Kapitel 5

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Als ich fertig war, zog ich mir meinen BH, ein Trägershirt und eine Unterhose an. Mit meinem Handy in der Hand ging ich ins Zimmer, doch als ich aufblickte, sah ich Aaron vor mir stehen. Ich starrte ihn an und ging langsam rückwärts:"Was machst du hier? Bist du mir gefolgt oder was?", zischte ich und versteckte mich hinter der Tür.
Ja, ich mag es eben nicht so, wenn mich Fremde in Unterwäsche zu Gesicht bekommen.

"Nein wie kommst du darauf ich bin nur ganz zufällig hier", antwortete er und versuchte nicht in lautes Gelächter auszubrechen, konnte sich jedoch kein Grinsen verkneifen.
"RAUS!!", brüllte ich und griff nach einem Buch, dass auf meinem Nachttisch lag.
Ich warf es ihm nach und er ging mit geducktem Kopf aus dem Zimmer.

Ich zog mich in Windeseile an und stürmte nach draußen, an einem immer noch grinsenden Aaron vorbei aus dem Haus. Ich ignorierte ihn, suchte meine Oma die ich dann auch im Schweinestall fand.

"Seit wann habt ihr eigentlich einen Stallburschen?", fragte ich sie ganz direkt.
Sie sah mich etwas verwirrt an, antwortete aber dann:"Dein Opa wollte nicht immer so früh aufstehen, und dieser junge Mann brauchte einen Praktikumsplatz, also hat sich das einfach so ergeben"

"Okay, und woher kommt er?", fragte ich weiter.
Meine Oma wackelte mit ihren Augenbrauen an und fing etwas an zu grinsen.
Ich verdrehte die Augen und sagte genervt:"Jetzt guck nicht so, aber wenn der Typ schon jeden Tag bei uns ein und aus geht, als ob er hier wohnen würde, will ich wenigstens wissen wie er tickt und woher er kommt!"

Das Lächeln meiner Oma verschwand und sie sah auf den Boden. "Naja, irgendwie wohnt er ja bei uns", nuschelte sie und ich sah sie verwundert an.
"Was heißt das, er wohnt irgendwie bei euch?"

Sie sah mich wieder an und antwortete:"Na, er muss sehr früh aufstehen und die ganzen Tiere füttern, da haben wir ihm angeboten, da wir sowieso so viele unbewohnte Zimmer haben, dass er in deinem Zimmer wohnen kann"

Ich war sprachlos und fragte leise:"Wann wolltest du mir das eigentlich sagen?
Und außerdem, kann der nicht im Gästezimmer schlafen?"

"Aber dann muss ich ja noch ein Zimmer aufräumen und noch ein Bett beziehen. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste Emily. Das Bett ist doch groß genug für euch beide, oder?", fragte sie und ich schaute sie mit großen Augen an.

"Wieso muss ich mein Zimmer jetzt mit jemandem teilen? Hat der kein eigenes Zuhause?", fragte ich nun etwas wütender.

Meine Oma sah mich mitleidig an und antwortete:"Es tut mir leid, aber wir wollten nur etwas zuvorkommend sein und der Junge leistet echt gute Arbeit. Kannst du dich nicht überwinden und dich mit ihm anfreunden?"

"Ich teile mir vielleicht ein Zimmer mit diesem Typen aber Freunde werden wir ganz bestimmt nicht!", zischte ich und ging aus dem Stall.

An der Tür lehnte ein selbstzufriedener Aaron, der alles mitbekommen hatte und sagte:"Ach komm schon Süße, so schlimm bin ich doch nicht"
Ich sah ihn mit einem bösen Blick an und gab zurück:"Nein, du bist schlimmer"
"Wirklich? Mit dir in einem Zimmer? Da bin ja wohl ich der Arme", sagte er nun, doch ich antwortete nicht darauf ging mit großen Schritten auf das Haus zu. Das waren zwar nicht die Art von Worten die man gerne hört, aber im Grunde war es mir egal ob er mich nun leiden konnte oder nicht. Ich habe mehr Recht hier zu sein als er und ich werde ihm nicht den Gefallen tun und mich unterkriegen lassen.

Ich ging zurück ins Haus und warf mich mit dem Gesicht voraus aufs Bett.

Wieso ich?

His Girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt