6. I will never have a bit luck

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,,Die Menschen, die am meisten leiden, sind meist die, die nicht wissen was sie wollen."

Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit vor dem Wasserspeier, der den Eingang vom Büro von Professor Dumbledore versperrte. Um kurz nach 22 Uhr tauchte der Schulleiter endlich auf.

,,Schön das sie gekommen sind Miss Dupont." sagte er und lächelte mich an. Ich merkte jedoch, das etwas nicht stimmte, denn in seinem Blick lag etwas, was ich nicht wirklich deuten konnte.

***

In seinem Büro nahm Dumbledore auf einen großen prunkvollen Stuhl platz, der hinter einem Schreibtisch stand. Er wies mich an, mich auf einen der beiden Stühle davor nieder zu lassen.

Langsam setzte ich mich auf dem Stuhl zu meiner rechten und schaute den Professor erwartungsvoll an. Während ich dies tat, breitete sich ein komisches Gefühl in meiner Magengegend aus.

,,Sicher fragst du dich, warum ich dich heute Abend zu mir bestellt habe." sagte Dumbledore:,,Ich muss offen sagen, das die Umstände nicht von guter Natur sind."

,,Wie meinen sie das Professor?" fragte ich misstrauisch.

Als Professor Dumbledore mich wehleidig ansah platzen die Worte, die mir auf der Zunge lagen, aus mir heraus.

,,Was ist passiert?" wollte ich wissen.

,,Es tut mir ausgesprochen leid das sagen zu müssen Melody. Heute Morgen wurde deine Mutter zusammen mit deinen Großeltern auf ihren Anwesen in Portugal tot aufgefunden." sagte Dumbledore, doch ich hörte gar nicht mehr richtig zu.

Mein Körper fühlte sich auf einmal taub an. Als wäre jegliches Leben daraus geflohen.

,,Wie ist es passiert?" fragte ich leise.

,,Sie wurden ermordet." sagte er:,,Allen stand das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Das lässt seinen Ursprung auf einen der drei unverzeihlichen Flüche zurück führen."

,,Ist schon raus, wer es getan hat?" fragte ich, doch meine Stimme versagte am Ende leicht.

,,Nein. Es gibt noch keine Spur." beantwortete Dumbledore meine Frage und sagte:,,Es ist schon spät. Ich glaube du solltest jetzt zu Bett gehen Melody."

Ich nickte und verabschiedete mich vom Schulleiter. Als ich das Büro verlassen hatte ging ich nicht in meinen Schlafsaal, sondern steuerte hingegen den Weg zum Astronomie- Turm an. Dort oben angekommen konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten, wie im Büro von Dumbledore.

Ich weinte nicht nur über den Tod meiner Mutter und meinen Großeltern. Nein. Ich lies die angestaute Trauer, der vergangenen Jahre, aus mir heraus.

Hier in Hogwarts hatte ich endlich das Gefühl angekommen zu sein.

In Beauxbatons war ich auch glücklich gewesen, doch das war was anderes. Dort hatte ich zwar Freunde gehabt, genauso wie hier, doch ich war mir immer sicher gewesen, dass diese Freundschaft nur während der Schulzeit von Bedeutung war.

In Hogwarts hingegen, habe ich nach langer Zeit Draco wieder getroffen und mich mit Daphne und Millie (Millicent) angefreundet. Selbst mit einigen Ravenclaws und Hufflepuffs verstand ich mich recht gut.

***

Ich saß noch lange auf den Astronomie- Turm, aber als sich der Himmel anfing rot zu färben schlich ich mich zurück in den Schlafsaal, wo ich mich auf mein Bett legte und die Vorhänge zu zog.

Einige Zeit später, hörte ich wie meine Zimmer- Genossinnen langsam wach wurden.

,,Guten Morgen." sagte Daphne fröhlich.

,,Morgen Daphne!" flötete ihr Millie ebenso gut gelaunt entgegen.

Ich schloss meine Augen und versuchte alles um mich herum auszublenden, doch einen Augenblick später wurden meine Bettvorhänge zur Seite gerissen.

,,Aufste-" weiter kam Millie nicht, denn sie und Daphne sahen meine verquollenen Augen.

,,Ist was passiert Mel?" fragte mich Daphne besorgt.

,,Du kannst mit uns reden!" ergänzte Millie.

,,Gestern nach der Auswahl wollte mich Professor Dumbledore in seinem Büro sprechen." ich schluckte die aufkommenden Tränen hinunter, die mir bei dieser Erinnerung kamen:,,Er hat mir gesagt, das...das meine Mutter und meine Großeltern tot aufgefunden wurden!"

Nun war es um mich geschehen und ich fing wieder an zu schluchzen. Daphne setzte sich neben mich auf mein Bett und nahm mich in den Arm.

,,Es tut mir so unendlich leid!" flüsterte sie mir ins Ohr.

,,Ich glaube ihr solltet hoch zum Frühstück gehen, sonst ist nichts mehr für euch da." meinte ich nach einer Zeit voller schweigen.

,,Und was ist mit dir?" fragte Millie.

,,Ich komm schon klar." versicherte ich ihr.

Kaum waren Daphne und sie verschwunden, vielen mir auch schon die Augen.

Ich lief immer schneller und schneller. Doch egal wie schnell ich lief, mein Verfolger war mir dicht auf den Fersen.

Ich rannte in einen Wald hinein. Nur das Knacken der Äste und das Rascheln der Blätter war zu hören. Ich schloss meine Augen, um diesen Moment einzufangen. Als ich meine Augen wieder öffnete stand meine Mutter vor mir.

,,Mum." flüsterte ich und ein lächeln erschien auf ihren Lippen, doch es verschwand kurze Zeit später auch schon wieder.

,,Du hättest nicht stehen bleiben sollen mein Schatz." sagte sie und schaute mir tief in die Augen:,,Du hättest weiter gehen sollen."

,,Wie meinst du das?" fragte ich sie.

,,Falscher Umgang tut dir nicht gut Melody." gab sie als Antwort:,,Noch hast du die Wahl. Bleib stehen und nimm den leichten Weg, oder geh weiter und schau was vor dir liegt.!"

Wir sahen uns eine Weile lang an bis Mum wieder zusprechen begann.

,,Ich bin stehen geblieben und habe den leichten Weg genommen... Ich habe nicht über die Konsequenzen nachgedacht. Du hast noch die Change dazu! Nutze sie!"

Ich wollte noch etwas erwidern, doch als ich schritte hörte drehte ich mich um.

Eine schwarze Gestalt stand vor mir und ehe ich mich versah, hatte sie schon die tödlichen Worte gesagte.

Der grüne Lichtblitz sauste auf mich zu und traf mich mitten in die Brust.

Schweiß gebadet wachte ich auf und stellte fest, dass ich gut drei Stunden geschlafen hatte.

Mein Herz bummerte immer noch unregelmäßig schnell.

Der Traum. Er war so real gewesen. Ich hatte geglaubt, ich sei wirklich gestorben... Gestorben wie meine Familie... Gestorben wie meine Mutter...

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Es sollte eigentlich erst frühstens in einer Woche kommen, doch ich war grade in einer äußerst kreativen Phase und hatte Lust an der Geschichte weiter zuschreiben.

Das nächste Kapitel wird wohl voraussichtlich noch am Ende dieser Woche erscheinen. Bis dahin, wünsche ich euch noch ein paar schöne Tage. ♥

LG Cherry-Tree

The Sweetest Thing [Harry Potter Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt