Kapitel 24

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Kyle P.O.V:

Heute ist der große Tag!!! Die Nacht war echt scheiße und das Gespräch mit Alex kann im Vergleich dazu nur noch besser werden. Ich hab echt ziemliche Angst davor. Ich denke so geht es einem Jungen, wenn seine feste Freundin ihn ihren Eltern vorstellen will. Und so geht es mir gerade. Sogar das Wort Höllenangst passt nicht, weil die Gefühle, die ich im Moment spüre, einfach viel viel stärker sind.

Ich kenne halt Alex super gut und seine kleine Schwester Liz ist sein ein und alles. Schon als die beiden noch klein waren, wurden sie mit Angestellten zu Hause gelassen. Und ein kleines Mädchen braucht halt jemanden, der auf sie aufpasst. Weil Lizzys Vater nie da war, hat Alex diese Rolle übernommen. Und über die Jahre hinweg ziemlich ausgeprägte Beschützerinstinkte für sie entwickelt. Was ich aber auch verstehen kann. Wir reden hier ja von Liz!

Nervös zog ich mich an und machte mich fertig. Ich lief in die Küche. Bis jetzt lehnte nur Chris an der Theke, aber ich schätze mal, dass die anderen auch bald aufkreuzen werden. "Du siehst echt scheiße aus, Bro.", lachte Chris. So ein Arsch! Denkt er, dass ich heute noch nicht selbst in den Spiegel geschaut habe? Also motzte ich: "Halt die Klappe! Das weiß ich selber... Ich habe heute Nacht echt beschissen geschlafen!" "Hast du so Angst vor dem Date?", zog er mich auf. Ich kurrte: "Hab ich nicht, aber ich habe beschlossen es Alex zu erzählen. Es wäre nicht fair ihm so etwas wichtiges zu verschweigen." "Ok, Kyle. Jetzt versteh ich warum du nicht schlafen konntest. Ich an deiner Stelle hätte ziemliche Angst! Ich bewunder deinen Mut... Hast du dir schon überlegt, wann und wie du es ihm beichten willst?", sagte Chris erstaunlich ernst. Ich antwortete ihm: "Ich will es eigentlich so schnell wie möglich hinter mir haben. Aber ich möchte nicht, dass alle dabei sind. Wir müssen das alleine klären. Und wenn Alex durch die Gegend brüllt und mir verbietet mit Liz auszugehen und sie das mitkriegt, bricht hier die Hölle aus. Und ich fände es schrecklich, wenn die beiden streiten würden, nur weil ich meine Gefühle nicht in Zaum habe." Chris meinte "Ich kann dich echt verstehen. Am besten überrede ich Liz und Luke nach dem Frühstück mit mir einkaufen zu gehen. Der Kühlschrank ist eh fast leer. Und dann könnt ihr in Ruhe reden." Ich entgegnete: "Danke, Chris! Aber ist es nicht auffällig, wenn du nur die beiden mitnimmst?" Chris grinste mich an: "Lass das mal meine Sorge sein. Ich schaffe das schon."

Bevor ich noch etwas erwiedern konnte, schlurfte Alex in die Küche. "Habt ihr schon Frühstück gemacht?", fragte er uns. Chris und ich sahen uns an und grinsten. Wir antworteten gleichzeitig: "Nop!" Mein bester Freund schaute uns grimmig an und wollte dann wissen: "Und warum nicht?" "Wir haben auf dich gewartet. Du und Kyle, ihr könnt ja damit anfangen aufzudecken. Ich wecke Liz und Luke.", schlug Chris vor. "Das ist aber unfair. Ich möchte auch lieber meine Schester und Luke aufwecken, als den dämlichen Tisch aufzudecken.", protestierte Alex laut. Chris hob ergeben seine Hände und sagte dann: "Ok, dann müsst ihr beide halt nachher nicht mit zum Einkaufen. Deal?" Alex grinste triumphierend und klatschte dann bei Chris ein: "Deal."

Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass Chris es so leicht schafft, uns aus einem plausiblen Grund zu Hause zu lassen. Ich bin ihm echt was schuldig. Einerseits bin ich ja froh, dass es geklappt hat, andererseits habe ich jetzt keine Fluchtmöglichkeit mehr. Ich muss also mit Alex reden.

Total in Gedanken versunken deckte ich den Tisch. Wenig später kamen auch die anderen drei. Anstatt eines 'Guten Morgen' murrte Luke: "Jetzt muss ich einkaufen gehen. Ich hätte auch lieber das Frühstück gemacht..." "Das Leben ist kein Wunschkonzert!", trällerte Alex. Liz setzt sich schlaftrunkend an ihren Platz und litterte erst einmal zwei Gläser Orangensaft in sich hinein. Alex, Luke und Chris verschlangen das Frühstück quasi alleine. Man hätte meinen können, dass sie ein Wettessen veranstalten würden. Ich hingegen hatte nur ein paar mal von meinem Brot abgebissen. "Bist du krank?", fragte Alex mich. Sofort lag Lizzys Blick auf mir. Vielleicht bedeutet ihr das Date ja doch was? Jeder sah mich an und ich merkte, dass ich immer noch nicht auf Alex Frage reagiert hatte. Also schüttelte ich den Kopf und erklärte: "Ich bin nur müde." Das ist ja nicht mal gelogen. Die anderen wandten sich neuen Themen zu. Nur Chris schaute mich eine Weile nachdenklich an.

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