19. Feelings

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,,Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Gabe."

Die erste Nacht, wieder in Hogwarts, schlief ich nicht wirklich gut. Ich lag lange wach und wenn ich dann mal eingeschlafen war, bin ich kurze Zeit später wieder aufgewacht. Deshalb war es kein großes Wunder das ich am nächsten Morgen einfach nur fürchterlich aussah.

Meine Haare waren verstrubbelt und ich hatte dunkle Augenringe. Nur mit Mühe schaffte ich es meine Haare wieder zu glätten, aber ich schaffte es nicht meine Augenringe abzudecken. Egal was ich auch versuchte, egal wie viel Concealer ich auftrug, nichts klappte.

,,Wie siehst du denn aus?" fragte mich Daphne beim Frühstück.

Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und sie blieb still.

Als ich mich neben ihr auf der Bank niedergelassen hatte kam auch endlich Millicent zum Frühstück.

Wie Daphne beäugte sie mich.
,,Ist dir nicht warm?" fragte Milli.

,,Nein." sagte ich:,,Ganz im Gegenteil. Mir ist kalt!"

Daphne spuckte ihren halben Kürbissaft über den Tisch. ,,Es sind fast 30 Grad und du läufst in langen Sachen herum!"

,,Ich bereite mich auf dem Winter vor!" erwiterte ich:,,Wir haben immerhin schon September!"

,,Wow." gab Milli trocken wieder:,,Das ist der lächerlichste Grund den ich je gehört habe! Und so etwas will Vertrauensschülerin sein."

,,Ich unterbreche das Gespräch der Damen ja ungern, aber sie haben gleich Unterricht und wenn mich nicht alles täuscht sogar bei mir." ertönte hinter uns die kalte Stimme von Professor Snape.

,,Wir sind schon auf dem Weg Professor." sagte ich schnell und stand auf.

,,Das möchte ich doch hoffen Miss Dupont!" gab Snape zurück und sah mich scharf an.

Mit einen mal hatte ich das Gefühl dass der Professor wusste was sich auf meinem linken Unterarm befand, denn sein Blick ruhte schrecklich lange auf dieser Stelle.

Um nicht länger unter Snape's Blick stehen zu müssen, zog ich Daphne und Millicent mit aus der Halle. Da wir aber sowieso gleich bei Snape Unterricht hatten, war das alles ziemlich lächerlich, denn zwei Stunden unter den scharfen Augen des Zaubertrankmeisters konnten sich ganz leicht wie zwei Jahre anfühlen.

***

,,Bis zur nächsten Stunde erwarte ich von jeden einen zwei Rollen langen Aufsatz über Gifte und Gegengifte!" zischte Snape und die Stunde war beendet.

Am schnellsten verließen die Gryffindors den dunklen Kerker, gefolgt von Draco und seinen Gorillas Crabbe und Goyle.

Schon von weiten konnte ich Draco's Stimme hören, der sich mal wieder mit Potter stritt.

,,Pass lieber auf was du sagst Potter! Im Vergleich zu dir bin Ich Vertrauensschüler!" sagte Draco hochnäsig:,,Ich kann dir Punkte abziehen!"

,,Das ist mir egal Malfoy!" presste Potter durch zusammen- gebissenen Zähnen hervor.

,,Da hat wohl wer ein Problem damit nicht Vertrauensschüler zu sein." sagte ich.

Beide Jungen zuckten zusammen. Sie hatte nicht bemerkt dass ich auch anwesend war.

,,Ach geh doch zurück in deinen dreckigen Kerker Dupont!" blaffte mich auf einmal Weaselbee an.

,,Halt dein verdammtes Maul du Blutsverräter!" keifte ich zurück:,,Da kommt sowieso nichts vernünftiges raus!"

,,Aber aus deinen Mund kommt immer Gutes oder was du Todesserin?" fragte Potter laut, sodass sich nur noch mehr Schüler zu uns gesellten.

Er konnte gar nicht so schnell gucken da lag er schon bewegungslos am Boden der Eingangshalle.

,,Wag es ja nicht nochmal mich als Todesserin zu bezeichnen!" zischte ich, drehte mich um und stolzierte erhobenen Hauptes davon.

Erst im Klo der maulenden Myrthe ließ ich meine aufgesetzte Fassade fallen.

Als ich den Ärmel meines Umhangs hochkrempelte brannte das dunkle Mal blutrot.

Der Schmerz war so unerträglich dass mir Tränen in die Augen stiegen. Kaum hatte die erste mein Auge verlassen, strömten die restlichen wie ein Wasserfall hinterher.

Ich ließ alles raus was sich über die Ferien, über das Jahr hinweg angstaut hatte. Der Tod meiner Mutter. Das unerwartete Treffen mit meinen Vater. Bis hin zum Tag an dem ich unfreiwillig das dunkle Mal bekommen hatte.

In diesen Moment verfluchte ich mich innerlich nach Hogwarts gekommen zu sein. Wäre ich nicht hier, hätte Voldemort mich nicht zu seiner 'Dienerin' gemacht. Wäre ich nicht hier, hätte ich nie meinen Vater getroffen. Wäre alles beim Alten geblieben, dann wäre ich jetzt in Frankreich bei meinen ehemaligen Freundinnen, meine Mutter bei der Arbeit und nichts und niemand hätte meine kleine perfekte Welt kaputt machen können.

Doch leider konnte ich die Zeit nicht zurück drehen.

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Und schon wieder ein Kapitel! Ich hoffe es ist zufrieden stellend. Es ist leider etwas kürzer, doch für mehr war hier leider kein Platz...

Bis zum nächsten mal,
Cherry-Tree ♡

~ edited on 1st August 2016 (published on 21st August 2016)

The Sweetest Thing [Harry Potter Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt