[2] Fourteen

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"Los jetzt fahr schon!"rief ich ungeduldig und klopfte nervös auf dem Autositz herum.
"Ich muss mich doch erstmal anschnallen!"protestierte Jin.
"Würde ich alleine fahren wäre ich schon lange da."murmelte ich.
"Wie war das?Dann kannst du auch laufen!"meckerte er und drehte den Schlüssel im Zündschloss.
"Ich bin nicht in Stimmung für Scherze."knurrte ich schon fast.
Jin schmunzelte leicht.

"Wo müssen wir hin?"fragte er mich.
Stumm schob ich ihm den Zettel hin,auf welchem die Adresse zu Donghae's Wohnung stand.
Ich erwartete gar nicht erst dass er zusammen mit Jue in dieser sein würde,da wirklich niemand so dumm wäre und das tun würde.
Aber vielleicht fand ich irgendwas,was auf den Standort von Jue hinwies.
Das war momentan meine einzige Hoffnung.

Auf dem Weg war es still.
Niemand von uns beiden sagte etwas und ich hatte auch nicht das Bedürfnis diese Stille zu durchbrechen.
Ich hatte momentan viele Dinge im Kopf die mich Beschäftigten.
Die größten Dinge waren da natürlich Jue,um die ich mir große Sorgen machte aber auch die Sache von gerade eben.
Meine rechte Hand sah unnormal blass aus und passte nicht zu der Körperfarbe meiner anderen Gliedmaßen.
Woanders an meinem Körper hatte ich diese Blässe noch nicht entdeckt,wobei ich auch zugeben musste,dass ich noch gar nicht richtig nachgeguckt hatte.

Ich hatte jedoch das Gefühl dass sich diese Blässe ausbreitete,denn auf meinem rechten Unterarm waren kleine blasse Flecken zu erkennen und ich hätte schwören können,dass sie vorher noch nicht da waren.
Was hieß dass jetzt also für mich?
Ich denke es war nur eine Frage der Zeit,wann ich wieder vollständig zum Geist werden würde,nur warum passierte das?
Es trieb mich schon in den Wahnsinn.

„Warum glaubst du passiert das?",fragte Jin plötzlich.
„Was?"
„Das von vorhin."
Jin konnte keine Gedanken lesen,aber ich denke er wusste einfach immer was uns im Moment gerade beschäftigte.
„Ich weiß es nicht."antwortete ich wahrheitsgemäß und betrachtete weiter meine Hand.
„Darf ich eine Vermutung aufstellen?"
Ich nickte nur als Antwort auf seine Frage.

„Du hattest mir einmal von deinem letzten Wunsch erzählt...weißt du noch wie der lautete?"
„Natürlich weiß ich den noch,ich wollte für immer bei Jue bleiben."
Jin nickte wissend.
„Und was bist du jetzt nicht?",fragte er plötzlich,sah jedoch weiterhin auf die Straße.
Ich verstand seine Frage nicht.
Was meinte er damit,was ich gerade nicht war?"Du bist gerade nicht bei Jue, Yoongi.",löste er auf.

Meine von der Verwirrung zusammengezogenen Augenbrauen, entspannten sich wieder und ich verstand.
Wollte er mir damit etwa sagen,dass ich weil nicht bei Jue war wieder zum Geist wurde?
Aber das ergab doch gar keinen Sinn.
Jue und ich hatten uns sicher irgendwann schon mal eine längere Zeit nicht mehr gesehen,oder?

Ich schloss die Augen um besser nachdenken zu können.
Wenn sie auf der Arbeit war,sagen wir uns nicht,aber das war höchstens nur ein halber Tag.
Einmal war sie bei ihren Eltern zu Besuch und ich konnte erst einen Tag danach kommen,da ich noch so viel zu tun hatte,jedoch war das wieder nur ein Tag und da passierte anscheinend nichts.
Mittlerweile hatte ich sie ganze drei Tage nicht mehr gesehen,aber würde das schon ausreichen um mich wieder 'zurückzuverwandeln'?

"Du musst gar nicht versuchen Tage zu finden an denen ihr nicht zusammen wart,die größte Zeitspanne die ihr getrennt wart,ist jetzt."unterbrach Jin meine Gedanken.
"Darüber hab ich gar nicht nachgedacht."sagte ich beleidigt und verschränkte meine Arme.
"Doch hast du ich kenne dich,außerdem würde jeder in dieser Situation gerade darüber nachdenken."

Ich seufzte einmal.
Wenn das alles wirklich stimmen sollte,dann musste ich Jue so schnell wie möglich finden.
Das war wie ein Wettlauf gegen die Zeit.

"Wir sind da."merkte Jin an und hielt vor dem großen Hochhaus.
"Willst du erstmal alleine reingehen?"fragte er und sah mich durchdringend an.
Ich nickte daraufhin nur und öffnete die Autotür.
"Bis gleich."sagte ich schnell und lief Richtung Eingangstür.
Im Haus waren viele Briefkästen aneinander gereiht,was wohl hieß dass hier viele Menschen lebten und dementsprechend viele Etagen waren auch vorhanden.
Donghaes Wohnung war ein Glück direkt in der ersten.
Ich hätte wirklich keine Lust bis in den elften Stock zu laufen,da der Fahrstuhl defekt war und ich sozusagen hätte laufen müssen.

Ich stand nun vor seiner Tür.
Mit meiner Hand,welche noch eine gesunde Hautfarbe hatte,griff ich nach der Türklinke und versuchte die Tür zu öffnen.
Natürlich war sie verschlossen was hatte ich auch erwartet?

The Ghost { m.yg }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt