Chapter 19

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Der nächste Tag verlief sehr entspannt.
Ich übte noch weiterhin mein Gedicht, was ich jetzt übrigens auswendig kann, und telefonierte ein bisschen mit Tobi.
Er erzählte mir das sie, nur durch ihn, 2:1 gewonnen hatten und ich unbedingt beim nächsten Spiel dabei sein muss.
Er lud mich morgen Abend zum Essen ein. Auch wenn ich keinen Bock auf Jason hatte, sagte ich ihm zu. Vielleicht ist er garnicht da. Hoffe ich zumindest.
Da ich morgen wieder zur Schule musste, ging ich auch recht früh schlafen.

5:30 Uhr. Mein Wecker klingelte. Ich hätte ihn am liebsten, gegen die nächstbeste Wand geschleudert.
Mit null Motivation stand ich auf, zog mich an und frühstückte zusammen mit meiner Mutter, ehe ich auch schon zur Bushaltestelle ging. Ich hatte eine schwarze High Waist Hose an mit einem grauen Pulli, der nur bis zum Bauchnabel ging, zwei etwas dickere Jacken, da es draußen sehr kalt war, und braune Stiefel.
Es war so kalt, man konnte sogar seinen eigenen Atmen erkennen und die Autos waren zum Teil auch gefroren. Mit Musik in den Ohren, ging ich zur Haltestelle und traf dort auf Ellen, wir unterhielten uns noch etwas. Da ich ihr Samstag nicht erzählt hatte, was mit Jason passiert war, tat ich das jetzt. Sie war sichtlich geschockt.
"Wieso hast du ihn überhaupt reingelassen?"
"Ich weiß es nicht. Er tat mir irgendwie voll leid. Am nächsten Tag ist er dann gegangen und meinte das wir das ruhig mal wieder wiederholen könnten und ich habe ihm, sozusagen, zu gesagt."
"Kann es sein das du ihn vielleicht etwas magst?"
Ich sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.
"Was? Nein überhaupt nicht!"
"Naja, wenn du meinst..."

In der Schule angekommen hatten wir als erstes Geschichte. Eines meiner Lieblingsfächer. Ich war sozusagen die beste, ich meldete mich ununterbrochen und bekam in den Klausuren immer eine eins.
Aber heute war alles anders. Mir ging dieser Satz von Ellen nicht aus dem Kopf.
Mochte ich ihn vielleicht wirklich? Aber eigentlich hasste ich ihn doch? Oh man ich steckte mitten im Gefühlschaos. Irgendwo fand ich ihn ja schon anziehend, aber manchmal ist er einfach so arrogant und überheblich, dass man echt kotzen könnte.
"..Sue?"
"Ä-Ähm...Entschuldigung was hatten sie gesagt?"
Oh Gott war das gerade peinlich.
"Warum bist du denn heute so abwesend? Beschäftigt dich irgendwas?"
"Nein, nein alles gut."
Den Rest der Stunde, probierte ich mich vollkommen auf den Unterricht zu konzentrieren.

Fast jeder Lehrer, fragte mich heute, was mit mir los sei. Können die sich nicht einfach mal um ihren eigenen scheiß kümmern? Echt schlimm...

Endlich wieder zuhause, schmiss ich meine Tasche in irgendeine Ecke, nahm mir einen Apfel, da ich nicht so hunger hatte, und verschwand in meinem Zimmer.
So um 17:30, machte ich mich schonmal auf den Weg zu Tobi.
Endlich angekommen, klingelte ich. Die Tür öffnete sich und mein vorheriges Grinsen, verschwand in eine ernste Miene.
Jason stand mit einem breitem Grinsen vor mir.
"So schnell schon Sehnsucht gehabt?"
"Nach dir? Nie im Leben. Ich bin verabredet zum Essen."
Er hielt mir die Tür auf und macht eine Handbewegung die, mir sagen sollte, das ich eintreten konnte. Im Flur roch es schon herrlich nach Essen, was mich hungrig machte. Kaum hatte ich meine Schuhe ausgezogen, begrüßte Tobi mich schon. Er zog mich mit in die Küche.
"Also ich wollte ja eigentlich heute Abend mit dir alleine Essen, aber wir haben noch zwei Personen die uns Gesellschaft leisten. Wenn du nichts dagegen hast."
"Ne, alles ok."
"Ok. Willst du mal probieren?", dabei deutete er auf das Essen.
"Ja unbedingt!"
Er holte einen Löffel raus, machte mir etwas von dem Essen darauf und hielt mir den Löffel hin, den ich dankend annahm.
"Mhh, das schmeckt echt gut."
Ich machte mir noch ein bisschen was, von dem Essen, auf den Löffel und wollte ihn mir gerade wieder in den Mund stecken.
Als plötzlich Jason mit Steffi den Raum betrat. Allein aus Schock ließ ich den Löffel fallen, wobei etwas, von dem Essen, auf mein Shirt landete.
Ganz klasse!
Was will die denn hier?
Ich sah an meinem Shirt runter. Ein großer roter Fleck deutete sich an.
"Tobi ich geh erstmal probieren den Fleck rauszubekommen."
"Ja klar. Du weißt ja wo alles ist."
Ich nickte nur und verließ so schnell wie möglichst die Küche.

Im Bad angekommen schloss ich die Tür und probierte diesen verdammten Fleck rauszukriegen. Bei meinem Glück, ging er natürlich nicht raus.

Aber was macht Steffi hier? Ich dachte das zwischen den beiden wäre Geschichte....
Wie soll ich das den ganzen Abend durchhalten. Mein Leben hasst mich.

Ein warmer Atem und eine raue Stimme holten mich wieder in die Realität zurück.
Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper.
"Was willst du?", fragte ich in einem ernsten Ton.
"Ich wollte dich fragen, warum du so schnell geflüchtet bist?"
Nun drehte ich mich zu ihm um. Er stützte seine Hände links und rechts neben mir, auf das Waschbecken.
Sein Gesicht kam immer näher, irgendwann berührten sich unsere Nasenspitzen.
Meine Atmung war total unkontrolliert, ich stand etwas hilflos da.
"Ä-Ähm...ich...ich..wollte meinen Fleck....rausmachen."
Er musterte mich.
"Warum so nervös?", flüsterte er.
Bevor ich ihm antworten konnte, ließ er von mir ab und ging aus dem Raum.

Warum hatte er so eine verdammt große Wirkung auf mich? Hab ich mich vielleicht in ihn....Nein das kann nicht sein. Das ist total irrelevant!
Auf keinen Fall!

Als ich mich wieder gesammelt hatte, ging ich runter und setzte mich zu den anderen, an den schon fertig gedeckten Tisch. Die ganze Zeit sagte keiner ein Wort. Tobi brach die Stille.
"Sag mal Sue. Was läuft da eigentlich noch was zwischen dir und diesem Typen den du bei McDonalds kennengelernt hast?"
"Ach, Collin. Ja wir schreiben noch ab und zu. Er ist echt nett, charmant und zuvorkommend. Einfach perfekt.", sagte ich mit einem breitem Grinsen im Gesicht. Ich sah kurz zu Jason herüber, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte.
Schnell schaute ich wieder zu Tobi rüber.
"Naja, mit mir und Jason war das ja genauso. Auch wenn es manchmal echt schwierig ist, lieben wir uns sehr."
Ich musste mir ein lachen unterdürcken. Da ich nur Jasons falsches Grinsen sah.
Damit ich nicht laut los lachte, stopft ich mir schnell was in den Mund.

Mit dem Essen fertig, machten Tobi und ich den Abwasch. Die beiden anderen waren derweil im Zimmer verschwunden. Ist auch besser so. Muss ich Jasons Gesicht wenigstens nicht die ganze Zeit ertragen.
Als wir fertig waren, war es schon spät und so langsam musste ich auch nach Hause.
Im Flur zog ich mir noch schnell Schuhe und Jacke an und verabschiedete mich noch von Tobi. Er hatte vorgeschlagen mich zu fahren, aber ich wollte jetzt lieber noch ein bisschen Zeit für mich haben...

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