Prolog

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Ich umklammerte seine Hand so fest, dass es weh tat. Tränen strömten über mein Gesicht, und ich zitterte am gesamten Körper. "Baby", schluchzte ich. "Tu mir das nicht an!" Keine Regung, nichts. Ich schaute auf seinen entstellten Körper, und ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Es würden definitiv Narben zurückbleiben.

"Momentan können Sie nichts für ihn tun." Ich zuckte zusammen, denn ich hatte den Arzt nicht bemerkt. Er stand hinter mir und legte mir seine große, fleischige Hand auf die Schulter.
"Sie sollten nach Hause gehen und sich ausruhen."
"Nein!" schrie ich und schüttelte den Kopf. "Nein nein nein."
Wie ein Mantra wiederholte ich dieses Wort. Als wollte ich ihn beschwören, davon aufzuwachen. Ich schaute auf unsere verschränkten Hände. Meine mittlerweile verheilten Narben standen im Vergleich zu seinem frischen Wunden. Es wirkte fast, als würden sie ihn verhöhnen.
Die klitzekleine Bewegung seines Zeigefingers schreckte mich auf. Hoffnung überflutete mich. Seine Augenlider flatterten. "Oh mein Gott", schluchzte ich voller Hoffnung und Überwältigung. Meine Stimme brach.
"Estelle", flüsterte er.
"Ich bin da."
Ein leises Stöhnen, er formte Worte, doch sie fanden keinen Weg nach draußen.
"Bleib bei mir", flehte ich. "Bitte bleib bei mir."
"Es ist okay.", flüsterte er. "Ich bereue nichts."
Das waren seine Worte, bevor er erneut in einen tiefen Schlaf fiel. Nur die Geräte verrieten, dass er noch lebte.
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Das ist der Prolog zu meiner ersten Geschichte hier Wattpad, ich bin also noch etwas unerfahren. Trotzdem freue ich mich über Kritik, sowie über positives Feedback. :) Die nächsten Kapitel werden auch länger :)

Noah & Estelle - Jede Sekunde zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt