Gangbattle

98°

In meinen schlimmsten Träumen wusste ich, dass dieser Tag irgendwann eintreffen wird und heute hat das Schicksal meine Glücksblase platzen lassen.

Der Blick meines Bruders, der auf mich gerichtet ist.
Seine Gesichtszüge sind hart und einschüchternd und erschüttern mich bis tief ins Mark.
Es ist derselbe Blick wie an dem Tag als Jason geflüchtet ist und Ty mich zur Verantwortung gezogen hat.
Ich weiß bereits, dass es ein Nachspiel für mich haben wird, sobald sie mich aus dem Haus zerren.

»Lola«, die wütende Stimme von Tyler erklingt und lässt mich erschaudern.

Mein Griff um Jasons Hand wird fester, er ist der einzige Halt, den ich im Moment habe, auch wenn er selbst in Schwierigkeiten steckt.

»Tyler, lass mich das dir erklären«, mein Versuch das Chaos zu beseitigen scheitert.

Tyler schüttelt den Kopf.

»Es gibt nichts zu erklären, nimmt sie mit«, befiehlt er an Luca gewandt und dieser läuft direkt auf mich zu.

»Nein!«, panisch rücke ich weiter nach hinten ans Kopfende und klammere mich verängstigt an Jason.

Luca greift nach mir, will mich vom Bett ziehen als Jason beschützend nach ihm greift und an die Wand schleudert.

»Fass sie nie wieder an oder ich bring dich um«, droht er ihm und kommt bedrohlich auf ihn zu.

Jason packt ihm am Kragen seiner Lederjacke, hebt ihn etwas von der Wand, um ihm wieder dagegen zu werfen.

»Das hast du letztens schon behauptet und jetzt stehen wir immer noch hier. Ich bin es leid deine leeren Worte zu hören«, provoziert Luca und grinst.

Die Wut in Jason erlangt die Überhand und das dreckige Lächeln von Luca verschwindet, nachdem Jason die Faust ausholt.

Luca jault und bevor sich Jason auf ihm stürzen kann, mischen sich Zac und Jordan ein, um die Beiden zu trennen.

»Bringt ihn raus«, lautet die Anordnung von Damon.
Hilton ist ruhig und in Gegensatz zu den anderen lässt er sich die Strapazen nicht anmerken.

Sie führen ihn wie ein Schwerverbrecher raus und Damon nickt Tyler beim Vorbeigehen sowas wie einem Danke zu.

»Nein! ... Jason!«.

Ich will hinterherrennen doch die Arme von Twist halten mich auf nur in die Nähe von ihnen zu gelangen.

»Nein, lass mich los! Jason!«, hysterisch kämpfte ich gegen ihn an, trete und zappele wild in seinen Armen doch der Griff verstärkt sich.

»Bitte, lasst mich zu ihm. Bitte, Tyler! Bitte, bitte«, mein Flehen ist ein hässliches Kratzen im Ohr.
Erst jetzt bemerke ich die Tränen an meiner Wange und wie sie im Ärmel von Twist seiner Jacke verschwinden.

»Wir fahren«, sind seine einzigen Worte.

Tyler läuft voraus mit Luca, Twist und mir in Begleitung.

Im Augenwinkel bemerke ich die Kills im Wohnzimmer wie Jason sich gegen sie wehrt und am Stuhl geknebelt wird.

Das ist meine letzte Chance ihn ein letztes Mal zu sehen und mit aller Kraft, die in mir ist, reise ich mich aus den Armen von Twist und renne auf Jason zu.

Keine Ahnung wie ich es schaffe mich zwischen den Männern durchzukämpfen, bis ich mich auf Jason werfe und lauthals in seine Schulter weine.

»Bleib stark«, flüstert Jason mir zu und auch wenn es nur zwei kleine Wörter sind geben sie mir Mut, das zu schaffen.

»Komm jetzt sofort mit«, brüllt Luca und zerrt mich an den Haaren von Jason.

Mein Kopf brennt, doch dieser Schmerz kann nicht mit dem in meinem Herzen mithalten.