Kapitel 50 - Verwandelt.

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Damien's Sicht:

"Ich tue genau das, was nötig ist. Es ist das Mindeste, dass es dir genauso ergeht wie mir.", brachte er hervor und ich meinte sogar eine gewisse Freude daran in seinem Blick erkennen zu können. Er genoss diese Rache förmlich, daher wurde mir bewusst, dass es eher lang und qualvoll werden würde als kurz und schmerzlos.

"Aber ich...ich habe doch nicht gewusst dass du...", stieß ich zwischen zwei keuchenden Atemzügen, die förmlich nach meiner Angst schmeckten, hervor.

Ich konnte den Satz noch nicht einmal beenden, als mir Alec mit einem kräftigen Schlag zwischen die Rippen, jegliche Luft zum Atmen aus den Lungen presste. Aufgrund des rasenden Schmerzes, der sich kurz darauf ausbreitete, entfuhr mir ein helles Stöhnen. Ich sackte für kurze Zeit zusammen, als eine Art Schutzmechanismus hob ich die Hände vor die Brust.

"Hör auf dich zu wehren. Du hast so oder so keine Chance gegen mich.", hörte ich ihn noch sagen, doch ehe ich etwas erwidern konnte, raste schon seine Faust auf mich zu.

Erst als Blut über mein Auge lief und mir die Sicht verdeckte, spürte ich die pochende Wunde jetzt auch an der Schläfe. Wie in Trance drückte ich meine Hand dagegen, doch der Schmerz wurde immer wilder, unaufhaltsamer. Die warme Flüssigkeit erreichte meine Lippen und ein unangenehmer Geschmack breitete sich auf meiner Zunge aus. Ich versuchte nicht zu schlucken, doch irgendwann konnte ich es nicht mehr unterdrücken.

Mein eines Auge war nun so beeinträchtigt, dass ich den letzten Schlag nur aus den Augenwinkeln sehen konnte. Noch immer mit der Hand auf der Schläfe um die starke Blutung zu stoppen, kippte ich nach hinten, als Alec mit seiner ganzen Wucht gegen meine Schulter schlug.

Ich konnte die Hand nicht rechtzeitig zurückziehen, sodass ich unglücklich nur auf einem Arm landete, der dem Gewicht nicht länger Stand halten konnte. Trotz meiner Benommenheit meinte ich ein Knacksen zu hören und gleich darauf jagte ein Schmerz durch meinen Körper, der alle anderen übertraf.

Ich wand mich hin und her, versuchte aufgrund der spitzen Steine nicht laut aufzuschreien. Den Arm hatte ich um den anderen gelegt, ich hob ihn, da das Blut sowieso neben mich auf die Straße tropfte und die Blutung nicht zu stoppen war.
Alles um mich herum drehte sich und ich war mir sicher, dass das Blut beinahe die Hälfte meines Gesichtes verdeckte.

Angstschweiß mischte sich hinzu als Alec sich über mich beugte, in seiner Hand konnte ich die Umrisse eines spitzen Gegenstandes erkennen. Doch meine Augen schlossen sich immer mehr, das viele Blut drückte meine Lider nach unten und ich keuchte, rang nach Atem um nicht zu ersticken.

"Ich kann dir versichern, schmerzfrei wird das mit Sicherheit nicht." Ich war mir sicher, dass er die Worte nur gemurmelt hatte, aber in meinen Ohren dröhnte jedes einzelne Wort wie ein betäubender Schrei. Die Straßenlaterne warf einen Schatten über uns, aber ich konnte nicht genau hinsehen um zu erkennen, was Alec genau tat.

Dann, als sich das Licht in der Klinge widerspiegelte, sah ich das funkelnde Messer in seiner Hand, das er mit einem hämischen Lächeln auf den Lippen umher schwang. Seine Finger umgriffen den Griff so fest, dass sie sich bereits weiß färbten.

Auch wenn ich halb blind von der roten Flüssigkeit um meine Augen war, sah ich, dass wie er es drehte, sodass die Klinge nach unten zeigte. Silbern leuchtete sie im fahlen Schein der Lampe, seine Silhouette verblasste vor meinen Augen immer mehr.

Wie auf ein lautloses Zeichen schlossen sich meine Augen ganz, ich bekam sie nicht mehr auf, egal wie viel Kraft ich auf wendete. Ich vernahm weit entfernt das Zischen eines Gegenstandes, das den Wind schneidet und dann ein kurzes Ziehen in meiner Brust.

"Ich schwöre dir bei Gott, ich werde dir genau denselben Schmerz zufügen wie du mir. Und mit deiner kleinen Freundin fange ich als erstes an." Ganz leise erreichen die Worte flüsternd mein Ohr, aber ich bin schon zu weit entfernt um sie wahrzunehmen.

Ehe ich mich versehe, taucht sich der Himmel in ein tiefes Schwarz und vor mir verlaufen die Farben bis ich das Bewusstsein verliere und die warme Flüssigkeit überall an meinem Körper spüre.

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Anmerkung:

Das war das LETZTE Kapitel der Rückblende, die VOR der eigentlichen HANDLUNG geschehen ist.

Eigentlich sollte es die Verhältnisse, die Beziehung zwischen den beiden Zwillingen erklären, doch da viele dadurch verwirrt werden, habe ich vor etwas zu ändern.

Wenn das BUCH FERTIG ist ( keine Sorge ein paar Kapitel dauert es schon noch! ) werde ich diese Rückblenden dann einfügen wenn ZOEY das alles von Damien selbst erfährt.

WAS haltet ihr davon?

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