Elisa

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Stockholm Syndrome
Kapitel 1
Harry's P.o.V.

Immer wieder ließ Tyson die Klinge über meine Haut wandern, immer wieder riss meine Haut von Neuem auf und begann zu schmerzen und zu bluten. Das ich an den ganzen Blutverlust noch nicht gestorben war, schien wie ein Wunder. Ob dies nun gut oder schlecht war, war die nächste Frage. Diese Höllenqualen, die ich dank Tyson durchleben durfte, waren grausam, waren so grausam, dass ich mir tatsächlich meinen Tod wünschte, ich wollte doch nur, dass diese Qualen ein Ende hatten, für immer.

Während immer mehr Tränen über meine Wange rollten, versuchte ich mich zu wehren, aber ich war einfach zu schwach, hatte einfach keine Kraft mehr. Kraftlos ließ ich mich in die Ketten fallen und kurz darauf überrollte mich die Schwärze und ich nahm nichts mehr wahr.

Das schmerzvolle Wimmern und das genussvolle Stöhnen, welches zu mir drang, als ich aufwachte, zeigte schon, dass ich meine Augen gar nicht öffnen wollte. Ich wollte weiterhin in der Schwärze herumtreiben, da war nichts böses, nichts was mich leiden ließ, dort war alles friedlich.

Jedoch konnte ich meine Augen nicht länger geschlossen halten und öffnete sie. Was ich dann sah, brach mir das Herz, ich spürte wie sich eine Hand tief in meine Brust hereinbohrte, und mein Herz gewaltsam in zwei Stücke riss und der Psychische Schmerz, war so viel Schlimmer als der Körperliche.

Louis schaute mich aus gequälten Augen an und versuchte mich um Hilfe zu bitten, das ich irgendwas tat, damit Tyson aufhörte ihn zu vergewaltigen, aber ich konnte nichts machen, ich war selbst gefangen, ich konnte verdammt nochmal nichts machen! Und das tat so sehr weh, Tyson wusste genau, wie er spielen musste, damit er den wundesten Punkt traf.

So gerne ich Louis immer angeschaut hatte, weil er der wunderschönste Mensch war, denn ich eh gesehen hatte, so konnte ich ihn jetzt nicht anschauen. Ich konnte die Schmerzen in seinen Augen nicht ertragen, lieber sollte Tyson mir weh tun, aber nicht Louis. Leider wusste ich genau, dass ich Tyson anflehen konnte wie ich wollte, er würde nicht von Louis ablassen, er wollte das ich litt, in jeder Hinsicht.

Ich hatte zwar behauptet, er konnte mich nicht brechen, aber da war ich mir gar nicht mehr so sicher, denn ich merkte, wie immer mehr Teile von mir abbröckelten und ich praktisch nichts außer den Schmerz spürte. Tyson zerstörte mich und das machte mir Angst.

Nach gefühlten Jahren, an den er sich immer wieder an Louis vergriffen hatte, schritt er zu Louis, der ebenfalls in seinen Kette hing und hielt ihm von hinten eine Klinge an den Hals, sodass er mich grinsend anschauen konnte.

Ich riss meine Augen auf, ich wusste genau, dass man Tyson nicht unterschätzen durfte und er wusste, dass wenn er Louis umbringt, ihn vor meinen Augen umbringt, dass es vorbei mit mir wäre, dann hätte er es endlich geschafft.

Louis schien ebenfalls zu bemerken, was auf den Spiel stand und starrte mir solange es ging in die Augen, ich versuchte verzweifelt ihm irgendwie Beistand zu leisten. Ich wollte an seiner Stelle stehen, er durfte nicht sterben. Es tat so höllisch weh, ihn so ausgeliefert zu tun.

Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen, um Tyson anzuflehen, da hatte er jedoch das Messer schon quer über Louis' Haut am Hals gezogen und ich stieß einen grellen Schrei heraus und wehrte mich in meinen Ketten.

Völlig geschockt sah ich mit an, wie Louis' lebloser Körper auf den zusammensackte und sich eine Blutlache auf den Boden bildete. Und dann realisierte ich es. Louis war tot. Tyson hatte ihn umgebracht.

Ich schrie noch lauter und die endlosen Tränen verschleierten meine Sicht, so sehr das ich kaum noch was erkennen konnte. Der Schmerz der sich in meiner Brust breit machte, war mit nichts zu vergleichen. So ein Schmerz hatte ich noch nie gespürt. Tyson würde dafür bluten, dafür würde er bezahlen, ich wür-

Stockholm Syndrome 2 » Larry Stylinson & Ziam Mayne #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt