40. Seinen Herzschlag

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Er fuhr sich durch die wuscheligen Haare und seufzte.
"Ich hab dann aber beschlossen, dass es nicht gut wäre, wenn ich darauf eingehen würde.
Ich würde dir nur weh tun, dachte ich.
Also hielt ich Abstand."
Er seufzte wieder.

"Und jetzt habe ich begriffen, dass es uns beiden viel mehr weh tut, wenn wir uns aus dem Weg gehen.
Und außerdem, Liz, bist du viel mehr als nur irgendwer für mich.
Du bedeutest mir so unglaublich viel und ich hab das erst jetzt begriffen.
Ich hab erst jetzt wirklich verstanden, was ich für dich empfinde."

Mein Herz klopfte lauter und hämmerte gegen meinen Brustkorb  und es kam mir so vor, als ob die Welt um uns herum stehen blieb.
Ich hörte nur noch ihn und mich und sah nur noch seine Augen und sein perfektes Gesicht vor mir. Der Rest verschwamm einfach um uns herum.

Seine Hände umfassten meine schmale Hüfte und ich legte meine Hände etwas unbeholfen auf seine Brust.
Er kam mir noch näher und ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand. Ich hörte, wie sein Herz schlug.

"Allison Baker. Ich weiß, dass das hier kitschig ist, aber ich muss das sagen.
Ich liebe, wie du lachst.
Wie du redest, wie du gehst, wie du nachdenklich in die Ferne starrst", er holte tief Luft.
"Ich liebe deine Art und Weise, wie du bist."

Der Wind rauschte durch die Bäume.

"Ja, diese Worte werden zu oft gesagt, doch glaub' mir, wenn ich das sage.
Ich liebe dich", sagte er.

Und dann beugte er sich vor und unsere Lippen berührten sich.

Seine rauen Lippen streiften meine ganz leicht wie der lauwarme Wind, der durch meine Haare fuhr.

Mein Herz drohte, zu explodieren, vor Aufregung und Glück und was weiß ich noch.

Nur kurz löste er sich von mir und schaute mich an, bevor er dann die wenigen Zentimeter überbrückte und unsere Lippen diesmal wirklich versiegelte.
Er schmeckte nach Pfefferminze und nach etwas Süßem, was ich nicht zuordnen konnte.
Meine Knie wurden ganz weich, doch er hielt mich fest und zog mich noch näher an sich heran.

Ich legte meine Hände in seinen Nacken, da sie nur im Weg gewesen waren und zog ihn zu mir herunter.
Alles drehte sich und am liebsten hätte ich nie aufgehört ihn zu küssen.

Doch wie es so war, hatten wir keine Luft mehr übrig und so lösten wir uns schwer atmend voneinander.

Der Kuss hatte so ein atemberaubendes Gefühl in mir ausgelöst.
Es war noch besser, als das Gefühl, wenn man Achterbahn fuhr und noch besser, als das Gefühl, mit dem Flugzeug abzuheben.
Es war tausend Mal besser.

Will musterte mich mit einem sanften Lächeln und ich fuhr mit meinen Händen leicht durch seine wuscheligen Haare.
Das wirkte noch so surreal für mich. Diese ganze Situation.

"Jetzt bin ich dran mit dem Kitschig sein, ja?
Du bist der Junge mit den tausend Namen, den blauen Haaren und den dunklen Augen und du hast mich schon interessiert, bevor ich dich überhaupt kannte.
Ich war von Anfang an fasziniert von dir, William Anderson.
Lass mich dich einmal so nennen, Will.
Eigentlich ist es mir egal, wie du heißt, weil ich dich mit jedem Teil meines Herzens liebe, aber lass mich dich jetzt so nennen."

Er lächelte leicht.
"Denn ich liebe dich auch, William Anderson.
Ja, verdammt. Ich liebe dich."

Die Worte verließen so einfach meinen Mund und jedes der Worte war so wahr und das alles zwischen uns war so unfassbar, dass ich einfach nur lächeln konnte.

Er küsste mich wieder und ich erwiderte den Kuss so gut wie ich konnte, denn ich fühlte mich so, als ob ich träumen würde.
Vorsichtig erkundete seine Zunge meine Mundhöhle und so standen wir eng umschlungen am Rande des Sees, bis wir wieder keine Luft mehr in unseren Lungen hatten.

"Das ist wie in den Teenie Filmen, die ich immer geguckt hab, die ich aber eigentlich gehasst habe", grinste ich.

Einen Moment war es still.
Dann korrigierte ich mich: "Nein, quatsch. Das hier mit uns ist tausend Mal besser als in irgendeinem Film."

William Anderson schaute mich mit seinem verträumten Lächeln an und mein Blick hing an seinen blass-roten Lippen, die ich unbedingt auf meinen spüren wollte.
Und als ob er meine Gedanken lesen könnte, legte er seine Lippen auf meine und ich genoss den Moment so sehr.
Ich könnte ihn jede Sekunde küssen, dachte ich. Es war wie eine Sucht und ich war schon nach so kurzer Zeit süchtig, dachte ich.

Der Wind in meinen Haaren, seine Hände an meiner Hüfte, seine Lippen auf meinen, seinen Herzschlag, den ich gehört hatte und der Boden unter uns und der Himmel über uns.

Ich genoss den Moment und ein Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus.
Ein Gefühl, was mich von innen heraus zum Leben erweckte und ich konnte gar nicht mehr anders, als zu lächeln.

Freaks [wird überarbeitet]Where stories live. Discover now