Sie - Prolog

17 3 0
                                        

Der warme, spätsommerliche Wind ließ meine Haare wild umherfliegen, während ich aus dem Auto stieg. Die ganze Fahrt über habe ich still die Landschaft aus dem Fenster betrachtet, zum Leid meiner Eltern, da diese die ganzezeit ein Gespräch mit mir führen wollten.
Erfolglos. Ich war viel zu sehr in Gedanken und Erinnerungen versunken als das ich ansprechfähig war.
Wir haben seit 3 Tagen nicht mehr miteinander gesprochen, klang jetzt nicht außergewöhnlich, aber für uns war es das- normalerweise kann ich nicht einen Tag ohne meine Eltern. Aber das wird sich, wie mein Leben von heute an, wohl bald ändern. Das habe ich jedenfalls im Gefühl.
Ich will nicht sagen ich bin kein großer Fan von Veränderung, im Gegenteil, sie tut mir sehr oft sogar gut, aber wenn man meint von einem Tag auf den anderen die Koffer packen zu müssen weil man in ein ganz anderes Land zieht, dann find ich das nicht so prickelnd.
Aber ich werd' ja nicht gefragt ne.
Wie immer.

Naja, mittlerweile sollte ich das ständige Umziehen gewöhnt sein, denn meine Eltern sind 1. nicht sesshaft (ich hingegen liebe es einen Ort als Zuhause bezeichnen zu dürfen), 2. sind beide das Vorzeigebild für die typischen verrückten Wissenschaftler, leider nicht Ungefragte der Sorte und 3. soll ich mal wieder neue Menschen kennlernen und meine Sprachkenntnisse erweitern.
Ich war sehr zufrieden mit meinen zwei besten Freunden, Ro und Flinn, aber Mum war der Menung sie "seien schlechter Umgang" gewesen. Pha.

Okay, wir ähneln uns nicht wenn wir von Status oder Aussehen reden, aber das ist mir so egal, ich habe nie verstanden warum es meinen Eltern so wichtig war. (Anbetracht der Tatsache, dass meine Eötern auch nicht die Normalsten sind.) Ich beneidete Ro und Flinn sogar für ihre sorglose, lässige Art, die sich in ihrer Präsenz von Kopf bis Fuß wiederspiegelte. Ro hatte eine wunderschöne Tattoo Sammlung auf ihrem Bauch, die nur ihre engsten Menschen zu Gesicht bekamen, und Flinn könnte glatt aus einer Rockband sein- alles an ihm schreit aus zehn Meilen Entfernung "Teenie Rockstar", nur ohne das musikalische Talent.
Ich vermisse die zwei so verdammt.

,,Schatz, dein Koffer.", sagte meine Mum und holte mich aus meinen Gedanken zurück. Mein Vater war längst schon im Haus gewesen, nur ich stand wie angewurzelt davor. Es war so verdammt groß, zu groß wenn ihr mich fragt. Ich musste meinen Kopf so weit nach hinten werfen bis ich alles sehen konnte. ,,Gefällt es dir?" Sie lächelt mich breit an zog parallel ihren Koffer aus dem Kofferraum. Ich kann schlecht nein sagen, klar war ich etwas sauer, aber ich denke sie hat auch so schon ein schlechtes Gewissen. Und ob ich ja oder nein sage ändert nichts an der Tatsache, dass wir das Haus behalten werden. ,,Bisschen groß, aber sonst ganz nett.", entgegnete ich lässig während ich ihr den Koffer abnahm, ,,Aber es ist irgendwie anders als die Häuser davor. Haben wir vor länger hier zu bleiben?"
Sie zögerte einen Moment. ,,Ich vermute diesmal ja, aber ich kann nichts versprechen. Du kennst unsere Lage, wir werden immer irgendwo gebraucht." Nickend nahm ich meine Sachen und klingelte an der Haustür.
Ich meine die Umgebung war wenigstens ganz nett. Es gab einige Häuser nebenan, ein paar Blocks weiter gab es ein Wohnviertel und an Natur fehlt es auch nicht. Bis zur Stadt sind es auch nur 15 Minuten mit der Bahn. Apropos Stadt, da fällt mir was ein: ,,Gehe ich nach den Ferien also auf eine neue Schule oder wie regelt ihr das?", fragte ich meinen Vater, der mir die Tür öffnete und mich verdutzt anstarrte. Dass das meine ersten Worte nach drei Tagen Funkstille sein werden hat er wohl nicht erwartet. ,,Ehm, also wir haben dich auf einer angemeldet, aber wenn du einen Priva-", ,,Nein, so ist gut!", unterbrach ich ihn mttendrin.
Eigentlich sollte ich mir nichtmal die Mühe machen neue Freundschaften zu schließen, denn die sind eh nicht von Dauer, aber hey, wer weiß, vielleicht meint es mein Schicksal diesmal besser mit mir.
Ich sah noch wie meine Eltern sich verwirrte Blicke zuwarfen, aber ich schlängelte mich an meinem Vater vorbei in den Eintrittsbereich des Hauses, weshalb ich ihr restliches Gespräch auch nicht mehr mitbekam.

Wer weiß? Vielleicht meint es das Schicksal diesmal wirklich gut mit mir.

Bạn đã đọc hết các phần đã được đăng tải.

⏰ Cập nhật Lần cuối: Feb 24, 2017 ⏰

Thêm truyện này vào Thư viện của bạn để nhận thông báo chương mới!

DistanceNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ