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Acair

Zum ersten Mal seit langen schlief ich und fühlte mich danach besser. Ich rieb mir die Augen und fuhr mir mit einer Hand durchs Haar.

Ich hielt mitten in der Bewegung inne und schlug die Augen auf um meine Hand zu betrachten. Ich konnte mich Bewegen.

Ich stütze mich auf die Ellenbogen auf und zuckte stark zusammen...oke Schmerzen waren auf jeden fall noch da.

Ich legte mich wieder hin und sah mich um. Sie hatten mich wo anders hingebracht, es war dunkel, aber eine andere Dunkelheit als in den Kerkern. Außerdem wurde der Raum von einer Handvoll Kerzen erleuchtet, welches mir ermöglichte, dass ich mir den Raum ein wenig genauer ansehen konnte.

Ich lag auf einem Bett, die Wände waren Blau, Grau gestrichen und elektrisches Lampen oder Licht konnte ich nicht ausmachen.

Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite und erkannte eine schlafende Person neben mir.

Die Frau neben mir war die mir den wunderschönen Hellblauen Augen, nun waren diese, unter den Lindern, umrandet von langen, dichten Wimpern verborgen und ihre Züge waren entspannt. Ich blinzelte, denn meine Sicht verschwamm schon wieder, klarte aber schnell wieder auf. Ich war wohl doch noch nicht so ganz da.

Ich betrachte weiter die schlafende Frau vor mir, auf ihre Haut viel weich das Kerzenlicht. Sie trug nur ein schlichtes schwarzes Top, am Rücken hatte sich ein großer feuchter Fleck gebildet wo ihre, noch feuchten Haare lagen, welche ihr bis zur Hüfte reichten. Bis dort hin war auch ihr Top hoch gerutscht. Auf ihrer Hüfte, wie auch auf ihren Schultern waren mehrere Male, die aussahen wie Narben.

Sie hatte den Kopf auf ihrem arm gebettet und den anderen in der Decke, auf der sie lag, vergraben. Sie sah so friedlich aus wie sie da so lag, bei ihrem Anblick wurde mein Geist ruhig. Ich genoss diesen Frieden in meiner Brust, nach dem ganzen Foltern, nach den ganzen schmerzen... diese Ruhe war wie ein streicheln für meine Seele.

Doch das was ich über die Frau neben mir wusste, war nicht diese Ruhe, jedes mal wenn ich ihre Gegenwart spürte oder sie mich Berührte, fühlte ich ihre Kraft ihre ungebändigte Kraft.

Das war das erste Mal das eine Frau mir diese Gefühl übermitteln konnte. Meine Schwestern nannten mich immer den großen bösen Beschützer, der alle Kerle in die Flucht schlug.

So bald meine Schwestern mir in den Sinn kamen, wurde ich zurück versetzt auf unsere kleine Farm zwischen zwei Mooren. Wir hatten ein kleines Farmhaus, in dem meine Eltern, meine zwei Schwestern, mein Bruder und ich wohnten. Es war klein und wir Geschwister teilte uns je zu zweit ein Zimmer.

Doch es gab weniger Reiberein als man denken würde, da wir uns eigentlich nur im Winter und in der Nacht im Haus aufhielten. Denn das Land welches wir bestellten war nicht groß, aber dafür, hatten wir genug zu tun.

Mein Bruder und ich arbeiteten von früh bis spät unter freiem Himmel und heißer Sonne. Meine Mutter und meine Schwestern backten Brot oder Kuchen um diesen dann in der Stadt zu verkaufen und mein Vater begeleitete sie.

Nach dem wir beide auf dem Feld fertig waren kümmerten wir uns noch um die Tiere. Bei Sonnenuntergang kam der Rest unserer Familie wieder und wir aßen ein einfaches Abendessen. Es bestand meist nur aus trockenem Brot, Wasser und ein wenig Fleisch von einem alten Tier.

Nach dem Abendessen ging ich oft alleine noch einmal hinaus um bei den drei Obstbäumen ein paare Früchte zu pflücken.

Meine Mutter wartete jedes Mal angsterfüllt in einem Sessel vor dem Kamin auf mich und ich lies sie erst schlafen gehen wenn sie ein wenig von dem Obst verzehrt hatte.

Two futures and only one pastWhere stories live. Discover now