss die Dusche. Diese Freude wollte ich mir behalten. Nur diese einzige.
Nur widerwillig stieg aus der geräumigen Dusche, trocknete mich ab und schmiss dann auch sofort mein Handtuch in einen Wäscheschacht, den ich soeben entdeckt hatte. Eins mehr würde dort wohl nicht wirklich auffallen.
Auf leisen Sohlen setzte ich meinen Weg fort in die Küche, die ich schon bei meinem einschleichen bemerkt hatte.
Wenig später dort angekommen, durchstöberte ich den großen Kühlschrank. Ich nahm einen Becher Schokoladenpudding heraus, auf dem in hässlichen Lettern 'Penguin' geschrieben war, doch das interessierte mich auch nicht weiter. Zudem nahm ich mir noch eine Scheibe Brot und eine Scheibe Kochschinken. In einer Schublade suchte ich noch nach einem Löffel für den Pudding und wurde nach kurzer Wühlerei fündig. Mit meinem Mahl schlich ich zurück zu meinem Versteck, und verspeiste es dort in aller Ruhe.

Und so kam es, dass ich auch den nächsten Tag in diesem kleinen Lagerraum verbrachte und mich in der darauffolgenden Nacht wieder ein wenig auf dem Schiff umsah. Ich aß etwas, trank etwas, ging zur Toilette und duschte. Wir waren mittlerweile drei Tage auf See und bisher hatte noch niemand etwas von meiner Anwesenheit bemerkt. Jedoch hatte ich ein Gespräch zwischen zwei Handwerkern belauscht, in dem es darum ging, dass sich wohl ein Geist auf dem Schiff befände. Seltsamerweise verschwanden vereinzelt Lebensmittel und einer der beiden war sich sicher bei einer Nachtwache das Rauschen von Wasser gehört zu haben, als würde jemand die Dusche benutzen. Mir war klar, dass ich der 'Geist' war, jedoch könnte ich diese Situation noch zu meinem Vorteil nutzen.

Und so brach die vierte Nacht an. Mit einem komischen Gefühl in der Magengegend ging ich wieder in das Badezimmer und danach in die Küche. Wieder ging ich an den Kühlschrank und goss mir dieses Mal ein Glas Milch ein (ein Glas Milch 'machen' klingt irgendwie ... seltsam :D). Ich hatte gerade den Kühlschrank verschlossen, als plötzlich von hinten an den Armen gepackt wurde. Vor Schreck ließ ich das Glas fallen, welches mit einem lauten Klirren am Boden zersprang und eine der Scherben schnitt mir dabei ins Bein. Ich bemühte mich nicht aufzuschreien, ich wollte ja schließlich keinen wecken.
„Wer bist du?", fragte mich die Person. Die Stimme war relativ tief, also ein Mann.
„Ich will mich nicht wiederholen müssen. Sag mir deinen Namen und dann bring ich dich zum Käpten."
„Nein!", rief ich. „Mach das nicht. Bitte", flüsterte ich in die Dunkelheit hinein.
„Nenn' mir einen Grund, warum ich das tun sollte."
„Weil ich darauf spekuliere, dass jeder Mensch einen guten Kern hat."
„Das schon, aber meine Crew steht an erster Stelle."
„Aber ich habe doch gar nichts gemacht, es gibt also keinen Grund, warum du mich zu deinem Käpten bringen müsstest!", versuchte ich es, obwohl mir klar war, dass der Versuch sinnlos war.
„Doch!", quietschte er empört. „Du hast dich bei uns eingeschlichen und bedienst dich an unserem Kühl- Warte. Hast du Pengs Pudding gegessen?"
Schuldbewusst drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und sah direkt in sein - und ich muss zugeben, sehr gutaussehendes - Gesicht.
„Meinst du diesen leckeren Schokoladenpudding?"
„Mein bester Freund ist seit Tagen sauer auf mich, weil er denkt, ich bin das gewesen!", sagte er wieder mit viel zu hoher Stimme.
„Es tut mir Leid, aber ich hatte Hunger, ich konnte ja schlecht zum Abendessen einfach in die Küche kommen."
„Kann es sein, dass du keinerlei Schamgefühl hast?"
„Nein."
Wütend zog er mich in Richtung Ausgang, doch ich hatte keine Chance mich irgendwie zu verteidigen. Mir war klar, dass es jetzt nur noch eine Methode gab, die mir helfen würde: Betteln.
„Bitte, verrate mich nicht. Ich habe einen Grund warum ich das alles gemacht habe, gib mir wenigstens eine Chance mich zu erklären!"
Er stoppte und atmete einmal hörbar aus. Er hielt meinen linken Arm immer noch fest im Griff, sah mich jedoch voller Neugierde an. Ich ließ mich theatralisch zu Boden sinken und fing an zu heulen. Der Schmerz, den ich in meinen Armen verspürte half bei meiner kleinen Maskerade ungemein.
„Ich musste das tun. Irgendwie muss ich doch meinem Bruder helfen!"
Er hockte sich neben mich und sah mich mitleidig an: „Was ist denn mit deinem Bruder?"
„Er ist todkrank. Ich wollte mich auf die Suche nach einem Heilmittel machen, immerhin habe ich ja auch Pharmazie studiert, aber auf unserer Insel gibt es nicht viele Kräuter, also musste ich weg! Ich wollte euch nicht zur Last fallen und ich wollte auch nicht, dass du dich mit deinem besten Freund streitest. Es tut mir so leid!", weinte ich.
„Aber warum schleichst du dich dann auf ein Piratenschiff? Du hättest doch nur auf eine Fähre steigen müssen?"
„Ich hatte kein Geld für ein Fähre. Ich habe bis vor ein paar Tagen bei meinen Eltern gearbeitet, doch mein Vater hat mich rausgeworfen, natürlich ohne mir vorher mein Gehalt aus zu zahlen."
„Das ist ja schrecklich!"
Ich schluchzte noch einmal und wischte mir dann die Tränen aus dem Gesicht.
„Ach, ich bin soetwas von meinem Vater gewohnt. Er war schon immer ein Arsch."
Von einem Moment auf den anderen veränderte sich der Gesichtsausdruck des Mannes, als wäre ihm eine schlechte Erinnerung in den Sinn gekommen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich wieder regte, aber dann ließ er meinen Arm los. Ich rieb mir die schmerzende Körperstelle und besah meinen Gegenüber. Ich war ein wenig irritiert. Das war zu einfach.
„Wenn du mir versprichst dich ruhig zu halten, dann helfe ich dir. Wir werden noch zwei Tage bis zur Insel brauchen. Du darfst dein Versteck nicht verlassen und ich werde dir Essen und Trinken vorbeibringen. Außerdem verschwindest du auf der nächsten Insel."
„Und wenn ich mal auf Toilette muss?"
„Dann wartest du, bis ich es dir erlaube. Deal?", fragte er und hielt mir die Hand hin.
„Deal", antwortete ich und schlug ein. Daraufhin erzählte ich ihm, wo mein Versteck wäre und er begleitete mich dorthin. Er wollte sich gerade verabschieden, als ich ihn nocheinmal zurück hielt: „Warum hast du so schnell deine Meinung geändert und hilfst mir?"
Nachdenklich streichelte er seinen Hinterkopf: „Ich schätze mal, weil ich früher selbst Probleme mit meinem Vater hatte und deswegen sehr gut nachvollziehen kann, wie scheiße man sich dann fühlt. Außerdem tut mir dein Bruder leid, ihm muss es wohl echt scheiße gehen... Was genau hat er eigentlich für eine Krankheit?" Ein wenig zweifelte er noch an meiner Geschichte, dass sah ich ihm an. Obwohl ich ja keine Sekunde gelogen hatte, konnte ich seine Reaktion sehr gut nachvollziehen. Immerhin könnte ihm das seinen Kopf kosten. Jedoch wurde ich bei seiner Frage direkt wieder traurig, so wurde mir gerade wieder bewusst, wie ernst die Situation für Marvin ist. „Er hat Leukämie." Ich sah dem Mann sein Beileid an, doch wollte ich soetwas jetzt nicht haben, war es doch, als wäre mein Bruder bereits gestorben. Und noch besteht Hoffnung für ihn, deshalb wollte ich dieses Beileid nicht haben. Doch so sehr ich es diesem Mann sagen wollte, ich konnte es nicht. Immerhin war er, obwohl er mich nicht kannte, so nett zu mir gewesen. Deshalb blieb ich stumm und schenkte ihm das netteste, und falscheste Lächeln, welches ich aufbringen konnte. „Dankeschön", sagte ich noch, ehe ich mich von ihm abwenden wollte, doch diesmal hielt er mich zurück: „Wie heißt du eigentlich?"
„Mein Name ist Marla. Und deiner?", diesmal schenkte ich ihm ein ehrliches Lächeln.
„Shachi. Mein Name ist Shachi:" Ein kleines Kichern entkam mir.
„Wie der Wal?", fragte ich ihn und er nickte nur und fing selbst an zu grinsen.
Jetzt wo ich wusste wie er hieß, besah ich ihn auch das erste Mal genauer. Er hatte einen komischen Overall an, der mir irgendwie bekannt vor kam, doch konnte ich ihn leider nicht zuordnen, aber das war jetzt eh Nebensache. Sein gutaussehendes Gesicht erregte als nächstes meine Aufmerksamkeit. Seine blauen Augen bildeten einen interessanten Kontrast zu seinen roten Haaren, die im übrigen durch ihre Ungepflegtheit das gesamte Bild zerstörten. Wobei ungepflegt vielleicht das falsche Wort war, eher zerzaust und strohig. Auch wenn ich kaum Ahnung von Mode hatte, wusste ich, dass irgendjemand dringend etwas daran ändern musste. Aber was störte es mich, bald würde ich ihn nie wieder sehen.

Nachdem er sich verabschiedet hatte, legte ich mich in meine Ecke und versuchte einzuschlafen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. Ich lag noch eine ganze Weile Wach. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf. Viele Erinnerungen und die Sorge um Marvin waren so präsent, dass ich nicht anders konnte, als darüber nachzudenken, was passiert wenn ich es nicht schaffen würde. Der Gedanke war einfach zu schrecklich. Ich musste es schaffen. Irgendwie. Und nach und nach driftete ich ins Reich der Träume ab. Stellte sich nur die Frage, in welches.

Ich stand mitten auf einer Straße. Sie war wie leergefegt, doch im Hintergrund vernahm ich Schreie. Verzweifelte, traurige, ängstliche. Von Frauen, Männern und Kindern. Sie gingen mir ins Mark und Bein. Ich war mir nicht sicher, wo ich mich befand, aber ich wusste wie ich dort hingekommen war: Meine Teufelskraft ermöglichte es mir, die Träume anderer zu besuchen und sie dann auch zu beeinflussen. Nur leider hatte ich keine Ahnung, wie ich das steuern konnte.
Wieder ertönten diese Schreie und rissen mich damit aus meinen Gedanken. Ich ging ihnen nach, war doch meine Neugierde zu groß. Nach einer Weile kam ich auf einem großen Platz an und ich sah etwas furchtbares. Kinder und Nonnen wurden ohne Rücksicht abgeschlachtet. Blut spritzte und die Schreie verstummten. Einer nach dem Anderen. Und die Mörder? Sie trugen Uniformen, wie ich sie noch nie gesehen hatte, aber allein ihre Ausstrahlung verriet, dass es allesamt Soldaten waren. Sie gaben sich Handzeichen und verschwanden alle in verschiedene Seitengassen. Ich versteckte mich in einem Türspalt, bis die Soldaten vorbei gezogen waren, dann sah ich wieder zu diesem Platz hinüber und mir wurde alleine vom Anblick unwohl. Der Geruch von Blut sorgte zudem auch noch zu einer leichten Magenverstimmung.
Ich wollte mich abwenden, als gerade ein kleiner Junge auf den Platz kam. Wie traumatisiert lief er ganz langsam, realisierte gar nicht, was vor ihm war, bis er mit einem Fuß gegen eine tote Nonne stieß. Er ging in die Knie und fing bitterlich an zu weinen. Diese Szene zerbrach mir das Herz. Ich machte einen Schritt auf den Platz zu, als die Leichen plötzlich verschwanden. Und dort plötzlich ein erwachsener Mann stand.
„Wer bist du?", fragte er.
Der Mann besah mich etwas genauer und so tat ich es ihm gleich: Er war großgewachsen, hatte schwarze kurze Haare, ebenso schwarze Koteletten und einen Kinnbart. Zudem Trug er an jedem Ohr jeweils zwei Ohrringe und seine Arme zierten komische Tattoos. Alles in allem ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie stand es ihm.
„Ich kenne dich", stellte er trocken fest.
„Ich dich aber nicht. Ich bin auch nur aus versehen hier, meine Teufelskraft spielt manchmal ein wenig verrückt und..."
„Versuch nicht mich für dumm zu verkaufen. Ich weiß, dass jede Teufelskraft nur einen bestimmten Radius hat und da wir uns auf meinem U-Boot befinden, musst du dich eingeschlichen haben." Gutaussehend und Intelligent. Das war ja schon fast gruselig.

Mit einem Zwinkern befand ich mich wieder in meiner Kammer. Wach. Scheiße. Mein Herz raste und mein Atem war flach. Ich wusste, dass mir dieses U-Boot nocheinmal zum Verhängnis werden würde. Mit einem Mal ging ein Alarmsignal los. „Hier spricht der Käpten. Wir haben einen Eindringling an Bord. Sucht sie. Sie ist eine junge blonde Frau, sollte ja nicht allzu schwer sein." Durchsage beendet. Ich kauerte mich noch mehr in meine Ecke und betete, dass sie mich nicht fanden. Und hoffte, dass mir dieser Shachi irgendwie helfen würde. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ich traute mich gar nicht zu gucken. Mir schlug doch jetzt schon das Herz bis zum Hals. „Ich habe sie!", rief eine Stimme, doch wie konnte das sein? Er konnte mich doch noch gar nicht gesehen haben. Panisch klammerte ich mich an mein Versteck, als ich hörte, wie sich etwas großes näherte. Die Person streckte ihren Kopf über die Kiste und sah mich mit seinen Knopfaugen an. Ich fing panisch an zu schreien und hörte auch nicht auf, bis ich das Bewusstsein verlor.

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⏰ Last updated: Jul 08, 2017 ⏰

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