Kapitel 2

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(Überarbeitet)

Pov. Clara

Langsam und verführerisch betrat ich den Raum. Der Raum bestand aus einer Couchfront und einer Bühne in der Mitte. Er war nicht sonderlich groß, aber dafür war er zweckmäßig und gemütlich eingerichtet. Der dunkelrot, weiß gestrichene Raum wurde von einer rötlichen Lampe beleuchtet und die Bühne wurde mit ein paar Scheinwerfern in Szene gesetzt. Ich durchquerte den Raum und steuerte meinen Kunden direkt an. Ich schätzte ihn auf circa 50, vielleicht auch ein wenig älter. Er hatte sich für sein Alter echt gut gehalten. Seine schwarzen Haare waren voll und wiesen nur wenige graue Haare auf. Auch hatte er nicht den typischen Bierbauch. Nur die Falten im Gesicht und seine Kleidung ließen ihn älter wirken. Ich kam bei ihm an und ließ mich auf seinen Schoß gleiten. "Wie kann ich Sie heute 'unterhalten'", das Wort unterhalten probierte ich sexy rüber zu bringen. Denn verführend fand ich nicht passend. Ich war schließlich keine Prostituierte. "Irgendwelche speziellen Wünsche für heute?" "Möglichst viel Körperkontakt bitte." Gierig musterte er meinen Körper und innerlich seufzte ich schon auf. Na großartig, schon wieder so ein Mann der einen die ganze Zeit betatschen will. Doch ich nickte nur und startete dann die Musik

Ich startete an der Stange und schwang mich ein wenig auf und ab. Während der ganzen Performance lag sein gieriger Blick auf mir. Da er viel 'Körperkontakt' wollte und ich viel Trinkgeld, beendete ich den Stangenteil relativ schnell. Langsam ging ich auf ihn zu und wuschelte mir währenddessen durch meine Haare. Ich setzte mich auf seinen Schoß, ließ ihn meine Beine nachfahren und zog nach mehreren Minuten langsam meine Hose aus. Seine Beule in der Hose war nun schon deutlich zu erkennen. Als ich damals mit dem Job begonnen hatte, waren mir der Körperkontakt und die Reaktionen der Männer unangenehm. Heute sah ich die männliche Erektion als Beweis meiner guten Arbeit. Ich bewegte mich weiter zur Musik und zog nun auch meinen BH aus. Darunter hatte ich zwar nichts mehr an, aber ich hatte mir vorher die Brustwarzen mit Stickern abgeklebt. Kurze Zeit später saß ich wieder auf seinem Schoß und rutschte nur im String auf seiner Beule hin und her, was ihn zum Stöhnen brachte. Währenddessen ich ihm so nah war, fasste er mich immer wieder an und ich musste ihn ab und an sehr zurück halten.

Nach 25 Minuten hatte ich das ganze endlich hinter mich gebracht. "Du bist phänomenal! Ich komm auf jeden Fall wieder." Er lächelte mich freundlich an und hielt mir dann einen 50 Euro Schein entgegen. Mensch, der konnte ja mit Geld um sich schmeißen. Ich nahm ihm das Geld ab und stolzierte dann aus dem Raum. Zwar war ich immer noch nackt, aber wir hatten eine Umkleidekabine gleich gegenüber der privaten Räume. Dort zog ich mir meine Sachen wieder über und ging dann zu meiner Umkleide. Ich blickte schnell auf die Uhr. Es war bereits drei Uhr morgens. YEAY FEIERABEND! Ich schminkte mich schnell ab und zog meine alltags Klamotten wieder an. Meine Perücke hängte ich auf den Puppenkopf, welcher auf meinem Schminktisch stand. Dort war meine Perücke dann griffbereit für meine nächste Schicht. Ich verabschiedete mich auf dem Weg nach draußen noch schnell von Mark. "Du hast da drinnen eine extrem gute Bewertung bekommen" , Mark zeigte in die Richtung in der Raum Nummer drei lag. "Freut mich, dass es ihm gefallen hat." Ich lächelte nur flüchtig und drückte Mark dann kurz an mich. "Wir sehen uns Mittwochabend wieder." Dann machte ich mich auf den Weg nachhause. Natürlich fuhr mich Hannah wieder, da ich immer noch keinen Führerschein hatte. Vor meinem Haus hielt sie an. "Wir schreiben dann noch wegen Morgen." "Geht klar und danke fürs Mitnehmen", erwiderte ich, umarmte Hannah kurz und stieg aus ihrem Auto. Bevor ich die Autotür zuknallen konnte rief sie mir noch ein: "Für dich doch immer", hinterher. Ich lächelte noch kurz und begab mich dann zur Haustür.

Ich sperrte die Tür auf und musste nur noch in den zweiten Stock zu unserer Wohnung laufen. Ja ich und meine Mom hatten nur eine kleine 2 Zimmerwohnung. Ich war Einzelkind und mein Dad hatte uns vor drei Jahren verlassen. Meine Mom hat kurz darauf ihren Job verloren und zahlte unsere Miete seither mit Minijobs. Was sich schwieriger herausstellte als vermutet. Sie verfiel in Depressionen und gab so langsam auf eine Vollzeitstelle zu finden. Wir zogen in diese Wohnung hier und kamen nur so knapp über die Runden. Das war die Zeit als Mark mir den Job anbot und ich zusagte. Meiner Mom sagte ich, dass ich abends als Kellnerin jobbte und dann manchmal bei Jana schlafen würde, einer Freundin aus der Schule. Sie war misstrauisch und wollte das Geld nicht annehmen. Da habe ich Mark gebeten jeden Monat einen Teil meines Gehalts auf ihr Konto zu überweisen und er war damit einverstanden. Klar hat Mom sich gefragt was das für Geld war, jedoch konnte sie es nicht herausfinden und akzeptierte es nach einer Weile. Ein wichtiger Grund war, dass sie/ wir das Geld wirklich brauchten. Das restliche Geld ging auf mein Konto, auf dem ich jetzt schon einiges für meine Zukunft angespart hatte. Im Sparen war ich nämlich ziemlich gut.

Leise zog ich im Flur meine Schuhe aus und schlich dann in mein Zimmer. Ich las noch schnell meine Facebook Nachrichten, schaute ein paar YouTube Videos und schaltete dann mein Licht aus. Ein Glück das Morgen Sonntag war und ich noch einen ganzen Tag zum Hausaufgaben machen und relaxen hatte, bevor es am Montag wieder los ging. In meine persönliche Hölle.

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