Stepbrother~ 6

11.5K 454 105
                                    

(Kleine Anmerkung: Mikey ist in der Story 1.93 Meter und Lukey 1.83 Meter groß.)

Stepbrother~ 6

Meine Mutter tickte noch mehr aus. Sie griff nach der Klinge, kämpfte mit meinem Vater. Alles ging so schnell. Mein Vater schrie und das Messer steckte in seiner Brust. Er verstarb noch vor Ort.

Luke's POV:

Michael hatte nach meiner Erzählung eine Weile einfach nur betreten auf den Boden geguckt, dann stand er jedoch auf und zog mich mit sich. Im Park gab es einen kleinen Eisstand, der selbst im Winter geöffnet hatte. Mein Stiefbruder setzte sich, zog mich auf den Stuhl neben sich.

"Was willst du für ein Eis, Luke? Ich geb dir eins aus.", fragte er, zupfte etwas gedankenverloren an seinen Haaren rum. Ich schaute in die Karte, tat so, als würde ich mir ein Eis aussuchen.

"Ich hab gar keinen Hunger, Michael.", meinte ich dann nach ner Weile. Augenverdrehend kam mir mein Stiefbruder bedrohlich nahe. Eine seiner Hände legte sich auf meinen Oberschenkel.

"Verarsch mich nicht, Lucas! Glaubst du ernsthaft keiner würde sehen, dass du ne Essstörung hast?!", zischte er bedrohlich. Etwas eingeschüchtert sah ich auf meine knöchrigen Hände. Ich hatte keine Essstörung, ich versuchte nur abzunehmen! Ich war fett. Ganze 56 Kilo wog ich bei einer Körpergröße von 1.83 Meter. Wiederlich, oder?

"Ich weiß nicht, was du meinst.", fauchte ich wütend. Verächtlich drückte Michael seine Hand etwas kräftiger auf meinen Oberschenkel, bis ich aufstöhnte vor Schmerz.

"Ich versteh nicht, wie du überhaupt so eine Schlampe sein kannst. Wer fickt denn bitte sowas hässliches wie dich?", fragte er ungläubig. Verletzt stand ich auf. Es war mir egal, dass Michael nun so gesehen unseren kleinen Machtkampf vor erst gewonnen hatte, aber ich würde es ihm nicht auch noch gönnen, mich weinen zu sehen.

Ohne ein weiteres Wort an meinen Stiefbruder zu verlieren, ging ich Richtung Stadtparktoilette. Ich bekam zwar mit, dass Michael mir folgte, doch es interessierte mich nicht wirklich.

An den Toiletten angekommen, verschloss ich augenblicklich die Tür. Michael hämmerte dagegen, stöhnte genervt meinen Namen. Stumm hockte ich auf den schmutzigen Fliesen, umklammerte meine Beine, während Hunderte von Tränen meine Wangen hinunter rannen. Es schmerzte so sehr zu hören, wie hässlich ich doch war.

Ich wusste, dass ich nicht hübsch war, auch wenn so gut wie jeder meinte, ich sei total hübsch, sie logen doch alle! Ich hatte hässliche Haare, die nie Lagen. Meine Augen waren nicht normal und komisch blau. Meine Nase war total feminin, genau wie meine Lippen.

Verzweifelt glitt mein Blick durch das Toilettenhäuschen, bis hin zu der Toilette selbst. Sollte ich es tun oder nicht? Erneut betrachtete ich meinen Körper. So viel fett!

Aus meinem Rucksack kramte ich eine 0,75 Liter Flasche Wasser heraus und trank sie in wenigen Sekunden leer. Nun hieß es einige Augenblicke warten.

Langsam Krach ich zur Kloschüssel. Sie stank gewaltig und ich fühlte augenblicklich, wie mir schlecht wurde. Ich wollte nicht wissen, wer schon alles hier drauf geschossen hatte-

Allein diese Gedanken ließen meinen Magen rebellieren und ich musste mich hustend übergeben. Meine Augen begannen zu Tränen, meine Nase begann zu laufen. Mein Brustkorb schmerzte ungeheuerlich und mein Atem ging stoßweise.

Nun ging es mir besser!

Stepbrother || Muke (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt