44.Kapitel

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"Ich hasse sie dafür", murmelte ich leise und sah Toni kurz an. "Ich hab gesagt ich werde ihr helfen und sie rennt einfach davon"
Ich war enttäuscht von Vanessa, ich dachte sie würde mir vertrauen. Doch das tat sie nicht.
Vanessa hatte zu wenig vertrauen in mich.
Doch in einer Freundschaft braucht man nun einmal vertrauen, man muss auf den anderen zählen können.
Und ich schwöre für sie wäre ich durchs Feuer gelaufen und ins kalte Wasser gesprungen. Dennoch war ich vielleicht mit dieser Ansicht alleine.
Vielleicht tat sie nur so als würde sie mich mögen. Vielleicht hasste sie mich insgeheim.
Ich hörte das leise Tüten meines Handys anschließend kam wieder die Mailbox.
"Vielleicht bin ich einfach eine zu schlechte Freundin" Meine Schritte wurden immer langsamer. "Vielleicht rennt sie von mir weg"
Toni blickte zu mir. Musterte mich, sah wie schlecht es mir mit dieser Tatsache ging. "Wieso sollte sie?"
Ich schnaufte laut auf und wiederholte meine Worte "Weil ich eine scheiß Freundin bin" Langsam atmete ich ein und aus. Beruhigte mich mit jedem Atemzug. "Ne, du bist doch ganz okay" Die Worte die jetzt folgten waren so durchschaubar gewesen. Ich wusste, dass sie folgen würde. Sie mussten einfach fallen und mich noch unsicherer machen "Ich mag dich wirklich, aber das was du Carlo angetan hast ist nicht okay" "Kannst du mir sagen was es war? Kannst wenigstens du mir sagen was ich falsch gemacht habe?"
Er schüttelte seinen Kopf. Dennoch nur langsam und unsicher. "Das werde ich Carlo nicht antun"
Niemand dachte an mich. Niemand dachte, dass die Tatsache meine Erinnerungen nicht zu wissen furchtbar für mich war.
Immerhin hatte ich den Fehler begangen und nicht Carlo. Klar sie mussten zu ihm halten, aber warum konnten Sie mir nicht auch helfen.
Meine Vergangenheit war verschwunden, niemand war für mich da gewesen und jetzt war es genau das gleiche, nur das es diesesmal nur eine Erinnerung war. Eine kleine scheiß Erinnerung, die mein Leben zerstörte.
"Aber eines kann ich dir sagen"
Ich hörte ihm aufmerksam zu. Denn jeder noch so kleine Hinweis half mir weiter. "Ich sage nur eines" Er blieb kurz still. Stellte Augenkontakt mit mir her. "Cro"
Verwirrt sah ich ihn an. Was hatte Cro damit zu tun? "Cro? Was meinst du? Ich verstehe nicht was du mir damit sagen willst" Meine Stimme wurde immer lauter, sodass ich fast schrie.
"Ich darf dir nicht mehr sagen"
"Warum tut ihr mir das an? Macht ihr das mit Absicht? Wieso könnt ihr mir nicht sagen was passiert ist? Hä ? Ist das denn so schwer?"
Ich wurde so wütend, auf Toni, auf Tim, Flo, Markus, Carlo, Vanessa und selbst auf mich war ich wütend. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.
Toni stand geschockt da "Ich kann nicht mehr. Okay? Ich brauche eine Pause" Und plötzlich wurde ich wieder Arrogant und Selbstsüchtig. Wollte nicht mehr an Vanessa oder jemand anderes denken.
"Es ist schwer ich weiß"
Er hielt mich an der Schulter fest, doch ich stoß ihn weg. "Ach weißt du das? Toll für dich" Ich drehte mich um und ging weg. Er wollte mir nur helfen. Helfen Vanessa zu finden und helfen meine Erinnerungen aufzufrischen. Doch insgeheim wusste ich, dass mir niemand helfen konnte.
Dennoch tat die Wahrheit so weh, dass ich sie unterdrückte. Immer wieder hoffte ich jemand könnte mir helfen meine Erinnerungen zu bekommen. Doch das konnte niemand.
Nicht einmal Toni.
"Ich werde weiter suchen...vielleicht finde ich sie ja", schrie er mir nach. Doch ich drehte mich nicht um.
Wollte keine Schwäche zeigen. Wie konnte alles nur so schnell den Bach hinunter gehen? Vor zwei Tagen war ich noch glücklich. Ich konnte lachen und das Leben war so unbeschwert.
Doch dann ging Carlo und Vanessa und ihre Probleme kamen auf mich zu.
Wieso war das Leben so kompliziert?
"Wieso strengst du dich so an? Wir kommen so nicht Lebendig aus diesem Leben heraus", murmelte meine Innere Stimme und plötzlich wusste ich wo Vanessa war. Ich wusste es einfach.

Trust me [Cro Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt