Kapitel 53 - Was man will

3.4K 432 25
                                    

Louis selbst brauchte eine ganze Weile länger um sich zu wandeln. Aber hey, er schaffte es. Und war auch schon schneller als beim ersten Mal.

Er schüttelte sich einmal, wobei er wieder halb zur Seite fiel. Scheiß Koordination.

Harry leckte ihm einmal über den Kopf und machte sich dann mit ihm auf den Weg. Direkt bei den Bäumen stand Niall als Wolf herum und Louis rannte begeistert hin. Niall war anders als alle anderen hier. Für ihn war Louis einfach okay und nun schloss der sich Harry und Louis sogar an und sie liefen zusammen durch den Wald.
Die beiden Größeren mussten immer Mal wieder warten. Egal. Selbst Schuld. Hätten Louis ja auch zu Hause lassen können.

-

Toll. Die machten immer wieder Pause und Louis lief quasi durch. Er sprang an Niall herum. Aber der Idiot dachte, er wolle nebenbei spielen. Harry wich nur aus. Dachte wohl, es sei ein Versehen gewesen.
Louis wollte nicht zurück bleiben und er wollte auch nicht, dass jemand meckerte. Und nun? Was tun?
Und dann sah er einen Wolf, von dem er genau wusste, dass der ihm helfen würde. Auch wenn Harry und Niall nicht unbedingt auf den zugelaufen kamen, lief er selbst zu diesem.

Liam hatte nahe der Grenze im Gras gelegen und hatte ein wenig gedöst. Im Haus hielt er es allein nur schlecht aus. Oder generell in Menschenform. Und nun wurde er geweckt, weil leicht unkoordinierte kleine Pfoten auf ihn zu trippelten.

Louis klatschte sich einfach vor Liam auf den Boden. Seine Zunge hing gefühlt bis auf den Boden und er war sich sicher, er würde einen Krampf kriegen. In allen vier Beinen gleichzeitig oder so.

Liam sah ihn verwirrt an.
Louis fiepte. Der sollte sich kümmern. Bitte bitte.

Und dann seufzte Liam wieder und stand auf. Seufzen hieß bei Liam: Ich mache es, aber mit Widerwillen. Eigentlich war das kein Widerwille. Aber Liam gab es irgendwas, es so aussehen zu lassen.

Der große Wolf leckte einmal über ihn rüber, wobei er vom Alpha und dem Neuen beobachtet wurde. Liam juckte das gerade nicht groß. Er hob den Omega im Nacken hoch und trug ihn zum nahe gelegenen See.

Louis wollte den ganzen See austrinken. Begeistert stürzte er sich auf das kühle Nass und ignorierte die drei Größeren so gut das eben ging. Irgendwas brummten die da herum, aber statt sich zu unterwerfen oder so ging er lieber trinken.

Wieder aufpassen tat er erst, als die Stimmung umschwang. Na toll.. wer gegen wen?
An der Böschung stand ein schwarzer Beta. Zayn. Okay. Liam gegen Zayn. Das hatten sie ja nun schon öfter gehabt.

Louis hatte von Bindungen keine Ahnung. Ihm war immer eingetrichtert worden, dass er als Omega ohnehin nichts zu bestimmen hätte. Er sollte sich eben einfach binden lassen um versorgt zu sein und dann halt machen, was sein Partner wollte. So einfach. Und für Louis so grausam.
Gerade fragte er sich aber, ob diese Bindungen überhaupt was Gutes waren. Selbst wenn man ein Beta war. Liam litt und Zayn litt wohl auf. Der tauchte immerhin immer wieder auf. Schien unbedingt in Liams Nähe sein zu wollen, auch wenn er da eindeutig nicht willkommen war. Vielleicht, dachte Louis, konnte der nicht anders. Vielleicht zog es ihn einfach immer wieder zu Liam.
Hatte eigentlich irgendwer gesagt, dass Bindungen immer gegenseitig sein mussten? Wie grausam wäre es denn, wenn Gigi an Zayn gebunden wäre, er aber nicht an sie, sondern an Liam, der den wiederum dann aber ablehnen würde? War das so? Ging das? Gab es eine Lösung? Was sagte Gigi denn eigentlich zu dem ganzen Kuddelmuddel? Plötzlich fand Louis sein eigenes Leben gar nicht Mal mehr so verwirrend.

Dennoch fiepte er nun. Liam klang wirklich wütend und Zayns Unterwerferei da an der Böschung schien ihn kein Stück zu besänftigen.

Niall ging zu Zayn. Der hatte vermutlich von Liam nun doch die Nase voll. Verständlich.
Die beiden zogen zusammen ab und damit war wieder Ruhe.
Louis ließ sich von Liam zurück tragen. Ob Harry nun einfach nicht auf die Idee gekommen war, oder Liam machen ließ, damit der irgendwas zu tun hatte, konnte Louis auch nicht sagen.

Sie liefen jedenfalls noch eine ganze Weile durch den Wald und sahen noch einige andere Rudelmitglieder. Aber bei niemandem blieben sie stehen.

Louis war das nur Recht. Er hatte Luke und Ashton erkannt und denen wollte er lieber nicht begegnen. Ashton hatte ihn schon gehasst, weil er sich nicht hatte wandeln wollen und dann war er auch nicht weggelaufen...

-

Als sie wieder zu Hause ankamen, musste Harry wieder irgendwas tun. Louis saß auf dem Boden und sah dem Alpha nur mit schiefgelegtem Kopf nach.

"Komm. Wir gehen zu mir, duschen und schlafen. Scheißtage sollte man manchmal einfach beenden.", Raunte Liam und hob Louis doch tatsächlich hoch und trug ihn zu sich.

"Ich bin wieder hier.", Fiepte Louis. Er wollte wirklich nicht, dass Liam schlecht drauf war.

"Und ich kann mich selbst wandeln... Wenn man viel Zeit mitbringt.", Wollte er Liam stolz machen.
Der nickte, aber wirkte weit weg.

Louis biss sich auf die Innenseite seiner Wange. Er mochte solche Stimmung nicht. Sollte Liam nicht froh sein, wenn Niall ihm Zayn vom Hals hielt? Vielleicht hatte Louis aber auch irgendwas nicht richtig verstanden.

Er sagte jedenfalls nichts mehr und folgte Liam ins Bad. Er fror wieder, aber sobald er unter dem warmen Wasser an dem Beta lehnte, wurde ihm ganz schnell warm.

"Liam?", Traute er sich dann doch ganz vorsichtig.
"Hm?"
"Bist du nicht froh, dass Niall Zayn ablenken gegangen ist?", Fragte er, als würde er über ein Mienenfeld laufen.

"Das ist nicht so einfach.", Wehrte sein Gegenüber ab.
"Kannst du es mir erklären."
"Nein."
"Oh..."
"Ich weiß es selbst nicht, Louis. Ich will ihn hassen. Wirklich. Aber je mehr ich das will, desto mehr liebe ich ihn."
"Und wenn du ihn dann einfach nur liebst? Oben hassen?"
"Er hat sich an jemand anderes gebunden. Das bedeutet etwas... Und... Sie ist da... Wie soll ich mich da verhalten? Ihn in mein Bett lassen, wenn er das gerade will?"
"Wenn du das auch willst?", Fragte Louis unschuldig.

Immernoch viel hin und her...
Tja... Vielleicht hilft der Vollmond im nächsten Kapitel weiter?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Alphas OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt