Es sind bereits einige Tage vergangen, in denen Fynnik mich allerdings nicht aus den Augen lässt. Da ich nicht ins Krankenhaus wollte, hat er mir verboten zu verschwinden. Im Prinzip hat er mir einen Hausarrest erteilt, den ich allerdings belustigt hinnehme.
Meine Assistentin hält mich auf dem Laufenden, wie die Bauarbeiten auf meinem Grundstück laufen, nachdem mein Vater mich so hinterhältig angreifen ließ. Ein Glück, dass zu diesem Zeitpunkt Mary und Adrian erst auf der Rückreise ihrer Flitterwochen waren und keiner verletzt wurde. Und, dass ich mich in diesem Moment nicht in der Bibliothek befand, sodass all meine Bücher sich weiterhin in einem tadllosen Zustand befinden.
Mittlerweile hat Fynnik mir erzählt, dass er hier gemeinsam mit seiner Schwester wohnt und eine sechsjährige Tochter hat. Da sie allerdings die paar Tage außer Haus sind, sind wir uns nicht weiter begegnet. Meine Wunde ist bereits wieder verheilt und ich muss Fynnik ständig dazu überreden, dass ich mir selber den Verband wechseln kann.
Zwischendurch ist er trotzdem mal einkaufen, für sich und seine ältere Nachbarin die Straße runter. Die Zeit nutze ich, um auf meine Weise wieder zu kräften zu kommen.
Meine Finger streichen Fynn durch sein blondes Haar, während er seelenruhig neben mir schläft. Die Sonne flutet sein Schlafzimmer und ich kann die Vögel draußen hören, die seit dem Sonnenaufgang erwacht sind und heiter zwitschern. Ich sehe auf den jüngeren herab und muss bei seiner entspannten Erscheinung schmunzeln. Er sieht so friedlich und erholt aus.
Doch das Grinsen weicht mir schnell von den Lippen, als ich höre, wie sich die Tür des Hauses öffnet. Kurz darauf ertönen leichte, aber schnelle Schritte, die die Treppe hinaufrennen und kurz darauf wird die Tür aufgerissen.
Ein kleines Mädchen steht im Türrahmen, mit geöffnetem Mund und einem breiten Lächeln, welches ihre Zahnlücke preisgibt, als wollte sie gerade etwas sagen. Blonde Haare stehen ihr wirr vom Kopf ab und reichen ihr fast bis zu den Hüften. Ihre Augen sind in einem genauso kräftigen grün wie die von Fynnik und viele kleine Sommersprossen verteilen sich auf ihrer Stupsnase und einem Teil ihrer Wangen. Ihre zarte Gestalt ist in ein hellblaues Kleid gehüllt und aus großen Augen sieht sie mich an.
Sie mustert mich genauso sprachlos, wie ich sie. Allerdings bricht sie als erstes die Stille zwischen uns.
"Wer bist du denn? Das ist nicht dein Bett. Und du wohnst auch nicht hier.", sagt sie misstrauisch und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. "Nur eine Mama und ein Papa schlafen zusammen in einem Bett. Bist du etwa ein Papa?"
Bei ihrem Anblick verziehen sich meine Lippen zu einem amüsierten schmunzeln und ich schlage die Bettdecke beiseite, um aufzustehen. Dabei achte ich darauf, Fynnik nicht zu wecken. Damit ich die Kleine nicht noch mehr verstöre, greife ich nach einem schwarzen Shirt und ziehe es mir schnell über. Chelsea hat mir ein paar legere Klamotten bringen lassen, während sie die Arbeit auf meinem Grundstück beaufsichtigt.
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Better with you (BoyxBoy)
Teen FictionFynnik nutzt mit seinen 24 Jahren bereits die zweite Chance, die ihm das Leben gibt. Seine ältere Schwester und deren Tochter, sind die einzigen die ihm an Familie geblieben ist und er klammert sich mit allem was er hat an seinen Beruf, um nicht ern...