All Over? No!

Vorbereitung

"Ihr seid nervig.", sagte ich und schob mir einen Löffel voll mit Jogurt in den Mund.

"Aber ihr seid so süß zusammen.", schwärmte Elke und ich verdrehte nur die Augen.

"Ich will es ungern sagen, aber wir würden jetzt gern zuende frühstücken und Lex geht dann sowieso ausreiten.", sagte Noah und schaute abwechselnd unsere Mütter an.

"Warum gehst du nicht mit ausreiten?", fragte meine Mum gleich noch.

"Weil ich nur mit Anna ausreiten gehe und Noah mit mir sowieso heute Abend ins Kino geht.", sagte ich und schob mir noch einen Löffel meines Jogurts in den Mund.

"Oho! Wer fährt euch ins Kino?", fragte Elke und ich seufzte.

"Taxi oder Toni.", sagte ich genervt und beide Mütter verschwanden endlich.

"Man waren die gerade nervig.", lachte Noah und biss genüsslich in sein Brötchen.

"Jap, das waren sie und werden sie immer sein.", sagte ich und wir aßen Schweigend weiter, da jeder seinen Gedanken nachhing.

Nach 15 Minuten waren wir beide fertig und räumten zusammen den Tisch ab.

"Geht ihr mit Hurricane und Winnie ausreiten?", fragte Noah und ich schüttelte mit dem Kopf.

"Nein, mein Dad hat gefragt ob wir mit Rainbow und Gin heute ausreiten gehen könnten, da die zwei sonst so viel diese Woche frei hätten.", erklärte ich und schaute ihm in die Augen.

"Okay und was machst du heute mit Hurricane?", fragte er und schaute zu mir nach unten.

"Den werde ich locker auf dem Platz heute reiten.", sagte ich und lächelte den Größeren vor mir an.

"Da bin ich ja schon gespannt drauf.", sagte Noah und lächelte zu mir runter.

"Ich geh jetzt meine Haare machen und geh dann in den Stall.", informierte ich Noah und gab dem Größeren einen Kuss auf die Wange.

In meinem Band band ich mir die Haare schnell zu einem niedrigen Pferdeschwanz und putze meine Zähne. Schnell ging ich in mein Zimmer und zog mich um. Danach hüpfte die Treppe wieder nach unten. Noah lag auf der Couch mit meinem Laptop und schaute bestimmt irgendeine Serie.

"Bin unterwegs.", rief ich zu ihm und er schaute nur kurz von meinem Laptop auf.

Im Flur zog ich mir meine alten Nikes an, öffnete die Tür und trat aus der Tür. Anna kam gerade durch das Hoftor und ich rannte auf sie zu.

"Ich freue mich ja auch dich zu sehen, aber so überschwänglich?", fragte Anna lachend.

"Klaro.", lachte ich.

"Welche Schulis dürfen denn heute fetzen?", fragte Anna.

"Rainbow und Gin, dürfen fetzen.", grinste ich meine beste Freundin an.

"Na dann.", sagte Anna.

"Warum ist es denn heute so kühl?", fragte ich und kuschelte mich in Noahs Pulli.

"Das frag ich mich auch. Vor ner Stunde waren nur 10 Grad.", sagte Anna und zog den Schal enger um ihren Hals.

"Viel zu kalt für Juli.", sagte ich und wir stapften in den Stall mit integrierter Reithalle.

"Jap, wir können ja eine Dreiviertelstunde ausreiten gehen und dann noch eine Viertelstunde in der Halle arbeiten.", schlug Anna vor.

"Das machen wir. Wir können ja dann noch Bilder machen. Mein Dad meinte auch, wir sollten Gin dann nochmal Abschwitzdecke überwerfen, wenn er geschwitzt hat.", sagte ich und wir zwei betraten die Sattelkammer.

"Das ist eine gute Idee. Wen willst du reiten?", fragte Anna blieb vor einen der Schränke stehen.

"Ich nehm Gin, wenn es dir nichts ausmacht.", sagte ich und öffnete den Schrank mit den Putzkisten der Schulis.

"Gut, Rainbow ist immer gut.", sagte Anna und schnappte sich die Putzkiste des Wallachs.

"Beide sind Engel, aber wenn es um das reiten geht, dann ist Rainbow sowieso klasse.", schwärmte ich.

Rainbow war ein 15-jähriger Hannoveranerwallach und er war mal mein eigenes Pferd. Ihn hatte ich von seinem 7.-11. Lebensjahr. Sunburst hatte ich seit ich 9 war. Am Anfang war sie nicht das leichteste Pferd und ich mit meinen 9 Jahren war ein bisschen überfordert, doch meine Eltern hatten mich tatkräftig unterstützt und sind sie mitgeritten. Tony war da gerade 12 und ging die ersten A-Springen mit Hope, die nun mittlerweile auch schon 18 Jahre alt war. Anna und ich liefen mit Putzkiste bewaffnet zu den Boxen der zwei. Beide standen fast ganz hinten, aber sie brauchten das, da sie nicht gerade oft gestört werden wollten. Anna und ich beschlossen in der Box zu putzen, da dies für beide Parteien besser war. Gin genoss es sichtlich, mal richtig auf Hochglanz geputzt zu werden. Nachdem ich mit Putzen fertig war, schmiss ich den Hufkratzer zurück in die Putzkiste und trat aus der Box. Jedes Pferd hatte ein Band auf Brusthöhe was man, wenn man in der Box putzte und keine Lust hatte die Tür zu schließen, was man an zwei Ringen an der Boxenwand und mit zwei Ringen an dem Holzpfal an der Boxentür eingehakt wird. Dieses Band machte ich an der Box fest.

"Ich bin schon mal alles für den Dicken hier holen.", informierte ich Anna, die nur nickte, und ich verschwand in die Sattelkammer.

Der Hannoveraner besaß einen schwarzen Dressursattel, eine schwarze, mit weiß unterlegte, Lacktrense und einfache schwarze Gamaschen mit Streichkappen. Al erstes schnappte ich mir einen der Martingale die hier hangen, die Gamaschen und die Trense. Mit diesen Sachen bepackt lief ich zur Box. Die Trense und das Martingal hängte ich an den Haken und mit den Gamaschen verschwand ich in die Box. Der Braune schnaubte mich an und ließ sich kurz von mir kraulen.

"bin auch mal kurz schon etwas holen.", sagte Anna und ich nickte schnell.

Gin ließ von mir ab und ich machte mich daran dem Großen die Gamaschen an die Beine zu machen. Nachdem ich fertig war, machte ich mich nochmal auf den Weg in die Sattelkammer um den Sattel zu holen. In der Sattelkammer knutschte Anna gerade mit meinem Bruder, der wohl wieder von seinem Ausritt zurück war.

"Ich will ja nicht stören, aber ich schaff schnell den Sattel an die Box und bin dann kurz an meinem Spind.", redete ich auf die Zwei ein, schnappte den Sattel und verschwand erstmal wieder an die Box.

Dort angekommen hängte ich den Sattel an den dafür vorgesehenen Sattelhalter an der Box. Schnell verschwand ich aus dem Stall in den anderen und dan dort in den Spindraum.

"Hey Lex.", begrüßte mich Noah und gab mir einen Kuss auf die Wange.

"Hey Noah.", begrüßte ich den Braunhaarigen, der schon mit dem Serien schauen fertig war.

"Wen reitest du?", fragte er und legte einen Arm und meine Taille.

"Ich reite den lieben Gin.", sagteich grinsen.