Call me Nat

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10. Call me Nat

"Schlechte Laune?"

Brummend zucke ich mit den Schultern und sehe kurz zu Mason auf.

"So sehr ich dich auch weiter nerven möchte, musst du dringend etwas gegen meinen Mitbewohner machen. Peter ist in letzter Zeit eine richtige Zicke. Ich halte das wirklich nicht mehr aus!"

"Kümmer du dich doch drum.", motze ich und stochere in meinem Frühstück herum.

Mason blinzelt mich einige Male an. "Habt ihr euch abgesprochen? Kara taucht gar nicht erst auf und du und Peter spielt beleidigt? Denn ich finde das echt nicht lustig."

"Die Welt dreht sich nicht um dich."

"Das ganze Universum, Schätzchen." Er zwinkert mir grinsend zu.

Augenverdrehend schiebe ich meinen Teller von mir. Da Kara krank ist, ist sie im Bett geblieben. Trish kümmert sich noch ein wenig um sie, während Peter sich die letzten Tage gar nicht mehr sehen lassen hat, abgesehen im Unterricht.

"Ich muss in den Unterricht." Damit schnappe ich mir meine Tasche und stehe auf.

Beim richtigen Saal angekommen, suche ich mir einen Platz weiter hinten und warte darauf, dass der Raum sich füllt und der Professor mit dem Unterricht beginnt.

-

"Und wie geht es dir so?" Ian schiebt sich die Hände in die Hosentaschen und lächelt schüchtern.

"Ganz gut.", murmele ich, genervter als ich es eigentlich will. Schließlich kann er nichts für meine schlechte Laune.

"Hör zu, ich will es kurz machen." Ian holt einen kleinen Zettel hervor, auf dem eine Nummer gekritzelt ist.

"Ian...versteh mich nicht falsch, das im Club tut mir wirklich Leid, aber ich habe aus dummen und kindischen Gründen mit dir geflirtet. Ich wollte jemanden eifersüchtig machen und habe dich ausgenutzt, tur mir Leid, das wollte ich nicht.", entschuldige ich mich.

Er hebt eine Augenbraue. "Du wolltest das nicht? Du wolltest nichts anderes, Kleine. Aber wenn wir schon so ehrlich sind, ich wusste genau, was du vorhast. Sei mir nicht böse, aber du bist nicht mein Typ. Wenn du verstehst, was ich meine. Wortwörtlich nicht mein Typ."

"Du...du bist schwul?"

"Homosexuell. Vom anderen Ufer. Nenn es wie du willst.", lacht er.

"Wirklich?" Um ehrlich zu sein, scheint das absurder als wenn Mason sich outen würde. Es passt nicht zu Ian. "Wieso hast du dann mitgemacht?"

"Im Grunde müssen wir doch alle zusammen halten, oder? Falls du dich jedoch revanchieren willst, hier ist meine Nummer." Er drückt sie mir in die Hand.

"Uhm, was soll ich jetzt damit?", will ich verwirrt wissen.

"Wenn ich dir erzähle, dass ich schwul bin und dich um einen Gefallen bitte, dir dabei meine Nummer in die Hand drücke, was will ich dann wohl?", gibt er zurück.

"Eh, ein Date, dass ich organisieren soll? Mit einem Kerl?", rate ich.

Er lacht erneut. "Es würde auch reichen, wenn du die Nummer an Peter weiter reichst."

Lächelnd ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "Peter? Wieso das denn?"

"Och, wir arbeiten an einem Projekt. Für das College.", erklärt er.

"Achso! Klar, kann ich machen. Man sieht sich.", verabschiede ich mich.

"Danke!", ruft er mir noch nach, während ich mich auf den Weg zu Peter mache.

Mrs. Right GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt