20 "das Äffle und Ihre Arschimenz"

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"Maila", rief Liam noch einmal über den Platz, über den Attila gerade buckelte, mit Valerie einer Puppe nicht unähnlich in seinem mächtigen Kreuz hängend.

"Hmh?", blockierte sie abermals den Hufschlag.

"Es freut mich richtig, dir und dem Schwarzen hier zuzuschauen", er lächelte, "ich hätte nicht gedacht, dass er so mit dir geht, abgesehen davon, dass ich alles erwartet hätte, außer diese Pferd Reiter Kombination", er lächelte.

"Danke", erwiderte Maila nur schlicht, so ganz war sie noch nicht überzeugt von Andrés' Theorie, dass Liam nichts dafür konnte und lediglich den Anweisungen seines Chefs folgte.

"Gruppeneinteilung", brüllte Liam über den Platz, "Kathis und meine Leute bitte alle mal den Platz verlassen"

Er wurde regelrecht von den zehn Pferden umdrängt, bis es ihm zu viel wurde. "stellt euch gottverdammt in eine Reihe"

Sekunden später standen neun Pferde manierlich in einer Reihe, während Attila am Rande der Truppe abwechselnd stieg oder sich bis nach China buddeln wollte. Liam sparte sich dazu jeglichen Kommentar.

"Lars, Thoma, Valerie, Elissa und Maila sind die erste Gruppe ich bringe euch gleich zu eurem Trainer für heute. Paula, Letizia, Simon, Javier und Andrés gehen mit Kathi mit", verkündete Liam.

Offensichtliche Belustigung stand Andrés ins Gesicht geschrieben, als er sich der "Idiotengruppe" anschloss, wie er es formulierte. Nicht ohne Elissa und Maila viel Spaß gewünscht zu haben.

Die Dressurstunde am frühen Morgen wurde eindeutig von Elissa und Dorian dominiert, die beiden stachen einfach positiv zwischen den anderen heraus. Maila kannte den großen Rappen lange nicht so im Detail, als dass sie all diese Kleinigkeiten so herausreiten hätte können. Attila war mal wieder ein Bild der Trauer, er spielte Wildpferd und schien seine Reiterin komplett abgeschrieben zu haben. Vildtoringens Stärke war einfach nicht die Dressur, und dementsprechend erledigten Lars und er zwar alle Lektionen, zogen aber beide ein gleichermaßen wenig begeistertes Gesicht. Thoma und Black Russian waren irgendwo im Mittelfeld unterwegs, Maila war der Dunkelfuchs nicht sonderlich ins Auge gestochen, soweit sie eben Zeit gehabt hatte, den anderen zuzuschauen.

"Halbe Stunde Pause", verkündete der Trainer dann, der Maila jetzt nicht nachdrücklich beeindruckt hatte, dafür was Elissa für ein Geschiss um diesen Lehrgang gemacht hatte. Namen waren vielleicht doch nicht alles.

Bei den LKW und bei den Wasserhähnen trafen sie auch die andere Gruppe wieder, und auch Liam, der im Halbschatten des großen, schwarzen LKWs in einem Liegestuhl hing.

"War's gut?", fragte er einfach mal in die Runde, faul ein Auge öffnend, nur um mit zahlreichen Antworten überfallen zu werden. Nach einigen Sekunden schloss er einfach wieder die Augen und schien auf Durchzug zu schalten, während es um ihn herum noch eifrig weiter plapperte.

Maila stand abseits der Massen und ließ Capricho am Halfter grasen, was der Rappe sichtlich genoss. Hin und wieder beäugte er interessiert die anderen Pferde, nur um sich dann wieder dem hohen Gras am Rand des Parkplatzes zuzuwenden.

"Völlig bescheuerter Haufen", die Sonne warf einen Schatten neben den ihren und auf Mailas anderer Seite tauchte Tiramisus neugierige Nase auf. Andrés ließ auch die Braune grasen während er es sich ungerührt von acht Pferdebeinen im Gras gemütlich machte.

Maila warf einen Blick zu der Traube Menschen und Pferde um Liam herum, hinüber, und konnte ihm nur zustimmen. "Tjaa, möchtest du kein Lob haben, wie außerordentlich gut du heute nicht warst? Irgendwo hab ich gelesen, dass man von Pferden und Männern alles haben kann, wenn man sie nur lobe"

Hufspuren im SandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt