Kapitel 22

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Eine leblose Hülle.
Nichts, außer Fleisch und Knochen.
Keine Seele.
Kein Geist.
Nur ein Körper.
Überall nur Stille, kein Geräusch zu hören.
Finsternis.
Eine erdrückende Tiefe.
Keine Freude.
Kein Glück
Kein Leben.

Lucy glaubte, auf ihren eigenen Körper hinab zu schauen. Ein toter Körper, völlig verlassen, ausgelaugt und leer. Ihr ganzen Leben zog an ihr vorbei, verspottete sie und beschimpfte sie.

"Ich brauche dich!"
"Wir alle brauchen dich!"
"Ich vermisse dich!"
"Ich kann ohne dich nicht leben!"
"Du musst leben!"
"Ein kleiner Junge!"
"Unser kleiner Junge!"
"Komm zu uns zurück!"
"kämpfe!"
"Ich liebe dich!"

Die Worte hallten wie eine weit entfernte Stimme in Lucy's Unterbewusstesten wieder. Sie erkannte die Stimme nicht, doch sie wusste, dass es Matthew war, dass er es war, der zu ihr sprach, ihr Mut zuredete und ihr half zurück zu gelangen. Die eigentliche Stimme, war allerdings nicht die von Matthew, sondern eine vollkommen andere eine fremde, dunkle, schwache Stimme.
Die Worte, die er zu ihr sprach, vergaß sie, so schnell wie sie gekommen waren, auch schon wieder. Sie zogen vorbei wie ein Augenblick des Glückes und verschwanden dann erneut in der tief schwarzen Suppe des Todes.
Lucy befand sich am Abgrund. Sie wusste, ein falscher Schritt und sie würde für immer verloren sein, jedoch ein guter Schritt, würde sie wieder zurück bringen, zu Ihrer Familie, zu ihren Freunden, zu Matthew und zu ihrem Kind. Doch das einzige Problem war, dass sie sich nicht bewegen konnte, sich nicht entscheiden konnte, sich nicht wehren konnte gegen das, was ihr bevorstand. Aber sie wusste, eines Tages würde sie den einen entscheidenden Schritt machen können, den Schritt, der fehlt um ihr das vollständige Glück wieder zu geben, den einen Schritt, der ihr die Tür öffnen ließ um Licht in das Dunkel zu lassen!

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