Silence (Jikook AU)

Kapitel 38

„Deswegen werde ich so seltsam angesehen!" ruft Jungkook aus, der die Blicke bisher nicht zuordnen konnte.
Neben ihm macht Jimin Anstalten aufzustehen und sagt abgelenkt kurz: „Bin gleich wieder da."

Am anderen Ende des Raumes hat Leyla ihn zu sich gebeten. Sie ist eine nette Klassenkameradin, mit der er aber eigentlich nicht viel zu tun hat.
„Wolltest du was von mir?" fragt Jimin deshalb noch einmal nach und sieht dann einen kleinen Briefumschlag in ihren Händen. Sie wirkt sehr nervös, weshalb er ihr aufmunternd zulächelt.
„Ähm ja und nein," sagt sie leise. „Ich woll.. dich fr..., ob du ... ... Jung... geben ... . Ihr ...steht ... ... in letzter Zeit ... gut. Da ... ich, dass das möglich ... . Suga und RM machen ... zu viel ...ngst."
Bei dem Monolog musste Jimin tierisch aufpassen, da sie ziemlich genuschelt hat. Doch die Grundaussage ist auch ohne Worte klar. Der Brief mit ‚JK' und einem Herzchen, sagen eigentlich schon alles. Auch der Umstand, dass es heute nicht der erste Liebesbrief ist, den er weitergeben soll, machen ihre Bitte für ihn klarer.

Auch wenn er Mitleid mit den jungen Frauen hat, amüsiert ihn der Fakt, dass sie alle genau die Person als Boten aussuchen, die ihnen im Weg ist.

„Du solltest ihm den Brief selber geben," sagt Jimin lächelnd.
„Aber ich Trau mich nicht!" sagt sie geschockt über diese Aussage.
„Überleg doch mal. Wenn du jemanden toll findest und mit der Person zusammen sein willst, solltest du versuchen ihr näher zu kommen. Wenn ich Jungkook jetzt diesen Brief gebe, wird das ein Brief einer Fremden für ihn sein. Da stehen die Chancen für dich ziemlich schlecht, dass er da großartig drauf reagiert."
Während seiner Erklärung, sieht er wie sie so langsam den Tränen nahe ist. Er kann ihre Angst gut verstehen, aber so würde es nie was werden. Besonders auch, weil er seinen Freund nicht hergeben wird.
„Willst du wirklich, dass ich ihm trotz der Gerüchte und meiner Erklärung den Brief gebe?" fragt Jimin mitfühlend nach, ohne ihr irgendwelche Hoffnungen zu machen.
„Sin .... Gerü... wa...?" fragt sie verdächtig schniefend.
„Auch das ist etwas, was du ihn selber fragen musst. Also, soll ich den Boten für dich spielen oder nicht?" fragt er mit der eindeutigen Intention nichts zu verraten und endlich seine Pause mit seinen Freunden verbringen zu wollen.
Daraufhin schüttelt sie nur den Kopf und läuft Richtung Toiletten.

Bei den Anderen wird er sofort ausgefragt.
„Warum weint sie jetzt? Was wollte sie von dir?" fragt sein Freund als erster, der natürlich den Umschlag in den Händen des Mädchens gesehen hat.
„Dich," sagt Jimin grinsend. „Du bist ziemlich beliebt. Das war schon die Fünfte in den letzten zwei Wochen."

„Bei mir kommen auch immer welche an," sagt Yoongi genervt.
„Und ihr wimmelt sie für mich ab?" fragt Jungkook erstaunt.
„Ja.."
„Nein."
Antworten beide gleichzeitig.
„Ich sag immer, dass sie mich nicht damit belästigen sollen," erklärt der Minthaarige kurz.
„Sowas sage ich auch, nur netter. Diesmal war sie aber noch neugierig wegen deines Beziehungsstatus," erzählt Jimin und beißt nun endlich in sein mitgebrachtes Sandwich.
„Und was hast du gesagt?" fragt Jungkook neugierig.
„Dass sie dich fragen soll."
Stumm betrachtet Jungkook seinen Freund und überlegt, was er selber geantwortet hätte.

Vielleicht sollte er wirklich öffentlich machen, dass er vergeben ist. Dann würden seine Freunde und vor allem sein Freund nicht mehr belästigt werden. Ihm war nicht bewusst, dass er so beliebt ist.
Andererseits würden dann vermutlich Fragen nach seinem Partner auftauchen, was ebenfalls nervig ist.

„Oder hätte ich was anderes sagen sollen?" fragt Jimin nach, da er sieht, dass Jungkooks Gedanken abgedriftet sind.
„Nein nein, das war schon gut so," murmelt er unverständlich. Irgendwie wundert es ihn, dass Jimin das so locker nimmt. Er wäre vermutlich nicht so entspannt, wenn jemand Fremdes seinen Freund begehren würde.

Alles gut?

Fragt ihn genau dieser mit seinen naiven Kulleraugen.

Stört dich das gar nicht?