Kapitel 8 - Orientierungslos

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Dir restlichen Ferientage vergingen wie im Flug. Nyota und ich waren ein paar mal shoppen gewesen und hatten von unserer Zimmernachbarin Gaila gehört, dass sie noch einige persönliche Dinge zu erledigen hatte und dass sie deshalb erst nächstes Semester zu uns stoßen würde. Am Tag bevor die Ferien zu Ende waren legten Uhura und ich uns nachmittags auf eine große Wiese auf dem Campus. Es war ein schöner Tag. Wir erzählten zuerst und beobachten dann den Himmel. Ich war immer noch sehr müde von den ganzen langen Nächten, in denen Uhura und ich uns gegenseitig auf das erste Semester vorbereitet hatten, sodass mir irgendwann die Augen zufielen.

Als ich aufwachte fehlte von Nyota jede Spur und ein zufrieden aussehendet Jim lag neben mir. „Guten Abend, Schlafmütze." „Oh Gott." Stöhnte ich voller Frust auf. „Das ist mal eine Begrüßung!" Grinste er mich an. „Was willst du von mir?" knurrte ich ihn an. Ich legte mir meinen Arm über meine Augen, sodass ich ihn nicht sehen musste. Allerdings roch ich jetzt sein Parfüm umso besser. „Ich wollte meiner besten Freundin, Elli einfach nur einen schönen Tag wünschen." Sagte er gehässig. Ich sprang auf und sah ihn wütend an. „Ich bin weder deine beste Freundin, noch irgendeine Freundin. Und wenn du mich nicht langsam in Ruhe lässt, dann breche ICH dir deine Nase!" sagte ich bedrohlich, drehte mich um und lief los. Was denkt er überhaupt, wer er ist? Er hat hier doch genug Leute denen er auf die Nerven gehen kann, dachte ich, während meine Füße mich über die Wege führten.

Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wo ich hin gelaufen war und ich war auf einmal verloren. Es war auch schon dunkel, was gar nicht gut war, denn ich verliere meinen guten Orientierungssinn bei Nacht. Vor mich hin fluchend lief ich über die gepflasterten Wege. Ich entschied mich stehen zu bleiben und zu lauschen, ob ich etwas vertrautes hörte, an dem ich mich orientieren konnte. Ich hörte Stimmen, Musik, Getrampel, Autos und Schritte. Ich beschloss auf die Schritte zu zugehen, denn vielleicht könnte mir der Jemand ja helfen.

Doch zu meinem Glück lief ich genau in die Arme von Jim. Er schien zuerst überrascht zu sein und wirkte dann fröhlich. „Hast du mich so vermisst, dass du vor meinem Quartier gewartet hast?" Lachte er. „Nein, ich habe mich... verlaufen." sagte ich zornig, doch kleinlaut. „Schade. Ich hätte mich gefreut, wenn du wegen mir hier gewesen wärst!" grinste er. Da er meine einzige Möglichkeit war, zurück zu finden, fragte ich behutsam: „Kannst du mir helfen, zurück zu finden?" ... „ Warte, du meinst, du weißt echt nicht, wo du bist?" fragte er verdattert. „Nein." Sagte ich und schaute auf meine Füße, damit er nicht sah, wie rot ich wurde. Ich war wütend. Wäre er nicht gewesen, wäre ich gar nicht erst hier gelandet. „Das du dich verlaufen kannst, hätte ich nicht gedacht. Du wirkst nicht wie jemand, der die Orientierung schnell verliert." Sagte er zum ersten Mal in einem normalen Ton. „Tu ich auch nicht. Nur bei Nacht." gab ich ruhig von mir. Jetzt schaute ich hoch, was ich sofort bereute, denn er sah mich mit seinen blauen Augen intensiv an.Ich brach den Augenkontakt jedoch nicht ab. Mich bekommt man mit soetwas nicht klein! „Wo musst du denn hin?" „F15" antwortete ich schnell. „Komm mit. Ich bringe dich hin." Gluckste er amüsiert. Ich folgte ihm schweigend.

„Warum kennst du dich eigentlich so gut mit Verletzungen aus?" fragte er neugierig. „Weil ich mich einfach damit auskenne. Punkt." Sagte ich monoton. Er schien offensichtlich zu verstehen, dass ich nicht darüber reden wollte. „Wow. Das war ein großer Schritt. Jetzt bekomme ich keine feindseligen Antworten mehr, sondern Antworten ganz ohne Betonung! Ich denke wir kommen langsam miteinander klar." Entgegnete er mit. Ich schlug ihn mit der Faust gegen den Arm. „AUU! Für ein Mädchen schlägst du ziemlich hart!" und ich konnte nicht anders als zu lachen. „Meine Güte! Wenn sich unsere Beziehung so schnell so weiter entwickelt, dann werden wir morgen früh verheiratet sein." Lachte er nun auch. „Treib's nicht zu weit." Knurrte ich ihn nun an. „Und wieder zurück am Anfang." Sagte er übertrieben enttäuscht. In dem Moment erkannte ich meinen Wohnblock. Ich verabschiedete mich hastig und dankte ihm kurz und verschwand dann im Lift, ohne ihn noch einmal direkt anzusehen.

Okay... das war jetzt ziemlich viel Jim. Im übernächsten Kapitel kommt der liebe Dr. McCoy mehr zum Einsatz. Ich hoffe, dass ihr euch bis jetzt nicht gelangweilt habt. Soll ich auch mal ein Kapitel aus Bones Sicht schreiben? Oder Jims? Würde mich über Rückmeldungen freuen! ;)
-DrDerBullshitologie

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