Ich drehte mich halb im Stuhl um, als er hinter mir stand und mich anlächelte. Er legte seine Hände auf meine Schultern, beugte sich runter und gab mir einen Wangenkuss.

»Hallo, Schatz«, sagte er völlig unverfroren, und ich starrte ihn einfach mit offenem Mund an. Meine Familie war verstummt und sah überrascht und gebannt zu uns.

»Äh ... ähm«, stotterte ich und merkte, wie sich ein Feuer von meinen Schultern über meinen gesamten Körper ausbreitete. Es kribbelte auf meiner Wange, und Calebs glänzende Augen, deren Blick auf mir ruhte, machten mich nervös. Was zur Hölle war das gerade?

Dann sah Caleb von mir weg und lächelte meine Familie an.

»Hayley?«, hörte ich meine Mum leise und unsicher und neugierig und gespannt fragen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

»Sie müssen Mrs Morrison sein«, vernahm ich weiter Mr Hunters selbstsichere Stimme. Er trat einen Schritt zur Seite, um meiner Mutter die Hand zu reichen. »Mein Name ist Caleb.« Er gab auch meinem Vater und meinen Geschwistern die Hand.

»Ihrer Überraschung nach zu urteilen, hat Hayley es Ihnen noch nicht gesagt?« Er drehte sich wieder leicht zu mir und sah mich an, als müsste ich wissen, wovon zum Teufel er sprach.

»Was gesagt?«, fragte Nora und sah dabei aus, als amüsierte sie sich gerade köstlich. Selten hatte meine Familie mich so sprachlos gesehen.

»Ich bin Hayleys Verlobter.«

Mir klappte die Kinnlade herunter. War das nicht schon das dritte Mal? Dieser Mann machte mich einfach wahnsinnig. Und was fiel ihm bitte gerade ein?

Ich sah zu meiner Familie, die mich fassungslos anstarrte, dann zurück zu Caleb, der mich so anstrahlte, dass ich ihm beinahe selbst abgenommen hätte, dass wir bis über beide Ohren verliebt waren.

Ich war doch gerade im falschen Film.

Und plötzlich zerriss ein herzhaftes Lachen Calebs Gesicht. Alle starrten ihn an, und er versuchte sich schnell wieder zu fassen.

»Verzeihen Sie bitte, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und Ms Morrison ein wenig auf den Arm nehmen. Sie weiß, wofür das war«, fügte er mit einem amüsierten Ton in der Stimme in meine Richtung hinzu.

Für was ...?

Das Sahneschnittchen.

Natürlich.

»Ich bin nur Ms Morrisons neuer Chef, Caleb Hunter. Es hat mich sehr gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Meine Familie sah noch immer ein wenig geschockt aus, aber wenigstens meine Geschwister konnten schon wieder darüber lachen. Perplex blickte ich sie an und wieder zurück zu Mr Hunter.

»Entschuldigen Sie bitte die kleine Störung. Genießen Sie den Abend und feiern Sie die Beförderung«, entschuldigte er sich, zwinkerte mir einmal zu und verließ unseren Tisch wieder.

Ich starrte ihm hinterher und drehte mich erst wieder zu meiner Familie, als mein Zukünftiger nicht mehr zu sehen war.

»Was war das gerade eben?«, fragte Nora mich und wischte sich eine Lachträne von ihrer Wange.

»Ich habe keine Ahnung«, meinte ich und nahm einen Schluck von meinem Wein. Einen großen Schluck. »Oder na ja, ich habe eine Vermutung.«

»Er sagte, du wüsstest, wofür das war?«, meinte Dad, der schon einen ganz roten Kopf hatte. War ich froh, dass sie das so locker nahmen.

»Ich habe es ihm wirklich geglaubt«, kam es von meiner Mum, bevor ich antworten konnte. Sie wirkte wirklich schockiert, aber nicht verärgert.

»Ich auch!« Connor hielt sich den Bauch. »Du hättest deinen Gesichtsausdruck sehen sollen, Hayley!«

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