Kapitel 10

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Am Samstag stehe ich um elf Uhr auf. In meinen Schlafsachen, welche aus einem weißen Top und lilanen Shorts bestehen, begebe ich mich in die Küche, wo ich meine Eltern antreffe. Sie sitzen am gedeckten Tisch und mein Vater erzählt gerade von seiner Arbeit. Meine Mutter hört ihm aufmerksam zu, während sie ein Brötchen belegt. Ich setze mich zu ihnen an den Tisch und nehme mir ebenfalls ein Brötchen aus dem Korb, welches ich auf meinen Teller lege. Mein Vater beendet seine Erzählung und nun wenden sich beide lächelnd mir zu.
"Guten Morgen Prinzessin. Hast du gut geschlafen?" erkundigt sich meine Mutter bei mir.
"Ja, ich hatte einen sehr erholsamen Schlaf", antworte ich ebenfalls lächelnd.
"Das freut mich. Bist du schon aufgeregt wegen deinem Date heute Abend?" Sie wackelt mit den Augenbrauen.
"Mum!" rufe ich empört, bevor wir drei synchron anfangen zu lachen. Meine Eltern wissen von meiner Fake-Beziehung mit Tobi. Zunächst waren sie nicht besonders begeistert, trotzdem sind sie der Meinung, dass ich selbst entscheiden muss was ich tue und was nicht, und stehen weiterhin voll und ganz hinter mir.
"Also?" hackt mein Vater nach.
"Ein wenig nervös bin ich schon, schließlich ist dies mein erstes Date und ich weiß nicht ob es vielleicht komisch wird, schließlich sind wir kein richtiges Paar sondern nur beste Freunde. Außerdem habe ich Angst davor, dass Emily recht hat und Tobi auf dem Weg ist, sich in mich zu verlieben beziehungsweise sich bereits in mich verliebt hat. Denkt ihr das Date ist eine gute Idee?" Zweifelnd sehe ich zwischen meinen Eltern hin und her.
"Ich finde es ist die beste Möglichkeit um genau das herauszufinden. Wer weiß, vielleicht empfindet er ja wirklich etwas für dich? Vielleicht merkst du aber auch, dass eigentlich du diejenige bist, die sich allmählich zu verlieben beginnt? Dieser Abend wäre die perfekte Gelegenheit, um euch über eure Gefühle klar zu werden", antwortet meine Mutter. Ich nicke darauf lediglich.

Ich streiche gerade mein Kleid glatt, als es an der Tür klingelt. Kurz darauf höre ich wie die Tür geöffnet wird.
"Katelyn! Dein Freund ist da!" ruft meine Mutter.
"Mum!" rufe ich empört und höre sowohl ihr Lachen als auch das meines besten Freundes. Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel und checke mein Make-up. Lediglich Mascara und rosaner Lippenstift zieren mein Gesicht. Meine braunen Haare liegen in langen Wellen auf meinem Rücken. Dann ziehe ich die Ballerinas an und verlasse mein Zimmer.
"Wow, du siehst umwerfend aus", sagt Tobi als ich vor ihm stehe. Ich lächle verlegen.
"Danke, du siehst auch nicht schlecht aus", erwidere ich ehrlich. Für unser Date hat er sich ziemlich in Schale geworfen: Er trägt ein graues Hemd, dessen oberster Knopf geöffnet ist, eine dunkle Jeans und graue Supra Skytop.
"Für meine liebste nur das Beste", zwinkert er mir zu und grinst. Ich grinse ebenfalls, dann nehme ich eine weiße Clutch, welche bereits mit meinem Handy und Schüssel befüllt auf der Kommode im Flur liegt und wende mich meiner Mutter zu, die neben mir steht.
"Bis später", sage ich zu ihr. Sie lächelt mich ermutigend an und zwinkert. Danach lacht sie, zieht mich in ihre Arme und flüstert mir "Viel Glück" ins Ohr. Ich löse mich aus der Umarmung, winke ihr noch einmal zu und verlasse dann das Haus. Hinter mir höre ich wie meine Mutter die Tür leise schließt.

Auf dem Weg zum Restaurant nimmt Tobi irgendwann meine Hand. Ich sehe ihn fragend, aber lächelnd an. Er grinst zurück und wendet sich dann wieder nach vorn, lässt meine Hand aber die ganze Zeit, die wir schweigend dahin laufen, kein einziges Mal los.

Am Restaurant angekommen werden wir zu einem Tisch am Fenster geführt, welchen Tobi zuvor reserviert hatte.
Ganz Gentleman-like schiebt er mir den Stuhl ran, bevor er sich mir gegenüber setzt und mich warm anlächelt. Unsicher lächle ich zurück und sehe mich dann in dem großen Raum um. Fast nur Paare kann ich an den Tischen erkennen, und alle sind chic gekleidet. Dann nehme ich mir die Speisekarte zur Hand und lasse sie vor Schreck beinahe wieder fallen, nachdem ich die erste Seite geöffnet habe.
"Kannst du dir das überhaupt leisten?" raune ich meinem besten Freund zu.
"Lass das mal meine Sorge sein", lacht er und lächelt mich dann beruhigend an.

Nachdem wir beide bestellt haben (ich habe mich für Tintenfischringe entschieden, Tobi hat sich eine einfache Thunfisch-Pizza bestellt) und der Kellner die Speisekarten mitgenommen hat, lehne ich mich entspannt zurück und lächle mein Gegenüber an. Dieser sieht mir tief in die Augen, als versuche er, die Tiefen meiner Seele zu ergründen. Wer weiß, vielleicht wird der Abend ja gar nicht so schlimm.

Heute auch wieder ein kürzeres Kapitel, aber dafür vergeht nicht allzu viel Zeit zwischen den Uploads. (:

Votes, Kommentare und konstruktive Kritik sind immer gern gesehen. :) ♥
- Gina

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 25, 2015 ⏰

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