Kapitel 30

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Meine Mutter ging zu Burçin. Die Arme weinte. Sie weinte so laut, dass ich Gänsehaut bekam.

"Ich schäme mich so", konnte sie nur schwer heraus bekommen.
Meine Mutter nahm sie in ihre Arme und streichelte an ihren Haaren.

"Was ist schon einfach im Leben? Es gibt immer etwas, was einem im Weg steht. Wichtig ist, keine Angst davor zu haben"
Burak war still, man merkte wie es ihm traf, sie so traurig zu sehen.
Meine Mama sah lächelnd zu Burcin, ich sah sie zum ersten Mal Weinen.
"Du hast uns Burcin, uns. Wo vor hast du Angst?" Burcin wollte meiner Mutter antworten, doch Burak unterbrach sie
"Ihre Liebe ist nicht ausreichend genug"
Ihre Augen blitzten, ich verstand Burak nicht, wieso er so dachte.
"Du verstehst es nicht Burak!"
"Was verstehe ich nicht Burcin?", mein Handy klingelte weswegen ich meine Mama ein Blick zuwarf, meiner Meinung nach sollten wir die beiden alleine lassen. Meine Mama nickte und wir gingen aus meinem Zimmer.

"Kızım. Die beiden sollen sich in Ruhe aussprechen, ich gehe runter Tee machen", gab sie mir ein Kuss auf die Stirn und ich nickte lächelnd.
Mein Handy klingelte immer noch, weswegen ich kurz aufzuckte. "Efendim", ging ich ans Telefon. "Neslihan", hatte ich schon einmal gesagt, wie schön er mein Namen aussprach? Wie er mir den Atem raubte?
„Was ist los Uğur?"

„Wir können uns paar Tage nicht sehen, ich muss hier paar Sachen klären."

"Uğur ernsthaft, was ist los? Was musst du klären?", egal wie neugierig ich im Moment wirkte, es war mir egal, er sorgte dafür, dass ich mir Sorgen machte.
"Willst du mir endlich sagen was du klären musst?" Er atmete tief ein und aus, dies hörte ich sogar, obwohl wir am telefonieren waren. Wieso war er genervt? Ich sollte doch die sein, die genervt ist! Ich wollte wissen, ob alles in Ordnung war. "Weißt du, erledige deine Sachen. Pass auf dich auf, ich will dich nicht weiter nerven." Nach diesen Worten legte ich auf und packte mein Handy weg. Ich ging runter ins Wohnzimmer, wo meine Mutter Tee in die Tassen füllte.
"Neslihan, im Schrank sind noch Kekse" Nickend ging ich in die Küche und tat die Kekse auf ein Teller. Mit dem Teller in der Hand ging ich ins Wohnzimmer.
Ich wollte die beiden rufen, aber sie kamen schon die Treppen runter. Ich sah in das Gesicht von Burak und Burçin. Ihre Augen waren rot vom ganzen Weinen und ihre Haltung war schwach. Als wenn sie jeden Moment zerbrechen würde. Es tat meiner Seele weh meine beste Freundin so zu sehen!
"Ich habe dich nicht mit ihr oben alleine gelassen, damit du ihr Herz brichst Burak!", kam es schlagfertig von mir. Ich sollte lieber schweigen, mich nicht in deren Angelegenheit einmischen, doch es war mir nicht gelungen.
"Ich breche ihr Herz? Neslihan Fang gar nicht an"
"Wer weiß was du ihr alles gesagt hast!"
Ich merkte wie ihn meine Worte provozieren, obwohl dies gar nicht meine Absicht war. Er war eh schon wütend genug. Burcin saß sich einfach neben meine Mutter, die betrübt die beiden ansah.
"Sich zu streiten bringt nichts. Burcin ist sehr traurig, ich will gerne wissen, was du ihr gesagt hast wieso sie so traurig ist.", hätte ich von meiner Mutter gar nicht erwartet.
"Ich habe ihr gesagt, dass wir zum Rathaus sollen um ein Termin beim Standesamt zu holen"
Er sagte so als wäre es was total normales.
"Das kann ich nicht verstehen! Du willst nicht, dass ich mit meinem Brautkleid aus der Tür komme, sondern ohne das Segen meiner Eltern!"
"Ich verstehe nicht wie du sie noch Eltern nennen kannst! Nie haben sie dich geliebt nie! Sie wollen nicht das du glücklich bist man! Deine angebliche Familie! Ich kann dich so nicht sehen, so kaputt, so labil! Entweder du heiratest mich, oder wir lassen das ganze sein!" Mit diesen Worten verließ er das Haus. Meine Anne und ich waren mehr als nur schockiert.
Burcin hatte keine Kraft mehr um in Tränen auszubrechen, dies sah ich ihr an. Tränen waren ausgetrocknet. Ihr Inneres blutete.
"Kann ich heute hier bleiben? Ich soll so nicht Nachhause", Ihre Stimme hatte keinen Halt, es war nur ein rein Flüstern.
"Natürlich kannst du das!", sagte meine Mutter. "Ruh dich am besten aus, geh du am besten hoch" kam es von mir. Sie nickte und ich sah sie die Treppen laufen. Meine Mutter schaute mich an, sie sah in meine Augen, ich wusste ganz genau, dass sie meine Gedanken lesen konnte.

"Du wirst Burak nicht hinter her gehen, du wirst seine Wut nicht lindern" ihre Augen sprachen mit mir, sie zeigten, dass ich nicht zu weit gehen sollte. Es ging verdammt noch mal darum, dass er jedes mal es unter ihre Nase rieb!

"Ich will seine Wut auch nicht lindern!" Ich zog schnell meine Schuhe an und flitzte zu unser Parkplatz. Es war recht kühl, obwohl es Ende Sommer war. Meine Augen suchten Burak, den Verlobten meiner Beste Freundin. Eine Stimme in mir sagte, dass ich nicht mit Wut handeln sollte. Ich wusste, was für Nachteile Impulsivität hatte. Sein Auto stand noch auf dem Parkplatz. Meine Augen fanden ihm. "Burak" er atmete tief ein und aus. "Nicht jetzt Neslihan. Ich habe keine Nerven" "Du tust weder Burcin, noch dir gut wenn du jedes mal mit Wut gefüllt bist, du hast Recht, ich sollte lieber still sein und nichts sagen. Aber ich kann es nicht!" meine Stimme war so fest, dass er es verstehen sollte. "Du kannst nicht von ihr erwarten, ihre Familie hinter sich zu lassen." Nach diesem Worten drehte ich mich um und ging zurück ins Haus.

"Was hast du ihm gesagt?" "Nichts Mama", sah ich erschöpft zur Seite. "Esma hat dich angerufen" Ich nahm das Handy was auf dem Tisch lag und schrieb ihr.

"Hey, du hast angerufen?" "Ja, habe ich... Ich wollte mit dir persönlich reden, aber ich kann gerade nicht. Ein anderen Mal okay?", Ich hatte ein mulmiges Gefühl, warum wusste ich nicht.

"Okay, bis dann" antwortete ich nur. Ich war nicht eine Person, die es mochte anderen Menschen meine Neugier zu zeigen. Nur bei Ugur tat ich das, dank ihm. Ob es was gutes ist oder nicht, brachte mich zum grübeln.

ein Monat später.........

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