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Matteo POV.

"Soll ich dir noch was mit bringen?" schrie mir Xavier in mein Ohr. Ich schüttelte meinen Kopf denn ich musste ja noch zurück fahren. Es überraschte mich das Xave noch nicht mit irgend einer Tusse am rum lecken war, denn er nimmt so gut wie jede. Doch als er mit einem geschockten Gesicht auf mich zu gerannt kam, nur "Aurora" schrie und wieder weg lief, zog sich mein Bauch zusammen.

Wir hatten mit Kai, bevor wir los gegangen sind einen 'Code' ausgemacht, falls etwas mit ihr ist. Wir sollten immer direkt zu einem von uns gehen, ihren Namen sagen und ihr dann einfach helfen.

Ich rannte Xave also so schnell wie ich konnte hinter her und als ich sah, dass sie von einem Typen festgehalten wird und sie keinen Platz mehr zwischen ihren Körpern hatten, zog sich nicht nur mein Bauch zusammen, sondern alles in mir. Man sah genau, dass sie es nicht wollte, sie zappelte herum und schrie um Hilfe. Ich rannte schneller als ich es davor getan hatte, kam vor Xave an und riss den Typen von ihr. Als er zwei Schritte zurück gewichen war, holte ich aus und schlug ihm so fest in seine hässliche Fresse das er aufschrie und ich das Knacken seiner Nase hören konnte. Was ein Bastard. Er lag nun auf dem Sand. Ich kniete mich über ihn und schlug mehrmals auf ihn ein. Der Hund soll verrecken. Fasst sie an. Ohne das sie es wollte. In meinem Kopf sah ich das Bild ihres hilflosen Körpers in seinen dreckigen Armen immer wieder und immer klarer. Ich genoss jeden einzelnen Schlag obwohl selbst meine Hand anfing, zu schmerzen.

Die Worte meines Kumpels brachten mich aber zum stoppen. "Alter, wir müssen sie ins Krankenhaus bringen, sie ist bewusstlos!" Ich hielt in meiner Bewegung inne. "Fuck man" fluchte ich, stand auf und trat dem Drecks Sack in die Seite. Wir ließen ihn dort liegen und mit Aurora in Xaves Armen beeilten wir uns um sie von hier weg zu schaffen. "Ich bring sie ins Krankenhaus, du holst die anderen." meinte Xavier. Ich nickte und spürte ein Gefühl in mir, was ich lange nicht mehr Gefühlt hatte und es gefiel mir ganz und gar nicht. Das Gefühl vom tiefen Schmerz. Scheiße.

Ich suchte die anderen, vor allem Kai in der Menschenmasse und fand ihn mit Lenzo und Tyler an dem Alkohol Tisch. Ich fing direkt an zu reden denn ich wollte wieder zu ihr und das so schnell wie Möglich. "Aurora wird gerade von Xave ins Krankenhaus gebracht" Kai ließ seinen Becher in den Sand fallen und rannte direkt los. "Wisst ihr wo Luke und Fynn sind?" fragte ich noch schnell, denn wenn sie jetzt nicht schnell machen, werden sie nicht ins Krankenhaus kommen, denn wir sind nur mit zwei Autos her gekommen und eins war ja schon weg. "Die sind da vorne, lauft schon mal vor ich hol sie" meinte Lenzo und schon lief ich los. Tyler hinter mir. Ich kümmerte mich nicht mehr wirklich um die Anderen und lief direkt zu meinem Motorrad, zog meinen Helm auf und fuhr los.

Ich wusste nicht genau warum mir das gerade so wichtig war, warum mir sie gerade so wichtig war, aber es war eben so und ich konnte es auch nicht ändern, auch wenn ich gerne würde.

Am Krankenhaus angekommen stellte ich mein Motorrad ab und zog, während ich ins Gebäude lief, mein Helm ab. An der Rezeption fragte ich nach Aurora und bekam die Antwort "Sie ist im Krankenzimmer, der Arzt ist bei ihr. Der junge Herr sitzt im Wartezimmer. Da können sie auch gerne warten." Nur weil ich kein Familienmitglied war durfte ich nicht rein. Was ein Dreck ist das denn. Ich ging also, nachdem ich mich bei ihr bedankt hatte, ins Wartezimmer und fand Xave dort sitzend vor.

"Entspann dich mal Bro. Sie ist während ich zum Auto gelaufen bin wieder aufgewacht. Sie hatte also keinen epileptischen Anfall." Versuchte er mich auf zu locker, aber wirklich helfen, tat mir das nicht. Ich wollte sie sehen. Er stieß mich von der Seite an. "Hey, ich mein das ernst. Locker dich mal" und dann merkte ich endlich was er meinte. Mein Kiefer war durchgängig angespannt und meine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich entspannte mich also ein wenig und lehnte meinen Oberkörper an der Lehne des Stuhls an. "Scheiße man" ich schüttelte meinen Kopf weil ich so eine extreme Situation lange nicht mehr erlebt habe. "Das kannst du laut sagen".

Als Lorenzo, Tyler, Fynn und Luke in den Raum kamen setzten sie sich außer Puste zu uns. Als ich sie ansah, und ich die selbe Verzweiflung in ihren Gesichtern, wie mit Sicherheit auch in unseren Gesichtern sah, schüttelte ich mit Verzweiflung im Blick meinen Kopf.

"Was ist eigentlich passiert?" Fragte Tyler und lachte ironisch auf. Doch als ich mich an diesen Hund erinnerte spannte ich mein Kiefer wieder an denn ich sah das Bild dieses Drecksacks und Aurora wieder. Ich wollte es nur aus meinem Kopf kriegen verdammt.

Als Xave die Situation erklärt hatte und auch erzählt hat, dass sie noch vor den 30 Sekunden, bis das Ohnmächtig sein dann kritisch wird, aufgewacht ist, atmeten die Jungs erleichtert aus und entspannten sich ein bisschen. "Was ist mit dem Typ passiert? Kanntet ihr ihn?" fragte Luke dann nach und ich schüttelte meinen Kopf "Ich hab ihn einfach da liegen lassen, soll er doch verrecken." Tyler nickte mir zustimmend zu. "Warum muss sowas unserer Rory passieren?" meinte dann Lorenzo verzweifelt. Wir kannten sie zwar noch nicht wirklich lange und gut, aber sie hatte schon ein Teil unseres Herzens eingenommen. Die anderen murmelten irgendwas oder nickten zustimmend bis Kai rein kam.

"Und?" Fragten Tyler, Luke und Fynn gleichzeitig. Er setzte sich zu uns und erklärte. "Sie war in einer Stress Situation und ist deshalb in Ohnmacht gefallen." er machte eine kleine Pause und redete dann weiter "ihr geht es soweit gut, muss aber noch zwei Stunden hier bleiben. Irgend so eine Therapeutin spricht jetzt noch mit ihr wegen dem Vorfall und nach einer halben Stunde dürftet ihr dann auch zu ihr". Weil Fynn neben ihm saß und man sehen konnte, wie sehr er sich sorgen machte -was verständlich war, weil es seine eigene Schwester war- klopfte er ihm beistehend auf seine Rücken. "Lass uns hier warten bis die halbe Stunde um ist und sie dann kurz besuchen" schlug dann Lorenzo vor und weil wir alle mit unseren eigenen Augen sehen wollten, ob es ihr gut geht, nickten wir zustimmend unsere Köpfe.

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