Kapitel 49 ~ Wir machen einen Tagesausflug zum Tartarus

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Hallo :D
Hier das neue Kapitel :)
Ich hoffe, es gefällt euch

LG Jackiiiee

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CAT

Liam mochte mich also doch. Ein breites Grinsen stahl sich über mein Gesicht, als ich an den Moment ein paar Minuten zuvor dachte. Für mich hätte jetzt die Welt untergehen können und ich wäre trotzdem glücklich gewesen.

Ich warf einen kurzen Blick zu Liam hinüber, der allerdings stur geradeaus starrte. Er kniff die Augen zusammen um einen Punkt am Horizont zu fokussieren.

Ich folgte seinem Blick und erkannte sofort das, was er sah: den ebenerdigen Vulkan, der geheimnisvoll, aber auch irgendwie angsteinflößend in der Ferne auf uns wartete. Und wir hielten direkt darauf zu! Es konnte nur der Tartarus sein, der noch tiefer in die Unterwelt hinein führte. Dort kamen nur die verlorenen Seelen der bösen Menschen auf der Erde hin. Und jetzt anscheinend auch wir.

Unaufhaltsam näherten wir uns dem Vulkan durch immer dichter werdende schwarze und rote Rauchschwaden, die mich husten und würgen ließen.

Langsam wurde ich müde, auch wenn wir nich nicht besonders weit gegangen waren. Meine Füße taten weh und seit einer Weile spürte ich ein schmerzhaftes Stechen in der Seite. Den anderen schien es auch nicht besser zu gehen: Dennis und Aiden hörte ich laut hinter mir nach Luft schnappen. Lexi, Syrena und Eden sahen leicht käsig aus, so als bräuchten sie dringend etwas zu trinken. Und Liam ging mittlerweile vornübergebeugt und rieb sich alle paar Minuten übers Gesicht. Keine Frage: Dieser Ort setzte uns allen zu. Lange würden wir hier nicht lange überleben geschweige denn darum kämpfen können. Das war wohl das Ende unserer Reise. Wir waren gescheitert. Schluss. Aus. Ende.

Zunehmend beschlich mich eine seltsame Maladigkeit, die mich alles um mich herum vergessen ließ und mir nur die schlimmsten Szenarien des Endes unserer Reise vor Augen führte: Wir würdenelendig verdursten. Einsam und allein in den Weiten der Unterwelt. Oder wir würden von Chronos in den Tartarus gestürzt werden. Oder... nein, stopp.

Ich schüttelte den Kopf, um die schlechten Gedanke loszuwerden. Denk an was schönes: Sonnenschein, Meer, Camp-Halfblood, meine Mom, die ich endlich gefunden hatte. So leicht würde ich dann doch nicht aufgeben.

Plötzlich blieb Chronos vor mir stehen und ich wäre fast in ihn hineingelaufen. Dann drehte er sich zu uns um und grinste wölfisch. "Wir sind da", sagte er.

Ich warf einen Blick an ihm vorbei und stellte fest, dass wir bereits direkt vor dem Krater standen. Seltsam... ich hätte schwören können, dass wir mindestens noch eine Stunde hätten laufen müssen. Vielleicht hatte Chronos die Zeit beschleuningt, ohne dass ich es mitbekommen hatte.

Doch jetzt entdeckte ich noch andere Personen hinter Chronos: Hekate, Hades und seine Frau Persephone. Sie waren auch vorhin noch nicht da gewesen.

"Endlich", sagte Hades und warf einen Blick auf die zierliche goldene Uhr an seinem Gandgelenk. "Wieso hast du so lange gebraucht?" Er warf Chronos einen bösen Blick zu.

Chronos machte einen Schritt rückwärts und jetzt fiel Hades' Blick auf uns.

"Na immerhin hast du die auch gleich mitgebracht", er zog eine Augenbraue hoch und musterte uns. Er war so anders als das letzte mal, als wir uns getroffen hatten. Letztes Mal hatte er mich eher an ein kleines Kind erinnert und jetzt erinnerte er mich an einen stinkreichen fiesen Großgrundbesitzer, der die Menschen ausnutzte, wo er nur konnte. Er trug einen schwarzen Nadelstreifenanzug mit Weste, der bei diesem Licht leicht rötlich schimmerte, und ein weißes Hemd darunter. Diesmal ergänzten jedoch kleine rote Hörner seine Erscheinungsform, die aus seine schwarzen vom Kopf abstehenden Locken herauslugten.

Persephone sah genauso elegant aus. Sie trug ein glänzendes Schwarzes Kleid und schwarze Hohe Schuhe. Ihre Haare waren zu einem komplizierten Zopf geflochten.

Beide hätte man eher auf einer feinen Party erwartet, bei der man sich schick anziehen musste, literweise Champagner und Bowle trank, und zu ruhiger Musik hin- und herwankte. Unwillkürlich fragte ich mich, was die beiden in diesem Aufzug in der Unterwelt wollten. Hie sah sie doch niemand in dieser Kleidung...

Hekate sah genauso geheimnisvoll aus wie vor ein paar Stunden (oder waren es Tage?). Sie trug nich immer ihr schlichtes schwarzes Kleid und keine Schuhe. Und ihre schwarzen Haare flossen in langen Wellen von ihren Schultern.

"Okay", sagte Chronos gerade.

Ich hatte geträumt, mal wieder. Was würde nun folgen? Ein tödliches Bad im Tartarus?

"Tod, Untergang" (Was für primitive Namen) " greift an!", befahl Chronos und die beiden Hunde machten einen Satz nach vorn, direkt vor meine Füße. Sabber tropfte auf meine Schuh herab und ich schüttelte mich vor Ekel. Dann trat ich einen Schritt nach hinten und Aiden voll auf den Fuß.

Ich murmelte ein "'Tschuldigung" und stellte mich neben Liam.

"Viel Spaß mit meinen Babys", sagte Hades und machte kehrt. Chronos, Hekate und Persephone folgten ihnen wortlos.

Und die Hunde kamen wieder näher. Langsam, aber sicher drängten sie uns auf den Abgrund zu.

Von hinten hörte ich Eden aufkreischen. Ihr Fuß musste ins Leere getreten haben. "Leute! Nicht weiter!", rief sie, "hier ist kein Platz mehr!"

Half-Blood Diaries (Percy Jackson) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt