Kapitel 10

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POV Sherlock

Als ich aufwachte, lag etwas schweres kugelartiges auf meiner Brust und ich bekam schon fast Panik -war es eine Bowlingkugel, würde ich ersticken?- als ich bemerkte was es war. Mein Unterbewusstsein lachte mich für meine eigene Dummheit aus - das machte es in letzter Zeit gerne - denn es war nur Johns Kopf. Ich sank erleichtert wieder in meine Kissen. Ich streichelte vorsichtig Johns Haare und sah auf die Uhr: 7am. Ich wusste, wenn ich meine Überraschung durchziehen wollte musste ich jetzt aufstehen - aber es war so unglaublich für mich, mit dem Mann den ich liebte in einem Bett zu schlafen -

Und wann sagst du es ihm, Mh?

Später, verscheuchte ich den Einwand,

- jedenfalls war es so wundervoll, dass ich am liebsten nie wieder aufstehen würde.
Schweren Herzens schob ich Johns Kopf von meiner Brust und stand leise auf. Ohne das Licht anzumachen, ging ich aus dem Schlafzimmer und in die Küche. Draußen war es noch dunkel.

Blöder Winter.

Ich machte Licht und setzte Wasser für Kaffee auf. Dann ging ich meinen Plan für diesen Samstag nochmal im Kopf durch: Gemeinsames Frühstück (im Bett), Entführung zur Eisbahn, 2h Schlittschuhlaufen (Haltet bloß die Klappe!), dann Weihnachtsmarkt (gebrannte Mandeln und Glühwein, worauf hatte ich mich da nur eingelassen?) und Abends...Backen.

Ja ich weiß, ich war völlig verrückt. Aber schließlich hatte ich erstens zwei Jahre wieder gut zu machen und die Jahre davor aufzuholen und zweitens stand im Internet dass diese Dinge gut ankämen und romantisch wären. Und das Internet hatte bekanntlich immer recht.
Trotzdem hatte ich zur Absicherung nochmal mit Mrs Hudson gesprochen, die allem ausnahmslos zugestimmt und sich gefreut hat als wäre morgen schon Weihnachten... Ja es ist süß dass sie sich so für uns freut... Aber man konnte es ja auch übertreiben!

Es wurde langsam hell und ich begann mit dem Frühstück.
Am Ende stand ein Tablett mit Marmeladebrötchen, Buttercroissants, Rüherei und 2 Tassen Kaffee auf dem Tisch. Ich hatte mich definitiv selbst übertroffen.
Ich nahm das Tablett und ging langsam ins Schlafzimmer. Ich stellte das Tablett vorsichtig ans Fußende des Bettes und kroch zu John auf die Matratze. Ich stupste ihn leicht an.

"Hey...Hey John", sagte ich und rüttelte an seiner Schulter.
Er blinzelte verschlafen und öffnete schließlich die Augen.
"Guten Morgeen", sagte ich übertrieben gut gelaunt.
"Morgen.", brummte John nur. Er war so ein Morgenmuffel.
"Willst du nicht frühstücken?", fragte ich gespielt schmollend.
"Wie...hast du etwa...?"
Ich grinste.
Er richtete sich auf und sah das vollbeladene Tablett.
"Nicht dein...du hast nicht wirklich-",
sagte er und musterte die Brötchen und Croissants ungläubig.
"So überrascht brauchst du jetzt auch nicht zu sein", sagte ich mit beleidigtem Unterton. Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und wir brachen in Gelächter aus.
Dann machten wir es uns im Bett gemütlich und genossen unser ausladendes Frühstück.
Ich erspare euch kitschige Details und überspringe den Teil in dem das Rüherei in meinen Haaren gelandet ist.

Nun war es Zeit für die Entführung. Nachdem John sich angezogen hatte, gingen wir hinaus auf die Straße und ich winkte ein Taxi herbei.

"Wo gehen wir denn jetzt hin?", drängelte John, aber ich lächelte ihn nur etwas überlegen an. Er verdrehte die Augen.
"Es ist nunmal eine Überraschung John", erklärte ich sachlich. "Im Internet steht, "mit Überraschung bezeichnet man das Erleben unvorhergesehener Situationen, Gefühle oder Begegnungen, unerwarteter Worte, Geschenke und Ähnliches."
Wir stiegen ins Taxi ein und ich sagte dem Fahrer die Adresse.
"Sherlock ich weiß was eine Überraschung ist!"
Ich ignorierte ihn und führte meine Ausführung fort.
"Fast immer löst Überraschendes Verwirrung und/oder eine heftige Emotion aus - und daher auch meistens spontane körperliche Reaktionen wie Blickwechsel oder Aufschauen, Erröten, Lachen, Hand-, Kopf- oder Fußbewegungen, Zucken und so weiter."

Jetzt schüttelte John grinsend den Kopf und lehnte sich in seinen Sitz, sagte aber nichts. Seine Hand lag sehr nahe neben meiner. In meiner Hand kribbelte es stark, als wollte sie mir sagen "Komm schon, nimm Johns Hand!".
Etwa 10 Sekunden rang ich mit mir - dann tastete ich vorsichtig, ohne hinzusehen, nach Johns Fingern. Als er sie nicht wegzog, verschränkte ich sie mit meinen. Johns Hand war angenehm warm und trocken. Ich hoffte meine würde nicht schwitzig werden! Seit ich meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hatte war ich vor nichts sicher. Bestimmt war ich auch ganz rot. Jedenfalls war Hitze in mir aufgestiegen, als wenn jemand kochendes Wasser in mich hineingekippt hatte. Ich überprüfte mich kurz im Spiegel - nicht rot, gut, und schaute dann aus dem Fenster. Ich wagte nicht John anzusehen, aber ich wusste doch dass wir beide grinsten.
John und ich händchenhaltend in einem Taxi...man war das aufregend!

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Teil 2 vom Weihnachtsspecial :)

I love you John Watson - a (German) Johnlock Fanfiction ( #Wattys2016 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt