Chapter 30

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A/N: Aaaaalteeer 'Drag me down' ist ja mal so was von geil. Bin mega stolz auf die Jungs :D Viel Spaß nun mit Chapter 30, ich hoffe, ich quäle euch nicht allzu sehr. Stay curious ♥

Louis' POV:

Ich gebe es zu: Ich war total angepisst, dass Harry mich ignorierte, vor allen Dingen, weil ich mir bei genauem Überlegen nicht vorstellen konnte, dass er mich tatsächlich abgeschrieben hatte. Doch auf der anderen Seite: Warum denn nicht? In drei Wochen würde er sterben. Das wurde mir bewusst, als ich am nächsten Morgen beim Kaffeekochen einen Blick auf meinen Wandkalender warf. Scheiße. Der Tag war rot umrandet. Normalerweise tat ich das nur bei den Jahrestagen mit Niall. Nun ja. Dieses Ereignis war wohl das genaue Gegenteil: Es bereitete mir Bauchschmerzen, Angst und Unbehagen. Ich war so ein verdammter Feigling gewesen und hatte ihn fallengelassen, auch wenn er es auf gar keinen Fall verdient hatte. Die Türklingel riss mich aus meinem Trübsal, Steve und Brooke waren zum angekündigten Frühstück gekommen. Vielleicht konnten die zwei mir mit ihrer üblichen guten Laune aufheitern. Auch hier war das Gegenteil der Fall. Das Gespräch zwischen Schokocroissants, Rührei und Kaffee verlief wie folgt:

Brooke: „Ach wie geht es eigentlich deinem kleinen Freund Harry?"

Steve: „Ja genau, hat ihm die Aufnahme gefallen?"

Ich: „Ich hab länger nicht mit ihm gesprochen. Keine Ahnung."

Brooke: „Was? Warum? Ihr scheint euch ziemlich blendend verstanden zu haben."

Ich: „Echt? Geht so."

Steve: „Komm schon, lüg nicht. Ich hab doch gesehen, welche Blicke ihr euch immer zugeworfen habt. Ein Wunder, dass Niall nicht vollkommen eifersüchtig wird!"

Ich * auf die Lippe beiß *: „Ist er aber nicht. Und ich hab ihm überhaupt keine Blicke zugeworfen!"

Steve: „Doch hast du, du kannst es nicht leugnen. Aber hey, war ist denn passiert?"

Ich * kurz vor dem Heulen, weil mir der rote Kasten auf dem Kalender einfällt*: „Müssen wir drüber sprechen?"

Brooke: „Aber..."

Ich: „NICHTS ABER ICH WILL NICHT ÜBER IHN REDEN, OKAY??? WENN IHR EUCH SO BRENNEND FÜR IHN INTERESSIERT: ANFANG DEZEMBER FINDET IHR IHN IN DER SCHWEIZ BEIM SELBSTMORD BEGEHEN, DANN KÖNNT IHR IHN JA SELBST FRAGEN, WIE ES IHM GEHT!"

Die Stille, die darauf folgte, war unerträglich. Meine Lungen brannten und ich presste mir die Handfläche auf den Mund, um mein Schluchzen zu unterdrücken. Brooke sah mich entgeistert an. „Wie bitte?", hauchte sie ungläubig und rutschte langsam vom Stuhl, um zu mir zu kommen und mir ihren Arm um die Schultern zu legen. Ich konnte mich nicht länger zusammenreißen und heulte in ihre Armbeuge, während sie mir beruhigende Worte zusprach. Steve schluckte ein paar Mal, räusperte sich dann und sagte: „Krass. Mann, das tut mir richtig leid... Wusstest du es damals schon?" Er griff nach meiner Hand und drückte sie bemitleidend. Ich nickte und erzählte den beiden in knappen Worten, was in der letzten Zeit alles vorgefallen war. „Ach du Scheiße, das klingt wirklich übel. Können wir nicht vielleicht irgendwas für ihn oder dich tun?", schlug Steve vor, doch ich konnte das nicht beantworten, da ich im Moment so durcheinander war, dass ich mich kaum konzentrieren konnte. Also steckten mich die beiden doch tatsächlich ins Bett, kochten mir netterweise Tee und übernahmen das Aufräumen, während ich in einen unruhigen Schlaf verfiel, der mich aber zum Glück wieder zurück auf den Boden brachte.

Am Mittwoch war es dann soweit: Niall wurde entlassen. Er machte zwar unsichere Schritte, doch es ging ihm um einiges besser. Zayn hatte sich sogar extra freigenommen (okay, er war selbstständiger Künstler, da geht das wahrscheinlich einfach), um uns zu Nialls Wohnung zu fahren. „Freust du dich auf zuhause?", wollte Zayn wissen und blickte lächelnd in den Rückspiegel. Niall, der es sich neben mir auf dem Rücksitz bequem gemacht hatte, nickte. „Ja... und ich hab das erste Mal wieder Hunger", murmelte er und ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Er schien wirklich schon wieder der Alte zu sein.                                                                                                                                                                              In seiner Wohnung angekommen zauberte Zayn schnell ein paar Omelettes, während ich Niall half, sich umzuziehen und seine dreckige Wäsche in die Waschmaschine zu stopfen. Zusammen setzten wir uns danach in die Küche, um zu essen. Niall hatte ein paar motorische Schwierigkeiten, weswegen ich ihm das Omelette in kleine Stücke schneiden musste. „Das ist das einzige, was ich nicht kann", lachte er heiser und hob seinen Gipsarm demonstrativ in die Höhe. Doch nicht nur dabei hatte er Probleme. Im Laufe des Tages wurde ihm häufiger schwindelig und er musste ein stützendes Korsett tragen, damit die Rückenschmerzen halbwegs erträglich waren, was ihm allerdings bei bestimmten Liegepositionen die Luft dezent abschnürte. Und ich muss ehrlich sein: In den folgenden Tagen dachte ich nicht an Harry, sondern war voll und ganz mit Niall beschäftigt. Ich kutschierte ihn überall herum, gab mein bestes im Kochen und half ihm überall, wo es nötig war. Doch da er nicht vergessen hatte, was vor dem Unfall geschehen war, bestand er Samstagmorgen darauf, Details zu erfahren, was ich getan hatte, als ich nach unserem großen Streit gegangen war.

„Oh Gott... ich bin zu Harry gegangen" , gab ich zu, doch er schien es erwartet zu haben. „Okay. Und dann ward ihr wahrscheinlich mehr oder weniger zusammen, stimmts?" „Ja", flüsterte ich, weil ich mich plötzlich schämte. Ich wusste nicht wofür. Dafür, dass ich Niall hatte fallen lassen oder Harry. Garantiert beides. „Und als ich ins Krankenhaus kam? Hat Harry mich besucht?" „Nein, erst wollte ich nicht, dann er nicht. Wir.... haben keinen Kontakt mehr und ich hatte auch sofort gekündigt. Ich wollte voll und ganz für dich da sein." „Also bist du aus Mitleid zurückgekommen." Es war keine Frage, sondern eine Aussage, so als sei er sich dessen schon bewusst. Und das haute mich um. „Nein...", stammelte ich, doch geriet ins Straucheln. Hatte er Recht?

Mensch entscheid dich mal! Du bist wirklich ein Feigling! Kannst dich nicht für einen Mann entscheiden und spielst stattdessen mit ihren Gefühlen. Du solltest dich schämen! Pass auf, dass du nicht auch noch zum Lügner wirst. Ich hätte ein neues Tattoo für dich: Ich lasse Leute ins Unglück rennen und bin so dreist, meinen Verlobten zu betrügen und dann aber meine Affäre im Stich zu lassen. Aufgepasst: Ich bin ein schlechter Liebhaber.


Blind vor Liebe. Larry AU ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt