11. Kapitel

24.8K 793 29
                                    

Grace McCormac

Ich frage mich die ganze Zeit schon, warum ich mich so aufbrezle? Ist doch bloß Marvin. Ich meine, ich will ja nicht mal was von ihm. Ich mache das alles nur wegen meinem Auto, kein Hintergedanke, nichts. Jedes andere Mädchen würde wie wild im Zimmer herumlaufen, den Kleiderschrank auf den Kopf stellen und sich vor lauter Nervosität die Fingernägel abknabbern. Aber von dem bin ich weit entfernt.

Ich habe mir ein schwarzes kurzes Kleid angezogen, meine langen Haare leicht gewellt und meine knallroten Pumps hervorgeholt. Ich stehe vor dem Spiegel, streiche mein Kleid glatt und betrachte mich. Ich spiele mit dem Gedanken eine Hose und ein schöneres Shirt anzuziehen. Ich weiß ja nicht mal was er mit mir vor hat.

Plötzlich werde ich doch etwas nervös. Nein, nicht weil Marvin Scott gleich vor meiner Tür stehen wird, sondern, weil ich noch nie ein richtiges Date hatte. Ja ich gebe es zu, ich hatte noch nie ein Date. Hatte ich auch nicht vermisst, ich meine ich brauche keine Jungs. Meine Freunde reichen mir um das Leben zu genießen, ein Freund steht doch da nur im Weg.

Ich entscheide mich für das Kleid, also schnappe ich mir meine kleine Tasche und verlasse mein Zimmer. Mit meinen roten Hacken an den Füßen, klimpere ich die Treppe runter und gehe in die Küche zu meinen Eltern.

Als ich eintrete, bleiben sofort ihre Blicke an mir hängen und ich werde noch nervöser, als ich schon bin. Irritiert begutachteten sie mich.

Sofort zupfe ich an mir rum. „Was? Passt was nicht?",frage ich sie und sehe sie erschrocken an.

Meine Mum lächelt sofort. „Nein, du siehst bezaubernd aus.",beruhigt sie mich. Erleichtert lasse ich meine Schultern sinken.

Mein Dad erhebt sich von dem Sessel und geht zur Küchentheke. „Sollte ich mal den Jungen genauer ansehen?" Typisch Dad. Wenn es nach ihm geht, habe ich erst mit 25 mein erstes Date, weil er der Meinung ist, dass sie in diesem Alter alle nur das gleiche wollen. Zu seiner Erleichterung, bin ich der gleichen Ansicht.

Ich verdrehe die Augen und verschränke die Arme vor der Brust. „Nein Dad, du musst dir den Jungen nicht genauer ansehen. Nicht nötig, es ist nämlich kein richtiges Date.",erkläre ich ihnen.

Die beiden blicken mich wieder an und ziehen die Augenbrauen nach oben. „Ach ja? Was dann?",fragt meine Mum verdutzt nach.

„Na ja irgendwie schon, aber ich will ja nicht mal was von ihm. Ich tue das alles nur, damit ich mir ein neues Auto kaufen kann.",erkläre ich ihnen weiter.

„Du verlangst Geld von den Jungen, wenn er mit dir ausgehen will?",hackt mein Dad schockiert nach.

Ich muss lachen. „Dad, mach dir keine Sorgen. Ich weiß schon was ich tue.",beruhige ich ihn. Plötzlich ertönt die Klingel und ich verlasse die Küche.

„Darf ich ihn mir wenigstens mal ansehen? Ich will wissen, ob meine Tochter auch einen guten Geschmack hat.",ruft mir meine Mum hinter her.

Ich bleibe noch mal kurz stehen und stecke den Kopf nochmal zur Tür rein. „Nein Mum, nicht nötig.",versichere ich ihr und lächle.

Ich eile zur Türe und öffne sie.

Vor mir steht ein wahnsinnig gut aussehender Marvin Scott. Locker und selbstbewusste steht er da und hat sein bestes Lächeln aufgesetzt. Kann mich bitte jemand auffangen?

„H...Hey.",sage ich nur knapp und zwinge mich ebenfalls zu einem Lächeln. Er trägt eine dunkle Jeans, die wahnsinnig gut und locker auf seinen Hüften sitzt, ein weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke. Unter seinem weißen Shirt zeichnen sich seine Muskeln ab, und ich merke wie mein Knie etwas weich werden.  Aber wie gesagt, alle Jungs wollen in diesem Altern nur das eine. Und da mache ich nicht mit. Und Marvin ist genau so einer. Er nützt sein Aussehen um die dummen Hühner ins Bett zu bekommen. Es scheint ja auch zu funktionieren, aber nicht bei mir. Es braucht schon mehr als nur ein gutes Aussehen und ein umwerfendes Lächeln, um bei mir Eindruck zu machen.

„Du siehst hübsch aus.",sagt er. Sein Blick wandert langsam an meinem Körper hinab und schließlich blickt er mir wieder in die Augen. Kurz starren wir uns nur dämlich an doch ich reiße mich aus dieser Starre.

„Wollen wir?",sage ich knapp und schließe hinter mir die Tür, bevor meine Eltern noch kommen und Marvin anglotzen.

„Ja gerne." Marvin hält mir seine Hand hin, damit ich mich einhacken kann, aber ich gehe nicht darauf ein. Mich bekommt er nicht so leicht rum. Er soll bloß mein Auto aufpäppeln und mich dann in Ruhe lassen.

Kalt gehe ich an ihm vorbei und klackere mit meinen Pumps selbstbewusst die Treppe runter. Ich höre ein leises Lachen von ihm und ich spüre wie er mir folgt.

Doch als ich sein Motorrad sehe, bleibe ich abrupt stehen. Oh Nein, bitte nicht.

Marvin geht dicht an mir vorbei zu seine Maschine und hält mir einen zweiten Helm hin.

Unglaubwürdig starre ich auf den grauen Helm.

„Was ist? Noch nie ein Motorrad gesehen?",fragt er, sichtlich belustigt.

„Ich steige nicht auf dieses Ding da. Kannst du vergessen.",mache ich ihm klar und deute neben ihm auf diese Maschine. Irgendwie wird mir gerade eine Jenas und ein Shirt sehr sympathisch. Warum hab ich bloß diese Kleid und die Schuhe angezogen? Wahrscheinlich hält er mich jetzt für dir größte Zicke der Schule. Aber eigentlich kann es mir ja total schnuppe sein, was er von mir hält. Es kann mir so was von egal sein.

„Komm schon, sei nicht so eine Spielverderberin. Ich verspreche dir, es wird dir gefallen und ich fahren auch ganz vorsichtig.",meint er ruhig und sein dämliches Grinsen ist weg.

Ich blicke zwischen ihm und seiner Maschine hin und her.

„Oh Gott, ich hasse mich dafür. Na gib schon her.",sage ich genervt und schnappe ihm den Helm aus der Hand. Im Augenwinkel sehe ich wie er siegessicher grinst.

Ich setzte mir den Helm auf und überlege fieberhaft, wie ich das mit diesem Kleid jetzt anstellen soll.

Marvin sitzt schon auf seiner Maschine und ich schwinge mich mit beiden Beinen auf einer Seite auf sein Motorrad.

Zögerlich schlinge ich meine Arme um seinen muskulösen Bauch. Als er plötzlich starrtet und los fährt, verstärke ich ungewollt den Griff um ihn.

Wo bin ich da bloß gelandet? Ich sitze mit Marvin Scott, dem großen Quaterback und bekannten Frauenheld, auf seiner riesen Maschine und fahre mit ihm zu meinem ersten richtigen Date, bekleidet mit einem kurzen Kleid und roten Pumps. Ich fühle mich schlecht und billig, aber gleichzeitig kommt ein mir ein Gefühl hoch, das sich ziemlich gut anfühlt. Der Wind pfeift durch mein Haar, vor mir ein gutaussehender Typ und unter seinem Shirt kann ich gut sein Muskeln spüren. Wenn das bloß Ash und Logan wüssten. Ungewollt muss ich etwas grinsen und versuche mich zu entspannen.

Hoffe sehr, dass ihr alles lesen könnt. Wenn nicht, gibt mir bitte bescheid.
Freue mich auf eure Meinungen, alos voten und kommentieren nicht vergessen.

Küsschen

SummerOF_Love

Addicted to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt