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-Annabeth-

,,Und denk dran: Wir erledigen schnell unseren Auftrag und danach verschwinden wir.", sagte ich zu meinem Freund Percy, der neben mir lief und etwas schmunzelte.

Union City, New Jersey. Wir waren hergeschickt worden, um ein Halbblut ins Camp zu bringen. Es war Ende August, die Schule hatte bereits wieder angefangen. Percy und ich würden für einen Tag auf der Union City High School sein, um hoffentlich mit dem Halbgott oder der Halbgöttin nach Camp Half-Blood zurück zu kehren.

,,Haben wir irgend eine Ahnung, wie unsere Zielperson aussieht?", wollte Percy wissen und durchlöchterte mich mit seinen seegrünen Augen. Leicht frustriert schüttelte ich den Kopf. ,,Leider nein. Wir wissen nur, dass sie in die 12. Klasse dieser Highschool geht."

Es war sowieso schon schwierig genug, ein Halbblut unversehrt ins Camp zu bringen. Wusste man jedoch nicht, wer besagte Person war, konnte sich die Suche und Rettung durchaus schwieriger gestalten.

Erneut schmunzelte Percy, nahm diesmal meine Hand. Ich sah in seine Augen. Ich hatte wohl zu viel gegrübelt und ihm war das aufgefallen. ,,Du machst dir zu viele Sorgen. Es wird alles gut gehen, Neunmalklug.", versicherte er und ich war ihm wirklich dankbar für seine Zuversicht.

Leicht lächelnd zog ich ihn in einen kleinen Kuss, bevor wir von der Schulklingel unterbrochen wurden. ,,Na schön, dann lass uns mal in den Unterricht gehen.", sprach ich und lief mit Percy zu unserem Klassenraum. Dank des Nebels dachte hier jeder Schüler und Lehrer, dass wir ganz normale Schüler der Schule waren.

Im Klassenraum angekommen, setzten wir uns an einen freien Tisch und sahen uns unauffällig in der Klasse nach in Frage kommenden Personen um. Es war eine typische Klasse einer Highschool. Gruppen von Mädchen und Jungs, die miteinander redeten und sich über die Geschehnisse ihrer Ferien austauschten.

Wirklich ins Auge gefallen war uns dabei niemand, bis ein blondes, sehr hübsches und schlankes Mädchen zu sprechen begann. ,,Meine Eltern und ich waren 3 Wochen auf den Malediven!", sprach sie in einem leicht arroganten Ton und bekam offensichtliche Bewunderung ihrer Clique.

Die ganze Art, wie sie aussah, sprach und sich im Allgemeinen gab, erinnerte mich sehr an Drew Tanaka, Tochter der Aphrodite und ehemalige Hüttenälteste von Hütte 10.

Die Stimme des blonden Mädchens riss mich erneut aus meinem Gedanken und bewirkte, dass mein Fokus wieder voll auf ihr lag. Sie hatte sich dieses Mal umgedreht und sprach mit einem Mädchen, welches genau hinter ihr, alleine, an einem Tisch saß.

,,Und du? Wo warst du im Urlaub?", fragte sie spöttisch und ihre Freundinnen kicherten, während sie einander ansahen, als müssten sie sich das Lachen mit größter Mühe zurückhalten. Das angesprochene Mädchen sah zur Blonden auf- und sagte nichts.

,,Komm schon, Tracy. Du weißt doch, dass sie arm ist.", lachte eine von Tracy's -so hieß sie also- Freundinnen. Tracy leierte mit den Augen, war aber noch immer auf das braunhaarige Mädchen vertieft.

,,Rede doch mit mir, Ophelia." Sie klimperte mit ihren Wimpern und legte eine nette Miene auf. Ophelia. Das war der Name des anderen Mädchens. Als diese wieder nicht antwortete, seufzte Tracy.

,,Schade. Naja.", sagte sie und warf dann einen Blick auf den Tisch. Dort lag ein aufgeschlagenes Buch, welches gleich von Tracy inspiziert wurde. Abwertend und zögerlich nahm sie es hoch, als würde sie sich davor ekeln. Sie schaute auf das Cover.

,,ΗΛΙΑΣ?", las sie vor und runzelte die Stirn. ,,Du liest ernsthaft ein Buch über Haie?" Ophelia sah ihr in die Augen und musste sich scheinbar ein Schmunzeln unterdrücken. Auch Percy und ich sahen uns verwirrt an, da wir ebenfalls nicht glauben konnten, dass es ein Sachbuch über Haie sein konnte. Leider saßen wir zu weit entfernt, um zu sehen, was in dem Buch geschrieben war.

Der Schatten Der SonneWhere stories live. Discover now