38. Kapitel

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Grace McCormac

Oh Gott, mir ist schlecht. In meinem Magen geht es drunter und drüber und mein Kopf schmerzt wie schon lange nicht mehr. Als würde jemand darauf herum bohren.

Mein Mund ist trocken, meine Lippen rau und mir ist heiß. Langsam und vorsichtig öffne ich meine Augen. Ich blicke auf einen nackten durchtrainierten Oberkörper hinab. Ich kenne diese Muskeln, diese braun gebrannte Haut. Ich spüre seinen starken Arm um mich geschlungen, der mich fest an sich drückt und spüre die Wärme.

Langsam hebe ich meinen Kopf und blicke in Marvins schlafendes Gesicht. Sein Mund ist leicht geöffnet und schlummert seelenruhig und friedlich vor sich hin.

Ich löse mich vorsichtig aus seiner Umarmung setzte mich im Bett auf. Mein Magen dreht sich um und ich spüre, wie mir alles die Kehle hinaufkommt. Schnell sprinte ich aus dem Bett und laufe in mein angrenzendes Bad, während ich mir eine Hand vor den Mund halte. Ich reiße den Klodeckel nach oben und halte mich über die Kloschüssel.

Nach mehrfachem Übergeben, putze ich mir meinen Mund um diesen ekeligen Geschmack aus meinem Mund zu bekommen.

Während ich mir Wasser ins Gesicht klatsche, schwöre ich mir nie wieder so viel Alkohol zu trinken. Nie wieder. Die Folgen sind einfach nur widerlich und schmerzhaft.

Ich trockne mir mein Gesicht ab und spüre wie sich mein Magen schön langsam wieder beruhigt. Die Übelkeit verflüchtigt sich, trotzdem bleibt ein Ungutes Gefühl im Magen zurück.

„Alles okay?" Marvins verschlafene Stimme lässt mich herum fahren und ich blicke schnell zur Tür. Marvin lehnt locker am Türrahmen und hat kein Shirt an. Kurz starre ich auf seine Muskeln und schlucke schwer. Ein Bild für Götter, und das an einem Samstag Morgen. Daran könnte ich mich gewöhnen.

Ich lasse meine Schultern sinken, als ich realisiere was er gefragt hat. „Sehe ich so aus?"

Über Marvins Gesicht huscht ein Lächeln und er stößt sich vom Türrahmen wieder ab. „Sorry. Aber an diesem Kater bist du alleine Schuld. Ich wollte dich davon abhalten, so viel zu trinken, aber stur wie du bist.",meint er belustigt und ich gehe an ihm vorbei wieder zurück in mein Zimmer. Ich höre wie er mir folgt.

„Ja ja ich weiß. Und ich schwöre mir eins, nie wieder so viel zu trinken.",sage ich und binde mir meinen Haare zusammen.

„Ja das sagen sie dann alle. Ein paar Wochen später wieder ein Absturz." Marvin findet meinen Kater ziemlich lustig, den sein Grinsen umspielt immer noch seine Lippen.

Ich gehe auf meinen Schrank zu. „Kannst du dich bitte mal kurz umdrehen?",bitte ich ihn und blicke zu ihm.

„Was, warum?",hakt er nach. Am Morgen ist er echt einer von der langsamen Sorte.

„Ganz einfach, weil ich mich umziehen will und du mir sicher nicht dabei zu siehst. Das ist dir wohl hoffentlich klar?",erkläre ich ihm und ignoriere den Schmerz in meinem Kopf.

Stöhnend dreht er sich zum Fenster und verschränkt seinen Hände vor der Brust. Als ich mich vergewissert habe, dass er auch wirklich nicht guckt, reiße ich hastig ein schwarzes Shirt hervor und meine graue Jogginghose und nein, nicht die von gestern sondern eine, mit der ich mich sehen lassen kann.

Eilig wechsle ich meine Klamotten und schmeiße die andere in meinen Wäschekorb.

„Weißt du eigentlich noch, was gestern alle passiert ist?",ertönt plötzlich Marvins Stimme.

Da fällt es mir wieder ein. Der Typ vor den Toiletten. Und wieder wird mir schlecht und ich muss daran denken, wie er mich in einen Ecke gedrängt hat. Verschwommen sehe ich die Bilder vor mir und mir rinnt es kalt über den Rücken.

Addicted to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt