13 ~ Joana

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Das Wetter passte sich ganz meiner Laune an, als ich mich durchs Schultor schleppte. Über mir hing drohend eine dunkle Wolke, als wollte sie mich daran erinnern, dass ich noch etwas zu klären hatte.
Ich scannte unauffällig den Schulhof ab und entdeckte Eric bei Micha und Sam, der gerade mal wieder präsentierte, was er für Skateboardtricks draufhatte. Da würde ich jetzt bestimmt nicht hingehen, sonst dachte er noch, ich wäre beeindruckt.
Eric lachte über irgendetwas und drehte dabei den Kopf zur Seite. Er hatte mich gesehen, aber er drehte sich sofort wieder weg.
Was war dass den für eine Reaktion? Heute morgen wollte er mich noch aus dem Bett klingeln und jetzt ignorierte er mich? Na dann, dachte ich, spielen wir das Spiel eben mit.

Bis zur grossen Pause hielt ich durch, dann machte ich mich auf die Suche nach Eric. Ich wollte nicht den ganzen Tag ein schlechtes Gefühl mit mir herumtragen.
Ich fand Eric alleine auf einer Bank etwas abseits. Hatte er auf mich gewartet? Ich versuchte an seinem Blick zu erkennen, was in ihm vorging, doch er wendete sich ab, als ich mich neben ihn setzte.
  «Hi.»
  «Hey...»
Im Geiste legte ich mir ein paar Sätze zurecht. Ich war eigentlich jemand dem immer irgendetwas einfiel, worüber ich mit meinem Gegenüber reden konnte.
  «Also hör mal...»
  «Wegen heute morgen...», begannen wir beide gleichzeitig. Ich lachte verlegen und Erics Augen blickten endlich freundlich. «Du zuerst», forderte ich ihm auf.
  «Tja, also wegen dem Datum...» Er kratzte sich verlegen an der Nase. «Ich schätze ich hätte nicht so krass reagieren dürfen. Mein Job als Freund wäre wohl gewesen mich für dich zu freuen. Es ist ja nur ein Datum. Sowas kann man ja nachholen...» Er grinste mich schief an.
Es war irgendwie süss, wie verlegen er wirkte.
Ich legte ihm beruhigend die Hand aufs Knie. 
  «Schon okay. Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich es verschieben. Aber das geht ja leider nicht. Und Absagen möchte ich es auch nicht, zumal es Jades Idee war. Das war echt süss von ihr.» Eric lachte. «Ist das ein Vorwurf? Dass ich das auch mal machen sollte? Tut mir Leid, aber ich lese keine Zeitschriften mit solchen Inseraten...»
  «Das soll ich gelten lassen? Ich bin mir sicher dass sich die Lektüre deiner Mutter auf dem stillen Örtchen nicht wirklich von meiner unterscheidet...»
Wir sahen einander an und prusteten los.

Beschwingt betrat ich nach der Pause das Schulgebäude. Kam es mir nur so vor, oder hatten sich die grauen Schleier am Himmel verzogen? Die Sonne spiegelte sich in den Regentropfen an der Fensterscheibe als ich durch die Gänge eilte.
Unterwegs begegnete ich Jade. Auf ihren fragenden Blick antwortete ich mit einem Daumen nach oben.
Meine Motivation hatte ihren heutigen Höhepunkt erreicht. Ich hoffte nur, das sie auch nach einer Doppelstunde Mathe noch vorhanden war.

Schaschlikspieße und ShakespeareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt