Inexplicable feelings

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,,Brian ich..." fang ich an, wurde aber sofort von dem Größeren unterbrochen.
,,Gern geschehen!
Im Ernst, du musst dich nicht dafür bedanken.
Das hätte ich doch für jeden gemacht."
Mit diesen Satz steht er auf und verstaut die Box wieder in das Badezimmer, während ich ihn enttäuscht hinterher schaue.
Ich dachte mir bereits, dass er es vielleicht nur gemacht hat, weil er sah, dass es eine Notsituation ist.
Es war wie früher gewesen, als ich fast vergewaltigt worden bin und er mich aus Solidarität rettete, obwohl er mich hasste.
Es allerdings so klar aus seinem Mund zu hören, trifft mich doch mehr, als gedacht.

Ich stehe von der Couch auf und will in mein Zimmer flüchten, als ich aufgehalten werden, weil Brian meinen Namen schreit.
,,Was hältst du davon, wenn wir uns einen gemütlichen Abend machen?"
fragt mich der Größere aufeinmal und sieht mich erwartungsvoll an.
Etwas unsicher, ob er die Frage ernst meint, schaue ich in sein Gesicht, dass aber keine Andeutungen macht.
,,Jetzt schau mich nicht so verwirrt an!
Glaubst du nicht, dass ich mich genauso fühle und das zwischen uns nicht deuten kann? Ich..."
Er bricht seinen Satz selbst ab und wendet sich von mir ab, um auf den Boden sehen zu können.
Daraufhin entschuldigt er sich und setzt an, um zu gehen, doch mein Körper reagiert schneller.
Schnell packe ich ihn am Handgelenk und ziehe ihn näher zu mir, sodass wir dicht voreinander stehen.
,,Ich weiß ja nicht, wie du dazu stehst, aber ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen und herausfinden, was zwischen uns ist."

Einige Sekunden vergehen, indem wir beide uns wieder einmal einfach nur in die Augen schauen und ich komm zum Entschluss, dass sich nicht nur in unseren Blick etwas geändert hat.
Allgemein unsere Art miteinander umzugehen und auch unsere Gefühle, wandelten sich.
Vermutlich ist es dennoch einfach zu früh, es uns beide einzugestehen.
Ich bin mir sicher, dass wir dafür aber noch genügend Zeit haben.
Es hat Zeit, aus unserer äußerst verschiedenen Parieren herauszukommen und uns besser kennenzulernen.
Wir haben beide noch viele Dinge, mit denen wir erstmal fertig werden müssen, bevor wir uns richtig aufeinander einlassen können.
Erstmal sollten wir zulassen, dass wir zusammen Zeit verbringen möchten und wenn dann der Moment gekommen ist, an dem wir sicher sind, können wir weiter schauen.
Denn Brian und ich haben eines gemeinsam, wir sind sehr verschlossene Personen, die sich eine Mauer aufgebaut haben.

Viele Menschen bauen sich eine perfekte Fassade auf.
Das kann aus Angst, Scham oder wiederum auch aus einem Trauma oder Erziehung stammen.
In einem gewissen Maße hat das jede Person, nur ist es unterschiedlich, wie lang die Dauer beträgt, diese zu durchbrechen.
Die Fassade ist nicht zwingend falsch, da sie als eine Art Schutzwall dient, die die Person davor schützt, verletzt zu werden.
Bei einigen Menschen ist diese Fassade jedoch sehr ausgeprägt, weil sie vieles verdrängen und irgendwann gar nicht mehr wissen, was sich vor und hinter der Mauer verbirgt.
Ab diesem Punkt wird es für andere Menschen auch schwierig, an die Person heranzukommen.
Diese Problematik steht zwischen uns und dass müssen wir erstmal lösen.

,,Also, wie sieht es mit deinen tänzerischen Fähigkeit aus?
Einen kleinen Eindruck hab ich bereits bekommen dürfen, doch heute mach ich dich fertig.
Mach dich gefasst, auf eine Runde Just Dance, Wuhu."
Ich witzele etwas herum, indem ich zu tanzen beginne und dann Brian in eine Drehung ziehe, die er zwingend zulässt.
Mein Ziel ist es den betrügt aussehenden Mann vor mir wieder in bessere Stimmung zu versetzen.
Ohne auf eine Zustimmung zu warten, stelle ich das Spiel ein, quetsche ihm den Controller in die Hände und wähle mich als ersten Spieler aus, der auch die Endentscheidung der Songs ausfällt.
Glücklicherweise hilft die Tablette von vorhin und um den Größeren eines auszuwischen, stelle ich keinen gewöhnlichen Song ein, sondern ,,Gentleman" von PSY.
Wer diese Legende nicht kennt, der hat was verpasst, den nicht nur der Song ist für seinen Geschmack seltsam cool, sondern auch der Tanz, indem man wie Volltrottel herum hüpfen muss.
Schnell stelle ich mich in die Anfangsposition, was mir mein Mitbewohner dann auch nach machte, als er bemerkt hat, dass sein böser Blick nichts an meiner Entscheidung ändert.
Wie zwei Kängurus fangen wir an, herum zu trotteln und elegant die Tanschritte auszuüben, was eher nach einer Mischung aus ,,Ich sterbe gerade" und ,,Ich muss dringend aufs Klo" aussieht.
Was soll man sagen?
Wir sind halt untalentiert.

I Like Me Better when i'm with you Where stories live. Discover now