7

9.6K 369 40
                                    

Heititeiti Hoppediho, Hyper Hyper und Simsalabim! I'm back, bitches! Viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ich würde mich natürlich wahnsinnig über einen Vote und/oder Kommentar freuen! Schönes Wochenende noch.

Oh und riesigen Dank für 1,12k Reads!

Jo

„Hallo, mein Schatz. Du bist spät dran.", begrüßt mich Mum, als ich tatsächlich ein wenig später als normalerweise nach Hause komme. Gott sei Dank ist das Essen noch nicht fertig gewesen, sonst wäre es jetzt kalt, aber mein Magen weint schon fast vor Hunger. Davon abgesehen habe ich sowieso fast 24 Stunden an sieben Tagen die Woche durchgehend Hunger. Das ist wirklich zu bemitleiden.

„Ja, tut mir leid Mum. Was gibt es denn heute?" Von dem Geruch bekomme ich nur noch mehr Hunger und stehe kurz davor, mir einfach die Pfanne vom Herd zu nehmen und alles in mich hineinzuschaufeln.

„Reis und Gemüse mit Tofu." Oh Gott, wie lecker! Ich könnte sterben für Reis. „Wo warst du denn so lange?", fragt sie mich interessiert.

„Bei Alex, um mit ihm Mathe zu üben." Bei diesen Worten zieht sie eine Augen Braue hoch und zwinkert mir lächelnd zu. Was denkt sie sich denn schon wieder?

„Steht Mathe vielleicht als Codewort für etwas anderes?"

„Nein, Mathe steht für Mathe. Ich weiß, du sehnst dich nach einem Schwiegersohn, aber würdest du ihn kennen, dann dürfte ich vermutlich keine Zeit mehr mit ihm verbringen, also verabschiede dich von deinen Träumen.", lache ich. „Obwohl, dann solltest du ihn vielleicht doch lieber kennenlernen, dann bliebe mir einiges erspart."

„Ach Schätzchen, ob du es glaubst oder nicht, aber ich war auch mal so alt wie du. Damals fanden wir gerade die Arschlöcher toll."

„Du kannst ja gerne mit mir tauschen, alte Frau." Mum sieht mich gespielt schockiert an und wirft ein Handtuch nach mir, bevor wir beide in Gelächter ausbrechen. Dafür liebe ich meine Mum, dass sie mir nichts übel nimmt und meinen Humor teilt. Manchmal bin ich ganz froh, dass ich keinen Vater habe, wer weiß, ob unser Verhältnis sonst so stark wäre. Ich habe absolut keine Ahnung, wer mein Vater ist. Ich bin nur durch einen kleinen Urlaubsflirt entstanden, doch er fehlt mir nicht. Mum hat das alles perfekt allein gemeistert.

Am nächsten Tag werde ich in der Schule sofort von der einzigen Person abgefangen, die mindestens genauso unausstehlich ist Mister Kotzbrocken. Ich möchte mich bei ihm ungern auf nur eine Beleidigung festlegen. Jessica zieht mich aus dem Schulflur in die ekelerregende Mädchentoilette. Von wegen, Jungstoiletten sind ekelhafter. Dafür, dass sie so dünn ist wie ein Zahnstocher, hat sie erstaunlich viel Kraft in den Armen, sodass sie mich widerstandslos mit sich zerren kann. Na gut, wahrscheinlich habe ich selber genauso viel Kraft und Muskeln wie ein schwabbeliges Toastbrot. Ihre Krallen, die sich Fingernägel nennen, drücken sich schmerzhaft in mein Fleisch. Gilt es als Talent, wenn man mit diesen elend langen Dingern noch seinen Alltag meistern kann? Sie lässt mich los und schubst mich gegen eine Kabinentür. Ich habe keine Ahnung, warum sie so wütend ist, aber ich sehe schon fast die Lava aus ihren Augen fließen.

„Ich weiß ja nicht, ob du dir bewusst bist, wo du stehst, aber ganz sicher hast du nichts mit meinem Freund zu tun.", keift sie mich an, wobei sie das Wort Freund überdeutlich betont. „Ich habe euch zwei in seinem Auto gesehen. Du wirst die Finger von ihm lassen, hast du mich verstanden? Wenn ich euch zwei noch einmal zusammen sehe, dann hast du mich als deine größte Feindin und glaub mir, dass willst du nicht. Du stehst immer noch am Ende der Nahrungskette, kapiert?"

„Das stimmt eigentlich überhaupt nicht, ich müsste am Anfang stehen, da ich ja als Erstkonsument dienen soll. Außerdem ist das dann immer noch Blödsinn. Du müsstest sagen, ich stehe auf Platz zwei, da ich mir ziemlich sicher bin, keine grüne Pflanze zu sein, die anorganische Stoffe in organische Stoffe umwandelt." Ich habe wirklich gut in Bio in der neunten Klasse aufgepasst, sie anscheinend nicht, da sie guckt, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass die Tonnen Make-Up in ihrem Gesicht aus Menschenblut bestehen.

„Hier wird nicht geklugscheißt, klar?"

„Das heißt kluggeschissen."

„Du bist echt so ein Freak." Und du bist ein reiner Grammatikfehler, denke ich mir.

"Hör zu, ich würde nie was mit Alex anfangen und er mit mir genauso wenig. Ich werde bloß dazu gezwungen, ihm Mathenachhilfe zu geben.", verteidige ich mich. Dafür müsste man mir schon die härteste aller Drogen einflößen.

„Halt die Klappe!" Anscheinend wusste sie nichts mehr darauf zu sagen und wollte ihre Dummheit nochmal extra unterstreichen. Kein Wunder, dass sie so viel Wert auf ihr Äußeres legt, denn mehr hat sie einfach nicht zu bieten. Sie verlässt mit schnellem Schritt den Raum und ich kann förmlich sehen, wie die Intelligenz sie verfolgt, doch wie immer ist Jessica schneller.

„Wo warst du denn?", fragt mich Tom sofort, als ich schnell in den Musikraum gestürmt komme und mich auf meinen Platz neben ihm setze.

„Sorry, Jessica hat mich aufgehalten, weil sie dachte, ich will was von ihrem Freund. Diese Frau hat sie doch nicht mehr alle.", antworte ich augenverdrehend.

„Und hast du was mit Alex?" Geschockt sehe ich Tom an. Hat denn niemand, den ich kenne, etwas anderes im Kopf? Das macht einen wirklich fertig. Im Unterricht zeichne ich wieder lauter Bildchen auf meinen Hefter. Dieser ist der einzige, der nicht schon vollkommen davon überdeckt ist. Ich merke, wie Tom meine Zeichnungen ansieht und schlage schnell meinen Hefter wieder zu.

„Dir ist schon bewusst, dass ich es jedes Mal sehe, wenn du die im Unterricht zeichnest? Warum ist dir das überhaupt peinlich, schließlich kannst du das unglaublich gut. Ich verstehe allgemein nicht, warum so viele Menschen, die mit einem Talent gesegnet sind, dieses meistens verstecken. Darauf kann man doch stolz sein.", meint Tom verständnislos. Warum verstecke ich das? Vielleicht, weil es das einzige ist, was ich gut kann. Es ist mein kleiner Rückzug aus dieser Welt und seine Rückzugsorte verrät man doch normalerweise nicht, aus Angst, jemand könnte einen finden oder diesen zerstören. Auch wenn mein Rückzugsort nur bildlich, im wahrsten Sinne des Wortes, zu verstehen ist, so habe ich trotzdem Angst, ihn zu verlieren. Klingt bescheuert, was? Außerdem hat man doch auch gerne ein paar Geheimnisse. Es ist ja nicht so, als würde es jemanden interessieren, ob ich zeichnen kann oder nicht. Klingen meine Worte auf irgendeine Art und Weise verständlich und sinnvoll? Ich weiß es nicht. Als Antwort bekommt Tom von mir bloß ein Schulterzucken.

Love The GeekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt