36 | Die Geistervilla

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Der Boden wackelte als sich der Werwolf vor der Tür bewegte. Ace packte Lynn und zog sie rasch unter das Fenster. Beide machten sich so klein wie nur möglich. Die Bretter des Bodens knackten, als der Werwolf zum Fenster ging. Lynn schaute nach oben und konnte einen dunklen Schatten erkennen. Die Scheiben beschlugen, als der Werwolf durch das Fenster schaute und gegen die Scheibe atmete.

Ace legte seinen Finger auf seine Lippen und deutete so, das Lynn leise sein sollte. Lynn hielt sich die Hand vor dem Mund, damit man ihr wimmern nicht hören konnte. Tränen liefen ihr die Wange herab. Der Werwolf schaute durch das Fenster und suchte die Beiden, doch er konnte sie nicht sehen, da sie direkt unter dem Fenster saßen. Knurrend gab er auf und entfernte sich von dem Fenster. Wieder knackten die Bretter als er sich bewegte. Einige Minuten blieb alles ruhig.

„Glaubst du er ist weg?" flüsterte Lynn leise.

„Bestimmt nicht" antwortete Ace leise.

„Ich schau mal nach" sagte Lynn. Sie hielt sich an dem Fensterbrett fest und zog sich langsam nach oben. Vorsichtig lugte sie durch das Fenster. Scharf zog sie die Luft ein und duckte sich wieder als sie den Werwolf sah.

„Der steht draußen vor dem Haus" flüsterte Lynn. Ace fing an nachzudenken.

„Ich denke wir sind hier im Haus vorerst sicher" sagte er und stand auf.

„Aber wenn der davor stehen bleibt kommen wir hier nicht mehr raus" sagte Lynn ängstlich.

„Vielleicht haut er ja doch noch ab. Ich lass mir was einfallen" sagte er und reichte ihr die Hand, um ihr auf zu helfen. Sie nahm seine Hand und ließ sich von ihm hoch ziehen. Beide schauten sich in dem Haus um. Durch den hellen Vollmond konnte man einiges erkennen. An den Wänden hingen alte Bilder, die durch den Staub und den Spinnweben kaum noch zu erkennen waren. In dem Flur hing ein großer Kronleuchter, der ebenfalls mit Spinnweben umhüllt war. Eine sehr alte Tapete zierte die Wände. An einigen stellen hatte sie sich schon gelöst und hing herunter. Ein alter roter Teppich, der eher grau aussah zierte den alten Fußboden des Gemäuers.

„Also. Wo ist jetzt dieses Medaillon?" fragte Ace und sah seine Freundin an. Diese zuckte nur mit den Schultern.

„Irgendwo im Haus schätze ich" sagte sie und schaute sich um. Ace seufzte. Das konnte ja noch heiter werden, wenn sie jetzt das ganze Haus durchsuchen mussten. Lynn ging zu einer Kommode und öffnete eine Schublade, doch außer haufenweise unwichtiger Sachen war nichts drin. Ab und zu flogen ihr ein paar Motten entgegen, die aus den alten Kleidungsstücken geflogen kamen. Die Villa hatte noch eine 2 Etage, zu der eine große Treppe führte. Zuerst suchten Ace und Lynn die komplette untere Etage ab, doch sie fanden das Medaillon nicht. Hustend wegen dem Staub öffnete Lynn eine Schranktür. Ein gigantisches Spinnennetz und die dazu gehörige Spinne kam zum Vorschein. Ein kleiner Schrei befreite sich aus Lynns Mund, bevor sie ohnmächtig nach hinten kippte. Ace wurde durch den lauten knall auf sie aufmerksam.

„Lynn?" fragte er aus dem Nebenzimmer. Doch sie antwortete nicht.

„Lynn? Ist alles in Ordnung?" fragte er etwas lauter. Wieder keine Reaktion. Jetzt machte er sich sorgen und ging in das Zimmer in dem Lynn war. Als er seine Freundin am Boden liegen sah, rannte er auf sie zu.

„Hey Lynn! Wach auf!" sagte er und rüttelte an ihr. Sie kam wieder zu sich und kabelte schlagartig von dem Schrank weg.

„Was ist passiert?" fragte Ace besorgt. Lynn hielt sich die Hand vor die Augen und zeigte mit zitternder Hand auf den Schrank. Er schaute zu dem Schrank und fing an zu lachen.

„Was echt jetzt? Du bist wegen dieser Spinne da ohnmächtig geworden?" fragte er lachend und bekam sich gar nicht mehr ein.

„G..g..guck s..sie d..dir doch mal an! Die ist gigantisch!" stotterte sie ängstlich. Ace rollte sich vor lachen auf dem Boden herum.

„Ich kann nicht mehr!" lachte er und ihm kamen die Tränen.

„Partisan" sagte Lynn mit eiskalter Stimme und feuerte mehrere Dreizacke auf dem Schrank, der daraufhin in sich zusammen krachte. Ace lachte einfach nur weiter. Sie stand vom Boden auf und klopfte sich den Dreck von den Sachen. Beleidigt ließ sie ihren Freund liegen und marschierte auf die Treppe zu. Ace beruhigte sich langsam und folgte ihr kichernd. Die Treppe knackte, als die beiden sie betraten. Langsam gingen sie die Treppen rauf, als von oben ein leises Lachen erklang. Lynn verharrte in ihrer Bewegung und sah den dunklen Treppenaufstieg nach oben. Es war ruhig. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter. Das hatte sie sich bestimmt nur eingebildet. Staub rieselte langsam von der Decke herunter. Als sie oben ankamen, schauten sie sich erst einmal um. Die 2 Etage war so ähnlich aufgebaut wie die 1. Plötzlich schepperte es laut und Lynn erschrak sich so stark, das sie Ace regelrecht in die Arme sprang. Er grinste und schaute in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

„Eh sieh mal nach was das war!" befahl Lynn und schubste ihren Freund voran.

„Hey! Warum ich?" beschwerte er sich.

„Du bist doch der große starke Portgas D. Ace, 2 Kommandant von Whitebeard! Du schaffst das schon" sagte sie und schubste ihn weiter.

„Nichts da!" protestierte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Er festigte seinen Stand, damit Lynn ihn nicht weiter voran schubsen konnte. Vergeblich versuchte sie ihn vorwärts zu bekommen, doch er war zu stark.

„Hast du etwa schiss?" fragte Lynn herausfordernd.

„Nö, ich seh es bloß nicht ein das ich immer vor gehen muss" antwortete Ace und zog seine Augenbrauen nach oben.

„Lüg doch nicht du hast schiss!" entgegnete Lynn darauf.

„Hab ich nicht!" antwortete Ace.

„Hast du doch!"

„Hab ich nicht!"

„Doch!"

„Nein!"

„Warum gehst du dann nicht und schaust nach?!" Lynn verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust.

„Weil ich nicht will!" meinte Ace darauf.

„Ja weil du schiss hast!"

„Du hast doch selber schiss!"

„Ich bin hier ja auch die Frau!"

„Das ist kein gutes Argument!"

„Doch ist es!" Die beiden Diskutierten weiter, bis Ace schließlich aufgab und nachsehen ging.

„Und?" rief Lynn ihm zu.

„Das war nur ne' Vase! Und es ist niemand hier" antwortete Ace. Lynn atmete erleichtert, aber gleichzeitig auch genervt aus. Und dafür hatte sie jetzt mit ihm Diskutiert? Ängstlich tapste sie ihm hinterher. Wieder war dieses Lachen zu hören. Sie schaute zu Ace, doch der schien das gar nicht mitbekommen zu haben und durchwühlte weiter die Schränke. Diesmal war sie sich sicher das sie es sich nicht eingebildet hat. Ängstlich kaute sie auf ihrer Lippe herum und sah sich um.

„Ich glaub hier ist jemand im Haus Ace... Ich höre die ganze Zeit jemanden lachen" sagte sie ängstlich.

„Hier ist niemand Lynn. Wie soll den jemand an dem Dicken da draußen vorbei gekommen sein?" antwortete Ace und deutete mit seinem Daumen auf das Fenster, was einen Blick nach draußen verschaffte. Lynn ging zum Fenster und schaute raus. Der Werwolf lauerte immer noch vor dem Haus. Der Werwolf schaute nach oben und sein Blick traf sich mit dem von Lynn. Dieser Blick... Diese roten Augen.... Lynn gefror das Blut in den Adern und sie konnte sich vor angst gar nicht mehr bewegen. Wie Hypnotisiert starrte sie in die Augen der Bestie, die sich Hungrig das Maul leckte. Wieder dieses Lachen.. Lynn zuckte zusammen und befreite sich so von dem Blick der Bestie. Sie drehte sich wieder zu Ace um.

„Hörst du das den nicht?" fragte sie geschockt. Ace legte den Kopf schief und pulte mit seinem kleinen Finger in seinem Ohr herum.

„Du wirst paranoid" war das einzige was er dazu zu sagen hatte. Wütend sah sie ihn an. Sie weiß doch was sie gehört hat!

„Los, lass uns weiter suchen ich will endlich hier weg" schimpfte sie und ging in das nächste Zimmer.

Dangerous Secret [One Piece Ace FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt