Seine Kaiserin war nun schon seit zwei Tagen tot.
Er konnte ihren gemeinsamen Sohn nicht ansehen, er wusste natürlich, dass es nicht die Schuld des Kindes war, denn es hatte sie nicht absichtlich umgebracht. Doch Dunkelheit hatte ihn fest im Griff und er war nur allzu bereit ihr nachzugeben.

"Majestät. Euer Sohn hat nach Euch verlangt."
Die Stimme eines Dieners riss ihn aus seinen wild umherwirbelnden Gedanken und entfachte eine neue Welle von Wut und Verzweiflung.

"Das ist absolut lächerlich!", herrschte Vadmin seinen Untergebenen an, Verachtung sprach aus jedem Wort und er rührte sich nicht vom Fleck.

"Ich bitte Euch, schaut, oder besser fühlt selbst", erwiderte der Diener vollkommen unbeeindruckt.

Insgeheim gestand Vadmin dem Mogronus seinen Respekt für seinen unbestrittenen Mut ein.
Genervt fuhr er von dem Fenster herum und erstarrte mitten in der Bewegung.

Eine Hebamme hielt ein Baby mit mitternachtsschwarzen Haaren und so klugen Augen, als wären es die eines Erwachsenen. Das Baby giggelte und winkte vergnügt, als es bemerkte, dass Vadmin es anstarrte.
Die Hebamme verbeugte sich hastig, doch er beachtete sie gar nicht.

Stattdessen ging er langsam auf die beiden zu und wendete keine Sekunde den Blick von dem Neugeborenen.
Das Lächeln verschwand aus seinem kleinen, runden Gesicht und es begann sich ängstlich zu bewegen.
Doch was Vadmin so faszinierte war, dass es nicht anfing zu weinen oder gar zu schreien, auch die Tage davor hatte er überhaupt nichts von dem Baby vernommen. Das war eigenartig.
Babys sollten weinen und schreien, das war normal, schließlich konnten sie noch niemanden mitteilen, was sie brauchten oder was ihnen fehlte.

Da verstand Vadim plötzlich und seine Augen glühten auf. Er riss der Hebamme das Baby aus den Händen, hörte sie überrascht aufschreien und verschwand in übermenschlicher Geschwindigkeit in seinen Gemächern.

Vadim knurrte und atmete tief aus.
Er wollte das Kind vor Frustration an die Wand werfen, - oder noch besser aus dem Fenster. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Es war etwas an dem Aussehen des Säuglings. Denn seine Haare schimmerten pechschwarz.

Vadmins besaßen dagegen keine und strahlten wie Monde. Doch Shides' Haare waren ebenfalls dunkel wie die Nacht.

Die Erinnerung an sie machte ihn weich und er befürchtete fast in Tränen auszubrechen.
Ein gestandener Mann wie er sollte nicht auf die Knie vor einem Kind oder gar dem Tod gehen hatte sein Vater ihm stets eingebläut und er rang mit sich selbst.

Einen Moment starrte er das Kind ratlos an und wurde ebenfalls aus dunklen Augen beobachtet.

Vadmins Augen funkelten gehässig auf und ihm vielen die Methoden ein, mit denen sein Vater versucht hatte ihn zu brechen. Er zweifelte keinen Augenblick dran, dass sein Kind ihn verstand. „Deine Seele ist rabenschwarz, wie dein dunkler Heiligenschein, der dich über deinem Kopf verfolgen wird.
Und weißt du, woher ich mir dessen so sicher bin? Deine Augen sind die Spiegel deiner Seele und in ihnen sehe ich, dass du nur Unglück bringen wirst."

Fireflyer mit Waffen stürmten in den Raum und umstellten die beiden. Die Frau, die ihm seinen Sohn überreicht hatte und von der er ausgegangen war, dass sie die Hebamme war, trat jetzt mit einem kampflustigen Funkeln in den Augen vor und rief Befehle an die anderen Männer.

Der Kaiser war sich sicher, dass er eines Tages ermordet werden würde, aber so? Ein kaltes Lächeln umspielte seinen Mund und seine Augen verrieten nichts.

Dann wurde es ruhig und sie sagte laut:" Ich fordere dieses Kind zurück in unsere Obhut, wo wir es beschützen können und Ihr Euch nicht weiter darum kümmern müsst. Wenn es erwachsen ist sehen wir weiter."

Vadim warf den Kopf in den Nacken und lachte spöttisch. Er hatte mit allem gerechnet, aber mit einer so kindischen Aussage? "Ihr wollt mir Befehle erteilen? Das Ihr es überhaupt wagt hier einzudringen!"
Sein Bedürfnis zu lachen war ihm vergangen und er wollte nur noch seine Ruhe haben. Sollten sie doch das Kind nehmen.

„Wer seid Ihr, Weib?" Denn ohne einen Namen, würde er sie nirgendwo hin verschwinden lassen.
Schließlich gaben Namen Macht über Fireflyer, das galt besonders auf Oswone, wie er nur zu gut wusste.

Sie schien einen Moment zögern zu wollen, doch dann hob sie trotzig ihr Kinn, offenbar um ihrer geringen Körpergröße entgegen zusetzten. „Ich bin die Gesellschafterin der Kaiserin gewesen. Mein Name lautet Hailee Moonfield, Eure Majestät." Sie hielt seinem Blick mit einem geringschätzigen Lächeln stand und verschränkte die Arme.

Es würde niemanden kümmern, was mit dem kleinen Kronprinzen passieren würde. Also schadete es auch nicht, wenn sie ihn für ihre Zwecke gebrauchte.

Jetzt fehlte nur noch eine passende Seelengefährtin, für mögliche Trotzanfälle, wenn er älter werden würde und schon hatte sie die Kontrolle.

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Bonjour, meine Freunde:)

Wie geht's? Würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir in irgendeiner Form Feedback geben würdet, - sei es per Pn (Privatnachricht), Kommentare, Votes, etc.

Wie fandet ihr den Prolog? Kindisch?;) Reizend, um weiterzulesen? Verständlich?

-> zu Feedback zähle ich natürlich auch Rechtschreibung + Logikfehler^^

Eure sehr gespannte & neugierige

Lady_van_Darkness

Daughter of ร๓๏гเℵ  ๏รฬ๏ภє Where stories live. Discover now