Und wieder gefangen

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Jasons Verhalten hatte mich wirklich mitgenommen und ich fragte mich, wie ein Mensch so eiskalt sein konnte. Hatte dieser Kuss ihm denn gar nichts bedeutet?

Wütend verbiss ich mir die Tränen und stieg in den Bus. Dieser war, obwohl ich mitten in der Stadt war, fast leer und so setzte ich mich in den hinteren Teil um möglichst ungestört zu sein. Gelangweilt beobachtete ich das Treiben um mich herum.

Als endlich meine Haltestelle in Sicht kam, quälte ich mich aus meinem Sitz und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte fast die Haustür erreicht, als mir ein schwarzer Transporter auf der anderen Straßenseite ins Auge fiel. Unauffällig beschleunigte ich meine Schritte, als mich plötzlich jemand am Arm festhielt.

„So sieht man sich wieder Schätzchen", lachte eine raue Stimme. Erschrocken fuhr ich herum. Der Mann der mir gegenüberstand war etwa Anfang dreißig und hatte kurze, dunkelblonde Haare. Zudem zog sich ein Tribal Tattoo über seine linke Gesichtshälfte und ein dreckiges Grinsen zierte sein Gesicht.

„Kenne ich sie?", fragte ich verwirrt und versuchte mich loszureißen, doch sein Griff blieb eisern. Sein Grinsen wurde breiter. „Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, wir können es wieder auf die harte Tour machen, oder du kommst freiwillig mit uns mit", erklärte er und wies mit einem Nicken auf den Transporter. Aus dem Fahrerraum winkte mir nun ein zweiter Typ zu, der nicht weniger bedrohlich auf mich wirkte. Ich schluckte.

„Ihr ward die Typen die mich entführt haben!", sagte ich und starrte ihn mit großen Augen an. Er lachte. „ Hundert Punkte für den Kandidaten! Also, für welche Variante entscheidest du dich?", fragte er ungeduldig. Ich zögerte kurz. Die Typen würden mich so, oder so wieder mitnehmen, also konnte ich mir einiges ersparen, wenn ich einfach gleich klein bei gab. Ich warf einen kurzen Blick auf den Transporter, ehe ich nickte. Wortlos ging ich auf das schwarze Auto zu, während der andere Typ zufrieden neben mir herlief. Nicht ohne meinen Arm festzuhalten versteht sich.

Dort angekommen stieß er mich etwas unsanft in den Laderaum, ehe er es sich selbst auf den Beifahrersitz gemütlich machte. Der andere Typ warf mir währenddessen einen belustigten Blick zu. „Schön dich wiederzusehen", lachte er und gab seinem Kumpane mit einem Nicken zu verstehen, dass er abfahrbereit war. Dieser drehte sich zu mir um und hielt mir wieder das allzu bekannte Tuch unter die Nase. Es war ein stechender Geruch, der sofort schläfrig machte.

„Tut mir leid Schätzchen", hörte ich den Typen noch sagen, ehe ich in die Dunkelheit abdriftete. „Aber wir können es einfach nicht riskieren, dass du uns Probleme bereitest."

...

Benebelt öffnete ich meine Augen nur um festzustellen, dass ich gefesselt auf einem Stuhl in irgendeiner verlassenen Lagerhalle festsaß. Ich seufzte. Was für ein Klischee!

Etwas verwirrt sah ich mich um, konnte jedoch nur schäbige Umrisse erkennen. Das riesige Fenster, das sich hinter mir befand und etwas Sonnenlicht auf den Boden warf, beleuchtete die Halle nur spärlich. Links von mir führte eine Treppe auf eine Art metallenen Balkon und vor mir befand sich eine schwere Metalltür, die schon leicht vom Rost zerfressen war.

Wütend rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her in der Hoffnung, die Fesseln etwas zu lockern, die sich erbarmungslos in mein Fleisch einschnitten. Diese Aktion brachte jedoch gar nichts, bis auf ein paar Blutergüsse und abgeschürfte Hautstellen. Na super!

„Hey, die Kleine ist aufgewacht!", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich stöhnte. Nicht der schon wieder! Im nächsten Moment tauchte in meinem Augenwinkel der Typ auf, der mir vorhin das Betäubungsmittel verabreicht hatte. Durch seine schwarze Kleidung wurde er fast komplett von der Dunkelheit verschluckt. „Wie geht's dir denn Schätzchen?", fragte er und lächelte wieder sein dreckiges Grinsen.

„Hör endlich auf mich Schätzchen zu nennen!", entgegnete ich bissig und versuchte meinen besten Killerblick aufzusetzen.

Was machst du da Lizza? Hältst du es wirklich für schlau dich in dieser Situation mit deinem Entführer anzulegen? Denken ist echt nicht deine Stärke!

Okay, vielleicht war das wirklich nicht gut durchdacht gewesen, aber es würde sowieso keinen großen Unterschied machen. Der Typ lachte rau und schaute zu seinem Komplizen, der neben ihm aufgetaucht war. „Also die Kleine hat echt Temperament!"

Ich verdrehte genervt die Augen. „Wenn wir das jetzt klargestellt haben, wäret ihr so freundlich mir zu eröffnen, was ich hier soll?", fragte ich genervt. Okay, das war vielleicht wirklich unklug von mir, aber wenn ich eines nicht abkonnte, dann war es dieses herablassende Gerede.

Jetzt brachen beide in schallendes Gelächter aus. „Also die Kleine hat echt Mumm in ihrer Position so mit uns zu reden", stellte der zweite fest und der erste musterte mich belustigt.

„Wenn du es genau wissen möchtest, wir haben keine Ahnung was der Boss von dir will. Wir tun nur unseren Job", sagte der erste bedrohlich. Ich atmete genervt aus. „Und wer ist euer Boss?" Plötzlich wurde die Halle hell erleuchtet.

„Das wäre dann wohl ich."

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Wuhuu! Leute ich freue mich so, da es fast geschafft ist *-*

Ich habe mein erstes Buch beendet ^-^

Sry okay, wir sehen uns hoffentlich im nächsten Kapitel!

~Eure DarkRose ♡

Maid ReluctantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt