Alphas Omega

Kapitel 55 - Schämen

Als Louis erwachte bemerkte er als erstes, dass er Halsschmerzen hatte. So richtig, dass man dachte: Toll, ich werde krank.
Na gut, war auch nicht so gesund hier nackt im Wald herum zu liegen. Sein Rücken war warm. Da lag der Alpha dran. Louis brauchte nicht hingucken, um das festzustellen. Er spürte es. Das konnte niemand anderes sein. Mal abgesehen von seinem Rücken fühlte sich alles andere aber kalt an.

Langsam öffnete der Omega die Augen. Scheiße. Kopfschmerzen hatte er auch. Und dann ließ er sich von dem Zug der Erinnerungen überrollen.
Wandeln, durch den Wald getragen werden, gefickt werden wollen, sich zierender Alpha, Knurren, Beinrammeln, gefickt werden. Viel gefickt werden. Lange gefickt werden. Ach du Scheiße...

Louis wollte gern kotzen. Aber zum Fressen war er in der letzten Nacht nicht gekommen... War leider nichts drin in ihm außer Magensäure und vermutlich eine Menge Sperma.

Er hob den schmerzenden Schädel etwas an. Keine gute Idee. Er legte ihn mit geschlossenen Augen wieder ab. Vielleicht sollte er einfach schlafen? Dornröschen als Vorbild nehmen? Das wäre gut... Himmel, er hatte sich aufgeführt, wie die letzte Schlampe... Wäre er gebunden, hätte er jetzt Welpen im Bauch. Gut, dass er das so nicht hatte. Er würde sie lieber killen, als Kinder zu haben. Kinder waren fürchterlich. Man musste Verantwortung für sie übernehmen und musste für sie da sein. Immer. Egal, wie es einem selbst ging. Und wenn einem Kind etwas passierte, weil man doch einschlief oder einfach nicht auf alle aufpassen konnte, dann gab es Ärger. Viel Ärger. Dann musste man allein bleiben... Nein. Louis wollte keine Welpen.

Er war irgendwann eingeschlafen und wachte nun wieder auf. Sein Hals kratzte. Er hustete. Scheiße.

Er öffnete die Augen und blickte auf die Person, die ihn offenbar geweckt hatte. Die Person stieß ihn jedenfalls wieder gegen sein Knie.
"Weißt du, wenn du dich in Wolfsform wie eine läufige Hündin vom Alpha nehmen lässt, solltest du dich vielleicht als Mensch Mal aufhören so anzustellen.", Brummte ein Louis völlig unbekannter Typ.

"Ich... Das.. ich kann da doch nichts für. Niemand hat bei Vollmond die Kontrolle über sich...", Flüsterte Louis beschämt. Sie alle hatten ihn gesehen.

"Pfft. Du bist ein Omega. Eine Rudelschlampe. Du solltest mehreren zur Verfügung stehen. Aber nein, du zierst dich. Kommst deiner Aufgabe nicht nach."
"Ich bin das nicht...", Flüsterte Louis schwach. Der Typ war ein Gamma. Bei einem Beta hätte er im Leben nicht so gut widersprechen können.

"Was glaubst du?! Nur weil dir alle hier alle in den Arsch kriechen, wirst du kein kleiner Prinz. Du bist da, um deine Aufgabe zu erfüllen. Wie alle hier. Und Omegas dienen dem Rudel als Ausgleich. Für alles. Wie gestern. Du wolltest unbedingt, dass wir alle zugucken. Schlampe.", Brummte der Gamma und verschwand.

Louis würgte. Zumindest ein bisschen Magensäure beförderte er zu Tage.

Sie alle hatten zugesehen. Sie alle hatten gesehen, wie er sich angeboten hatte. Denn das hatte er und er könnte es niemals leugnen. Der Alpha hatte ihm so viele Gelegenheiten gegeben, es abzubrechen. Und Louis? War erst glücklich gewesen, als er ihn endlich wieder hatte fühlen können.
Und alle hatten es gesehen.

"Was ist?", Fragte der Alpha neben ihm plötzlich und setzte sich auf.

"Nichts, Harry.", Haspelte Louis schnell.
"Gut. Dann komm.", Brummte Harry und stand auf. Louis wollte sich auch hinstellen. Aber es ging nicht. Seine Beine trugen ihn nicht.

"Ich kann nicht.", Wimmerte er.
Scheiße. Nur weil er sich so aufgeführt hatte und -

Der Alpha hob ihn auf seine Arme, als sei er so schwer wie ein Kuscheltier.
Dann aber verzog der unwillig die Nase. Schnupperte nochmals. Diesesmal gezielt an Louis' Knie.

"Was wollte Dominik von dir?", Fragte er unwillig.
"Wer?"
"Gamma, 1,75m groß, braune lockige Haare, braune Augen?", Fragte Harry und sah noch immer nicht begeistert aus.

"Äh... Der hat vorhin mit mir... Gesprochen."
"Was wollte er von dir?"
"Ähm... Also..."
"Schon gut.", Brummte Harry und trug Louis nach Hause.

Der wusste gar nicht, wo er mit schämen anfangen und wo er aufhören sollte. Letzte Nacht und nun trug ihn der Alpha. Sie beide waren doch nackt.

Und nun ließ der Alpha ein Bad ein und hockte sich mit Louis in die noch voll laufende Wanne. Das ging doch nicht...

"Wir werden jetzt baden. Danach bringe ich dich ins Bett. Ich werde dann die Sache wegen Dominik klären und dann zu dir zurück kommen.", Erklärte der Alpha.

Am Tag nach dem Vollmond schliefen eigentlich alle herum. Man war eben ausgelaugt von der Nacht.

"Ich tue dir nichts. Aber du hast in der letzten Nacht mehr als deutlich gemacht, was du willst, wenn der Kopf aus ist.", Sprach der Alpha und legte seine Arme von hinten um den Omega mit den roten Bäckchen, der zwischen seinen Beinen saß.

"Ich .. das...", Stammelte Louis unbeholfen.
Innerlich seufzte Harry. Er hatte hin und her überlegt, was er mit der Situation umgehen sollte. Er wusste es immer noch nicht. Machte einfach Mal.

Er wollte nicht, dass sich die menschliche Seite des Omegas wieder verkroch.

Also wusch er dem Kleineren langsam den Rücken.
Louis seufzte. Berührungen fand er eigentlich gar nicht gut. Sie konnten weh tun. Aber das in diesem Moment war schön.

Und dann wurde er nach hinten gezogen. In eine beinahe liegende Position. Es ging zu schnell. Er konnte nichts dagegen tun.

"Willst du mich endlich ficken?", Fragte er verführerisch und rieb mit seinem Hintern absichtlich an Harrys halbharten Schwanz.

"Ich habe dir gesagt, dass ich das nicht machen kann. Deine menschliche Seite soll auch eine Chance haben.", Brummte Harry. Mist. Da war er wohl zu schnell gewesen.
"Bitte gibs mir.", Hauchte der Omega verführerisch.
"Nein. Lass ihn wieder vor. Je schneller er es hinbekommt, desto besser für uns beide."

Der Omega drehte sich herum. Zog sich so auf Harrys Schoß, dass er breitbeinig auf diesem saß.

"Ich soll echt ihn vor lassen?", Fragte der Omega und legte sich Harrys Hände an die Hüften.

"Ja, sollst du. Wenn wir beide Wölfe sind: dann kann ich dich ficken."
"Okay.", Grinste der Omega. Dann fiel ihm das Grinsen förmlich aus dem Gesicht. Angespannt und knallrot saß er da. Fühlte den Schwanz an seinem Po und die Hände an seinen Hüften.

Ängstlich sah er Harry ins Gesicht.

"Entspann dich. Ich mache nichts, was du nicht willst.", Hauchte Harry und strich Louis über die Wange.
"Ich will nicht für alle... Weil... Ich kann das nicht... Ich... Ich hab Angst... Und und... Dann kommt noch immer die Schlampe und funkt mir dazwischen und ... Ich... Ich..." Louis brach ab. Er brachte es nicht über die Lippen.

"Was ist los?", Fragte Harry möglichst sanft.
"Wenn du willst... Dann mach mit mir, was du willst... Ich will nur bitte nicht das ganze Rudel auf einmal... Weil .. ich... "
"Stop. Ich werde dich anfassen, wenn du bereit dazu bist. Und vorher wird das auch niemand anderes tun. Hörst du?"
Louis nickte und dann lehnte er sich einfach an. Er wollte nur noch schlafen.

Tja.... Alles nicht so einfach.
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^