Louis erholte sich bei der Arbeit gut. Er brauchte nichts machen, außer die Leute zu bedienen und zwischendurch immer Mal die Tische abzuputzen oder ähnliches. Sie alle sahen ihn nur als "Mitarbeiter" oder "Verkäufer". Das gab ihm einen sehr strikten Handlungsrahmen. Es stand nicht zu befürchten, dass ihn jemand unterwerfen wollte oder dass er sich wandeln müsste oder sonst was. Das Privateste war, wenn sich jemand erkundigte, ob er denn single war und das kam ja nun auch längst nicht jeden Tag vor.
All dies führte dazu, dass Louis eine unglaubliche Ruhe genoss. In der seine Gedanken Mal nicht rasten und er nicht zwanzig Schritte voraus überlegte.
Und damit wusste er wieder sehr genau, warum er dem Rudel sogar nachts hatte fern bleiben wollen und überhaupt am Liebsten nicht mehr zurück gekommen wäre. Er wusste nur zu gut, dass Harry das niemals erlauben würde. Und auch wenn sich das widersprach, war er auch darüber froh. Denn ruhiger in seinem Kopf als die Arbeitstage hier, waren die Nächte, wenn der Alpha neben ihm lag. Zuerst wollte er drüber nachdenken, was das im Endeffekt hieß, aber er steckte sich schnell einen Quarkini in den Mund. Der Zucker gelangte irgendwie in die falsche Röhre und weil er sich das Ding auf einmal in den Mund gesteckt hatte, war sein Mund verstopft, wodurch er, trotz Hamsterbacken nicht richtig husten konnte. So eine Erstickungsnot hätte er den aufkeimenden Gedanken dann eventuell trotzdem nicht vorgezogen. Verdammt. Das ging gar nicht. Das war der Alpha. Aber, wenn der ihn wollen würde, könnte er doch nicht- Nein! Stop! Unsichtbar werden! Das war der Plan.Liam holte ihn nach seiner Schicht wie verabredet an.
"Das ist nicht der Weg nach Hause?", Fragte Louis irritiert, als Liam rechts abbog, wo sie eigentlich links entlang hätten fahren müssen.
"Nein. Wir müssen noch ganz kurz einkaufen. Geht auch schnell. Aber heute morgen haben wir ein paar Teile vergessen.", Erklärte Liam.
Louis nickte. Er war noch nie mit einkaufen gefahren.Sie hielten auf einem großen Parkplatz und instinktiv hielt Louis sich an Liam. Ging direkt neben diesem, um ja nicht verloren zu gehen in dem Gedränge.
Sie holten sich einen Einkaufswagen und Liam schob das Gefährt auffordernd vor Louis, der daraufhin den Wagen neben Liam her schob.
Der Omega sah sich um. Es gab unglaublich viele Sachen und von einem großen Teil hatte er keine Ahnung, was man damit wohl anfangen sollte. Bei der Drogerieabteilung gingen sie sehr schnell weiter. Dort stank es sehr doll. Und bei dem fangfrischen Fisch an der Frischetheke auch. Fisch, der fischig roch und dann noch trübe Augen hatte, war nicht frisch.
Aber alles andere nahm Louis gern und ganz genau in Augenschein. Also in Liams Tempo natürlich."Möchtest du etwas haben?", Fragte Liam.
"Hm?"
"Du warst noch nie mit, oder? Ich glaube auch nicht, dass du Mal allein einkaufen warst?"
"Nein."
"Was machst du dann mit deinem Taschengeld?"
"In mein Glas tun."
"Oh... Naja... Such dir ruhig einfach was aus.", Meinte Liam ziemlich langsam, weil er nebenbei überlegte, wie groß Louis' Glas sein musste, wenn er es schon jahrelang hatte.Louis nickte unschlüssig. Brauchen? Was brauchte man denn? Wäre es komisch, würde er "nichts" sagen? Liam hatte ja auch kein Preislimit gesagt. Was, wenn das, was er aussuchen würde, viel zu teuer wäre? Oder Liam das voll dumm finden würde? Außerdem kannte Louis sich in dem Irrgarten aus hohen Regalen gar nicht aus. Würde er beispielsweise... Klopapier wollen, wüsste er gar nicht, wo er suchen sollte. Dazu rannten auch noch viele andere Leute hier herum. Die lenkten ja auch nochmal von den Waren ab. Dazu die Musik, die über die Lautsprecher noch alles beschallte. Und nun sollte er auch noch, ohne Anhaltspunkte entscheiden was er wollte. Es war unglaublich viel. Viel zu viel.
-
Louis stand neben Liam an der Kasse, als er alles um sich herum wieder wahrnahm. Liam sah nach vorn. Sie mussten noch warten, bis sie ihren Einkauf, auf das Förderband legen könnten. Der Beta wirkte nicht gestresst oder genervt. Mal abgesehen von der Warterei vielleicht.
Hatte Louis sich benommen? Was war los gewesen? Er hatte den Switch nicht kommen sehen. Wenn er es nicht kommen sah, dann konnte er es auch nicht verhindern. Das war nicht gut. Hier waren normale Menschen. Die könnten mit ihm noch weniger anfangen als die anderen Werwölfe. Es war ihm noch nie passiert bei den normalen Menschen. Was hatte er gemacht? Hatte er Liam blamiert und den juckte das nur nicht, weil er generell nicht viel auf die normalen Menschen gab? Was, wenn er was schlimmes gemacht hatte und ein Kunde aus der Bäckerei hätte ihn gesehen? Was, wenn er dann nicht mehr arbeiten gehen könnte? Oder wenn Liam Grade zwar entspannt wirkte, aber eigentlich mega sauer war und nur darauf wartete aus dem Laden heraus zu kommen, um Louis dann die Leviten zu lesen? Oh weh... was wäre, wenn Louis nie wieder das Dorf verlassen dürfte? Wieso war es nun überhaupt passiert? Er hatte doch alles im Griff gehabt?Für eine Sekunde überlegte er, Liam einfach zu fragen. Aber dann fühlte es sich noch ohnmächtiger an. Wenn man jemand anderes fragen musste, was man selbst gemacht hatte. Und vielleicht würde Liam ihm dann direkt den Kopf abreißen. Roch Liam nach Stress? Keine Ahnung. Louis roch Stress. Aber das war er selbst.
Da er Liam nicht fragen wollte, versuchte er selbst zu rekonstruieren, was passiert war. Er war körperlich unversehrt und hatte keinen komischen Geschmack im Mund. Nicht, dass die Schlampe Durst hatte und einfach Olivenöl aus dem Regal gegriffen und sich in den Hals gekippt hatte oder sowas. Aber das konnte er ausschließen. Er spürte nur, dass er wohl geweint hatte. Hatte Liam vielleicht schon mit ihm geschimpft? Was hatte er gemacht, bevor er geweint hatte?
Irritiert sah er in den Einkaufswagen. Vielleicht gab es einen Anhaltspunkt?
Die Waren, die sie vorher eingepackt hatten, waren darin. Dazu Knete, Buntstifte, ein Block, Straßenkreide und ein Kuscheltierhase. Auf dem Schild stand "Mr Carrot". Wozu waren die Sachen da? Das waren viele Sachen und bestimmt teuer. Hatte die Schlampe sie ausgesucht?! Er wollte sie zurück legen. Er brauchte so einen Kinderkram doch gar nicht. Er wollte danach greifen. Als wenigstens eine Stimme in ihm laut schrie, dass es ihres wäre.Mal eins Switch aus Louis' Sicht... Na, was sagt ihr?
Bis dann.
Viele Grüße ^_^

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Alphas Omega
FanfictionLouis ist ein Omega. Aber das ist kein allzu komfortable Position. Am besten man fällt einfach nicht auf. Dumm nur, dass Louis seinen eigenen Kopf hat...