Chapter 32

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Neues Update ♥ Vielen Dank für all die Kommentare, ich muss ja schon zugeben, dass ich stolz auf uns bin :D Einige kennen garantiert das Lied oben, ich habe es zum Titelsong erkoren :D Bitte stellt euch hierbei bitte folgendes vor: Louis singt die Strophen, Harry die normale Bridge (also mit and I know...), den Refrain teilen sie sich, wobei Harry ab I don't really care... singt und die letzte Bridge vor dem letzten Refrain singen sie gemeinsam. Das ist mir gestern so in den Sinn gekommen und ich musste es unbedingt teilen. Allerdings kriege ich dadurch Heulattacken, weil selbst mir dir Story so nah geht.

Harrys Mums POV:

Gemma kam total verweint von Harry wieder. Eigentlich hatte sie geplant, noch nachhause zu fahren, doch ich verbat es ihr, da sie am ganzen Körper zitterte und kaum ein Wort rausbrachte. „Ich werde ihn so vermissen, Mum",beklagte sie sich in meinen Armen. Auch mir rollten einige Tränen über die Wangen und ich küsste ihr die Stirn. Meine große Tochter lag wieder auf meinem Schoß. Das letzte Mal hatte sie das getan, als sie total betrunken von ihrer Schulabschlussfeier wiedergekommen war. Auch wenn ich damals den ständigen Geruch von Erbrochenem in der Nase gehabt hatte und Mühe hatte, Gemma ins Bett zu bugsieren, war mir dieses Ereignis lieber gewesen. Na ja. Harry machte uns alle wieder um einiges jünger. Auch Robin hatte gestern verkündet, er wolle wieder mit dem Joggen anfangen, welches er irgendwann einmal aufgegeben hatte, aus Zeitgründen. Doch jetzt tat er es wieder, ich vermutete, um sich zu beweisen, dass er noch am leben war. Jetzt, wo der Tod so zum Greifen nah war. „Mum, Harry verletzt sich selbst." Das riss mir komplett den Boden unter den Füßen weg. „WIE BITTE?!", schrie ich aufgebracht und warf sie fast vom Sofa, mit solch einem Schwung sprang ich auf. Sie nickte niedergeschlagen und schluchzte wieder. Ich versuchte, zu atmen und hielt mich am Türrahmen fest. Okay, ich weiß, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene das Bedürfnis verspüren, sich zu ritzen, doch in Harrys Fall schien es mir nochmal dramatischer, immerhin konnte er nicht sehen, ob er zu tief schnitt oder nicht. Und natürlich zerriss es mir das Herz, daran zu denken, dass mein einziger Sohn, der sowieso schon genug Leid ertragen musste, sich zusätzlich absichtlich weh tat. „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?!", keifte ich und war drauf und dran, zum Telefon zu stürmen, aber sie hielt mich fest. „Mum, er weiß nicht, dass ich es weiß. Ich wollte dich nicht belasten..." „Das tust du aber JETZ!", bemerkte ich scharf. Sie schlang ihre Arme um mich. „Mum... das ist doch auch schwer für mich. Und Mr. Tomlinson war auch betroffen." Mein Herz blieb stehen. Mr. Tomlinson. Ich Blödmann hatte seine Hilfe abgeschlagen. Er hätte vielleicht doch etwas ändern können. Aber nun war es eindeutig zu spät. Und so fiel ich ein in das Weinen meiner Tochter und wünschte mir einmal mehr, das Universum wäre gnädiger mit mir gewesen.

Ich quälte mich die folgenden Tage und haderte mit mir, ob ich Harry über meine Kenntnis aufklären sollte oder nicht. Und auch wurde mir mit jedem Blick auf den Kalender schlecht. Am Dienstag rief ich ihn dann doch an, allerdings meldete sich nur der Anrufbeantworter, was mich nervös machte, aber ich beruhigte mich, dass auch er noch das Recht auf Privatsphäre und ein Leben hatte. Obwohl er mir bei Letzterem wohl eher nicht zustimmen würde. Eine halbe Stunde später, ich saß gerade mit Robin auf der Couch und sah die Nachrichten, klingelte das Telefon. Ich hastete zu ihm, doch es war nicht Harry, sondern mein Freund Thomas, der kürzlich Geburtstag gefeiert hatte. „Hallo Anne, ich entschuldige mich für die späte Störung, aber Ethan hat gesagt, Harry hätte bei seinem Besuch etwas vergessen, hatte allerdings nicht seine Nummer."

„Kein Problem, du störst nicht. Was ist es denn?"

„Ein Taschenmesser, welches ihm anscheinend aus der Hosentasche gefallen ist."

Mir wurde schwindelig. Er trug sein Werkzeug also auch noch bei sich. Trotzdem riss ich mich am Riemen und erwiderte: „Okay, magst du es mir morgen Abend vorbeibringen, ich könnte gleichzeitig was zu essen machen."

„Das hört sich gut an. Ist es okay, wenn Susan mitkommt?"

„Selbstredend. Also morgen um sieben?"

„Ja, bis dann."

Das Essen verlief gut, ich amüsierte mich sogar, aber als Thomas und Susan gegangen waren, erinnerte ich mich, welche Mission ich nun hatte. „Und du willst wirklich nicht, dass ich mitkomme?", hakte Robin zum hundertsten Mal nach, als ich meinen Mantel anzog. „Nein Schatz, ist schon gut. Es ist schließlich schon kurz vor zehn und du musst morgen früh raus. Geh ruhig schlafen, ich schleich mich später dazu, okay?" „Wenn du meinst. Fahr vorsichtig!" Er küsste mich noch kurz, bevor ich die Haustür hinter mir zufallen ließ. Die Straßen Londons waren ungewöhnlich leer, was mir beinahe Angst bereitete, mich aber auch schneller zu Harry kommen ließ.

Ich hatte meinen Besuch nicht angekündigt, weshalb ich ihn aus dem Bett holte. „Mum... was machst du hier?", fragte er verschlafen und rieb sich gähnend die Augen. „Wir müssen reden." Ich trat in die dunkle Küche und das erste, was mir auffiel, als ich das Licht anmachte, war der völlig zerkratzte Tisch. Oh. „Und worüber?" Ich drehte mich zu Harry um und erlitt den nächsten Schock: Er trug ein kurzes Shirt, welches all seine Narben und Wunden offenbarte, welche sich über seine Arme schlängelten und sich mit den Tattoos vermischten. Ich tat einen Schritt auf ihn zu. „Darüber." Meine Fingerspitze wanderte über die Verletzungen. Er erblich. „Mum ich..." „Ethan hat dein Messer gefunden." Ich drückte es ihm in die Hand und er wurde immer fassungsloser.

„Harry, ich weiß nicht, wie sich so etwas anfühlt und ob es dir hilft, den seelischen Schmerz zu verkraften, aber ich würde alles dafür geben, um dich davon abzuhalten." Er biss sich auf die Unterlippe. „Du hast es doch auch früher nicht getan...", flüsterte ich und legte meine Arme um seine Taille, die in der letzten Zeit auch um einiges schmaler geworden war. „Ich weiß.. ich kann einfach nicht mehr..." Er weinte leise und ich lehnte meine Stirn gegen seine. „Du vermisst Louis, kann das sein?" Er nickte vorsichtig, bevor er vollends zusammenbrach. Und in dieser Nacht erlaubte er mir, dass ich bei ihm blieb und seinen Rücken streichelte, bis er eingeschlafen war.


Blind vor Liebe. Larry AU ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt