Kapitel 4. - Say goodbye

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Als Liv am nächsten Morgen um Punkt 7 Uhr von ihrem Alarm geweckt wurde, war sie schon völlig neben der Spur. Es war der 31. August. Am vorherigen Abend hatte sie nocheinmal ein paar Informationen über den jungen Lord Voldemort herausfinden wollen, aber sie hatten weder irgendwelche Bücher noch sonstige Informationen über ihn gehabt. Ihr einziges Wissen über ihn bestand aus Erzählungen von ihren großen Brüdern ("Riddle musste in einem Kinderheim aufwachsen. Seine Mutter ist kurz nach der Geburt gestorben und sein Vater haute noch davor ab. Mieser Muggel war das. Naja, er hat später Rache für seine Mutter an ihm genommen, indem er ihn umbrachte. Aber trotzdem ist sich niemand so ganz sicher, warum er schließlich so einen Hass auf alles und jeden hatte. Ich mein, war er nicht schon ein Schwein gewesen, bevor er seine Seele aufgeteilt hatte?...Nein Elijah, ich finde nicht, dass seine Vergangenheit ihn dazu machte, was er letzendlich war. Riddle war ein Schwein, mehr nicht...") Und dann sind ihre Geschwister meistens in eine hitzige Disskussuion ausgebrochen.

Sie wusste nicht einmal, wie er aussah. Wenigestens hatte sie bei einer Sache Erfolg gehabt und das war ihren Uronkel Logan Macmillan zu finden. Mittlerweile war er 72 Jahre und Liv hatte ihn vielleicht zwei Mal auf einer Familiereunion gesehen. Damals war ein ein großer, knorbeliger Mann gewesen, welcher immer drein schaute, als wollte er einem eine verpassen. Doch in dem Familienalbum von 1944, welches sie gefunden hatte, sah er offen und freundlich aus. Da er 1928 geboren war musste er damals um die 15/16 gewesen sein. Liv beschloss, dass dies eine gute Zeit war, um ihrem Onkel zu begegnen und ihn vielleicht sogar um Hilfe zu beten. Schließlich war er dann schon älter, aber noch nicht zu alt, um schnell etwas zu druchschauen. 

Ein letztes Mal ging Liv zur Sicherheit alles durch, packte schließlich ein Foto von Logan in ihre Tasche und die Lakritzbeißerchen, welche ihr Dumbledore eins geschenkt hatte. Ja, sie hatte durchaus Dumbledore einmal getroffen. Es war vor ein paar Jahren gewesen, als Elijah Oliver wieder einmal dazu angestiftet hatte, die Schule in Aufruhr zu bringen und von McGonnagall zum Direktor geschickt wurden. Elijah hatte sich ausgeredet mit:"Wir wäre es, wenn wir sie einfach mal zum Tee einladen, Professor. Wenn sie meine Familie sehen, verstehen sie, warum ich so bin, wie ich bin. Sehen sie sich doch meinen Bruder an, dann merken sie, mit was für Chaoten ich es auszuhalten habe."

Er hatte es damals als Spaß gemeint, aber keine Woche später, stand der Direkor höchstpersönlich vor ihrem Kamin und Liv's Mutter ließ ihre geliebte Obstschale fallen, welche Jeremy schnell für sie auffing. "Guten Morgen", hatte Dumbledore gesagt. "Ich hoffe, ich störe nicht, aber Elijah war so nett, mich einzuladen und ich dachte, ich schaue mal vorbei."
Mrs Macmillan hätte beinahe aufgeschrien vor Freunde und Elijah verschluckte sich, weil er so sehr lachen musste, als sie dem alten Mann eilig einen Stuhl anbot und eine Kanne Tee machte.

Liv lächelte bei dem Gedanken und ließ die Lakritzbeißerchen seufzend in den Koffer fallen. Dann packte sie ihr ganzes Erspartes in ihren Beutel und band diesen um ihre Hüften.

Leise brachte sie ihre Sachen nach unten und stellte sie in den Flur. Ein letztes Mal das Schalfzimmer ihrer Eltern. Beide schliefen noch tief und fest. Samstag schliefen sie immer lang. Vorsichtig gab sie beiden einen Kuss auf die Stirn und legte den Brief, den sie geschrieben hatten, auf den Nachttisch ihres Dads.
Es waren nicht viele Zeilen gewesen, nur so viel, damit sie sich keine Sorgen machten.

"Mom und Dad,
ich muss für eine Weile fort, damit alles wieder gut wird. Aber mir wird nichts passieren. Ich pass auf mich auf. Ich liebe euch,

Liv"

Etwa eine halbe Stunde später stand Liv an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus, welcher sie zur Charing Cross Road bringen würde. Traurig sah sie sich noch einmal um, ließ den Blick über die Nachbarschaft streifen und seufzte. Es war schwerer, als gedacht. Doch der Bus, der endlich um die Ecke geschossen kam, hielt sie vom Zögern ab und sie winkte nach einmal ihrem Haus zu, als der Wagen brummend aus der Straße fuhr.

Wannabe Witch (Tom Riddle FF) #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt