Kapitel 27

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Siana spornte ihr Pferd dazu an schneller zu laufen. Der Matsch unter den Hufen ihrer weißen Stute gab schmatzende Geräusche von sich, während Siana ihre Aufmerksamkeit nach vorne richtete, um dem Tier den richtigen Weg zu weisen. Die Gegend war trostlos. Ein weitläufiges Sumpfgebiet mit kahlen Bäumen, knorrigen Ästen und dichtem Nebel, der sich hier überall ausgebreitet hatte.

Ein unheimliches Jaulen ertönte in der Nähe und Siana bekam eine Gänsehaut. "Sie kommen näher" sagte Teron, der auf seinem Pferd neben ihr her galoppierte. Teron war ein mächtiger Eismagier und Sianas bester Freund. Oft hatte er ihr schon das Leben gerettet und sie musste nicht lange darüber nachdenken, ihn auf ihre Reise mitzunehmen.

Siana war klar gewesen, dass es keine leichte Sache werden würde die weißen Hexen davon zu überzeugen, einen ihrer Tränke für sie herzustellen doch letztendlich hatten sie Erfolg gehabt. Sie warf einen kurzen Blick zum kleinen Beutel an ihrem Gürtel und lächelte leicht. Das Fläschchen im Inneren würde der Auserwählten dabei helfen die Dunkelheit abzuschütteln, die sie befallen hatte.

Jetzt mussten sie nur noch den Sumpf überleben und nach Taleth gelangen, dorthin wo Nevion die Frau gebracht hatte. Normalerweise gaben die Hexen ihre Tränke nicht so einfach her. Vorallem nicht, wenn es sich um eine seltene Mixtur wie diese handelte doch sie mussten selber begriffen haben wie ernst die Lage war denn das einzige was Siana für den Trank zahlen musste, war ein altes Schmuckstuck ihrer Familie gewesen.

Die Pferde wurden unruhiger und wieherten laut, als die Geräusche ihrer wölfischen Verfolger immer näher kamen. "Es macht keinen Sinn weiter zu reiten, die Pferde halten dem Tempo nicht mehr lange stand. Wir müssen kämpfen" rief Teron ihr zu. Siana nickte, auch wenn sie diese Situation lieber vermieden hätte. Schattenwölfe waren kleiner als Lykaner und hatten nur wenig mit ihnen gemeinsam. Sie besaßen nichtmal ansatzweise soviel Kraft wie Werwölfe und hatten keine festen Körper doch das brauchten sie auch nicht. Alles was Ihnen fehlte, glichen sie mit ihrer Schnelligkeit aus.

Sie bewegten sich wie Schatten voran und nur die Umrisse ihrer Gestalten, sowie das gelb ihrer Augen zeichneten sie als Wölfe aus. In Silas Reihen nahmen diese flinken Wesen meist den Platz von Spähern ein, da sie hervorragende Kundschafter waren.

Siana drosselte die Geschwindigkeit mit der sie ritt und bewegte das Pferd dazu stehen zu blieben. Rasch stieg sie aus dem Sattel und zückte ihren Dolch doch ehe sie etwas tun konnte, sprang einer der Wölfe aus dem dichten Nebel und riss ihre Stute zu Boden.

Das Pferd wehrte sich und trat immer wieder mit den Hufen aus, aber die Bestie kannte keine Gnade und riss das Tier in Stücke. Teron webte einen Zauber, ließ einige größere Eiszapfen entstehen und schleuderte sie auf die bösartige Kreatur.

Viele Bewohner von Aerrion gingen davon aus, dass Schattenwölfe immun gegen Zauber und andere Angriffe waren da ihre Körper nur aus schwarzem Nebel bestanden, doch das stimmte nicht. Ganz im Gegenteil, sie waren sogar leicht verwundbar und hielten nur wenigen Angriffen stand.

Die Eiszapfen trafen ihr Ziel und durchlöcherten das unheimliche Geschöpf. Laut fiepend starb es und löste sich in Luft auf. Zwei weitere Bestien näherten sich und Siana zögerte keine Sekunde, den Kampf mit ihnen aufzunehmen. Sie war schon immer eine geschickte Kämpferin im Umgang mit dem Dolch gewesen, wenn auch nicht perfekt.

Während sie den Krallen und Zähnen der Wölfe auswich, stieß sie einem von Ihnen mit der Waffe ins Herz. Wie der Erste zuvor, hinterließ auch dieser keinen Kadaver nach seinem Ableben. Teron kümmerte sich in der Zwischenzeit um den Letzten. Er fror ihn ein und ermöglichte Siana nun den Todesstoß. Sie stach in den Eisklumpen woraufhin die Oberfläche tiefe Risse bekam und schlug einige weitere Male zu, bevor das Eis in der Mitte brach und die Bestie ebenfalls in zwei Hälften gerissen wurde.

Gefährtin des Schwarzdrachen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt