Part 9 ~ Labyrinth A

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Sorry, aber das hier muss einfach noch mal für Joan_1999 sein! Du schreibst immer hammer Kommis und dabei immer so lieb... einfach perfekt! Ach ja und bei Part 7 fehlt noch ein ganzes Stück, ich krieg es einfach nicht hin, mein Computer speichert das aber mein Handy nie und deshalb weiß ich nicht, ob es jetzt öffentlich ist oder nicht. Hier kommt deshalb noch die zweite Hälfte von Part 7:


Während ich ihm mit offenem Mund hinterherstarrte, konnte ich nur eins denken: Ich war allein. Thomas würde mir nicht helfen, folglich hatte ich zwei Möglichkeiten: entweder, ich versuchte, Enja zu retten - allein. Oder ich tat es nicht. Das würde bedeuten, dass ich viele Leben einfach wegwerfen würde. Das konnte ich nicht. Ich konnte nicht zulassen, dass sie ihnen das Leben aussaugten, bis nichts mehr davon übrig war bis auf den eigenen Namen. Vielleicht das Alter. Ich wusste es nicht. Und ich wollte es nie erfahren. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und langsam formte sich eine Gedankenmasse, die immer schneller Gestalt annahm. Es war die Gestalt eines Jungen... ich hob meinen Kopf und blickte in die Richtung, in der die Gestalt nur noch einen kleinen, weißen Fleck darstellte.

"Wenn du mir nicht hilfst, dann töte mich Tommy!", rief ich ihm hinterher und stellte mir unwillkürlich die Frage, ob er es tun würde.

Die Gestalt des Jungen am Ende des Flurs drehte sich in meine Richtung, sodass ich sein Gesicht erkennen konnte, das von einer hellen Neonlampe bestrahlt wurde. Langsam, ganz langsam machte Thomas sich auf den Weg den Gang hinunter. Aus seiner Hosentasche zog er im Gehen ein Objekt, das ich sehr leicht erkennen konnte. Es war sehr klein, sehr schwarz und sehr gefährlich.

Eine Pistole. Ich schluckte.

Als Thomas auf etwa drei, vielleicht vier Meter an mich herangekommen war, blieb er stehen und schüttelte stumm den Kopf. "Ich kann nicht", flüsterte er. "Ich kann dich nicht..."

"Töte mich, Tommy", unterbrach ich ihn, schroff, um den hysterischen Unterton in meiner Stimme zu unterdrücken. "Tu es." Thomas kniff die Augen zusammen und lud mit mechanischen Bewegungen die Knarre, die ich vorhin übersehen hatte. Soviel zum Thema Freundschaft.

Aber mein Plan ging auf.

Er ging gut auf.

Er ging zu gut auf.

Als er mit dem Rohr auf meinen Kopf zielte und den Zeigefinger auf den Abzug legte, brach es fast aus mir heraus; doch ich hielt es zurück, in Gedanken immer nur den einen Satz wiederholend: Töte mich. Töte mich Tommy.

Auf einmal fühlte ich mich furchtbar elend. Ich war doch erst fünfzehn und viel zu jung, um zu sterben.

Dann war da nichts mehr.

Ich war leer.

"Ich müsste es tun", hörte ich Thomas in das Rauschen in meinem Kopf sagen. "Doch ich tue es nicht."

Danke. Danke, danke, danke.

"Ich werde dir helfen, Newt. Ich werde dir helfen."

MIT DEM KOMISCHSTEN FORMAT EVER, ABER ICH HOFFE ES HAT EUCH TROTZDEM GEFALLEN... JETZT VIEL SPAß BEI PART 9:

Newt pov

Als ich heute morgen die Augen aufschlug fiel mir zum ersten Mal auf, wie warm es war. Ich wusste, dass die Sonne sich in einen sogenannten Roten Riesen verwandelt hatte und nun die Erde auffraß (den einzigen Lebensraum den wir je hatten und jemals haben werden) , doch dass es so warm war kannte ich bisher nur aus meiner Heimatstadt. In den Gebäuden von W.I.C.K.D war es kühl und erst war mir das komisch vorgekommen, aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt und ich dachte nur: Es ist zu warm. Mit einem Seufzer schwang ich meine Beine über die Kante des schmalen Metallbettes und schlurfte hinüber zur Tür um - wie jeden Tag - einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen, als sich plötzlich ein Schlüssel durch die Öffnung geschossen kam. Erschrocken wich ich zurück und starrte anstelle des blanken Stahls nun in das Gesicht von Marcia, Ava Paiges Krankenschwester. Ich schnappte nach Luft und versuchte, möglichst neutral dreinzuschauen, während hinter meinem innerem Auge die Bilder des heutigen Morgens tanzten. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und versuchte ein Lächeln auf die Beine zu stellen.
"Guten Morgen", sagte ich schließlich nach einigen Sekunden, die sich für mich wie viele Stunden anfühlten, in denen ich mich verraten würde. Marcia lächelte kalt und nahm mich grob am Arm. Ich wollte mich am liebsten zu voller Größe aufrichten und der gehässigen Asiatin ins Gesicht spucken, doch das untersagte ich mir. Ich musste meinen Part erfüllen, genau so wie Thomas den seinen erfüllen würde. Ich musste brav sein und das tun, was sie von mir verlangten und inständig hoffen, dass Thomas mich nicht belog und mich einfach nur davon überzeugen wollte, dass diese verdammte Organisation (samt aller gehässigen Asiatinnen und blonden Doktoren) gut sei. Ich wusste es doch besser und er eigentlich auch. Ich musste nur brav sein. Und meine Hoffnung aufrecht erhalten.
"Hier lang", wies Marcia mir den Weg. Mir würde gleich der Kragen platzen. Nur nicht daran denken, was sie den Kids antaten. Nur nicht darüber nachdenken, was inzwischen mit Enja passiert war... Die großen, weiß gestrichenen Doppeltüren öffneten sich ohne einen Laut und gaben den Blick auf einen Raum voller Kwams, Gläsern mit diesen muschelartigen Teilen darin, und riesigen Bildschirmen frei. Auf einem davon war das sich bewegende Gesicht von Ava Paige zu sehen. Während ich, mit der Situation völlig überfordert, nur schlucken konnte, wies die Doktorin Marcia kühl an, den Raum zu verlassen und richtete ihren Blick nun auf mich.
Ich musste jetzt ganz simpel lügen. Einfach lügen.
"Ich muss sagen, ich bin sehr enttäuscht von dir, Newt", meinte Ava. Ich senkte den Kopf, unfähig zu sprechen. "Aber du verstehst sicher, dass unsere Mission - deine Mission - Vertrauen benötigt. Vertrauen und bedingungsloses Bereitstellen aller Informationen, die wir besitzen. Aufgrund dessen möchte ich dich - obwohl ich schon mit deiner kleinen Freundin gesprochen habe - bitten, uns noch einmal alle Ereignisse zu schildern, die in New York geschehen sind. Ich weiß, es liegt nun schon beinahe zwei Wochen zurück, doch aufgrund dessen, dass wir in dieser Stadt bei einer gründlichen Untersuchung keinen weiteren Cranks  gefunden haben, könnte jedes noch so kleine Detail" sie hielt kurz inne "enorm wichtig für unsere Zukunft sein."
Deine kleine Freundin. Ich schluckte die Galle herunter, die in mir aufstieg als ich an ihren reglosen Körper auf einer keinen, primitiven Pritsche inmitten hunderter anderer Schlafenden dachte. "Ich war auf dem Weg zu meiner Tante Tatiana", begann ich mit belegter Stimme. "Sie macht das nur hobbymäßig, sie züchtet Heilpflanzen und..." Ich stotterte. Klonk, ich stotterte. Schnell atmete ich einmal ein und aus und fuhr fort: "An diesem Tag brachte ich ihr eine dieser Pflanzen. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht vermute, dass sie gegen den Brand helfen könnten. Sie lagert diese Pflanzen in einer großen Tonne, die zeitweise von ihrer Tochter Tanita bewacht wird. Pardon. Wurde. Ich brachte also diese Pflanze in die Tonne und wollte gerade gehen als... als Tanita mich fragte, ob ich für ein Heilmittel gegen den Brand meine Familie verraten würde."
"Interessant", murmelte Ava Paige und ich musste mich beherrschen, um sie nicht anzublaffen, in etwa "Was wollen Sie?" oder "Was geht Sie das eigentlich an?". Stattdessen nickte ich beherrscht und erzählte ihr den Rest der traurigen Geschichte meiner Cousine. Als ich fertig war wünschte sie mir viel Spaß mit Labyrinth A, schaltete den Bildschirmkontakt ab und ließ einen hilflos auf einem Stuhl zusammengesackten Newt zurück. Ich erhob mich langsam aus meiner Haltung und bewegte mich auf einen Schreibtisch mit bereitstehendem Kwam zu. Auf dem Bildschirm des Kwams war ein Gebilde aus verschiedenen Mauern, die sich zu einem komplizierten Muster zusammengefügt hatten, zu sehen, das mich sehr stark an ein Labyrinth erinnerte. Ich ging einen Schritt näher an den Bildschirm heran und entdeckt am Rand der abgebildeten Mauer zwei Wörter: Labyrinth A. Nur wenige Sekunden blieben mir, bis nur noch das Gesicht eines Jungen zu sehen war.
Wenn ich ihn mit einem Wort hätte beschreiben müssen, hätte ich ihn gefährlich genannt. Ein ganzer Satz hätte schon anders ausgesehen: Gefährlich, aber unglaublich gutmütig und sehr selbstbewusst. Effizient.
Sein Name war Alby, er war siebzehn Jahre alt und ich sollte ihn in Labyrinth A schicken, das Labyrinth, welches am Weitesten nördlich lag. Ich holte tief Luft - und drückte den schwarzen Knopf.


Newt: Way Home Where stories live. Discover now